Vorwort des Vorstandes

2020 war genau wie auch das laufende Jahr in vielerlei Hinsicht besonderes. Einschränkungen bestimmten die vergangenen zwölf Monate und leider auch die Zeit darüber hinaus. Wir alle haben erfahren und spüren müssen: Die Bekämpfung der Coronapandemie ist kein Sprint, eher ein Marathon. Unsere Kundinnen und Kunden – ganz besonders auch unsere mittelständischen Firmenkunden – mussten erfahren: Die Pandemie nimmt wenig Rücksicht auf Befindlichkeiten. Geduld, Zusammenhalt aber auch Entschlossenheit sind in solchen Zeiten gefragt.

In diesem so schwierigen Jahr bewiesen sich die Genossenschaftsbanken erneut als Stabilitätsanker für die Wirtschaft in Deutschland. Sie waren da, wenn es um die passgenauen Finanzierungslösungen für ihre Firmenkunden unter Einbeziehung öffentlicher Corona-Fördermittel ging. Ob in der Filiale oder aus dem Homeoffice, ob digital oder persönlich – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Genossenschaftsbanken standen und stehen ihren Kundinnen und Kunden als verlässliche Finanzpartner zur Seite. Auch die für Deutschland essenzielle Infrastruktur der Banken, sei es die Bargeldversorgung oder der elektronische Zahlungsverkehr, konnte so trotz Pandemiebeschränkungen stets aufrecht gehalten werden. Dieser große Einsatz zeigte, wie das Bankgeschäft auch in Coronazeiten ganz nah am Menschen sein kann. Dies schafft Vertrauen und Zuversicht.

Die Geschäftszahlen für das Jahr 2020 belegen die Solidität und Vitalität unserer Gruppe nachdrücklich. Sowohl bei den Kundeneinlagen (7,6 Prozent) als auch im Kreditgeschäft (6,2 Prozent) verzeichneten die Genossenschaftsbanken erneut Zuwächse. Ihre Eigenkapitalausstattung stärkten sie um 4,1 Prozent. Ihr vorläufiger Jahresüberschuss liegt bei 2,1 Milliarden Euro.

Vor allem ihren mittelständischen Unternehmenskunden in den Regionen standen die Genossenschaftsbanken zur Seite, um die aus der Pandemie resultierenden Probleme zu bewältigen. Die in einigen Branchen aufgelaufenen massiven Umsatzverluste werden indes wohl nicht vollends wieder ausgeglichen werden können. Insofern sind jetzt und insbesondere auch nach der Bundestagswahl kluge wirtschaftspolitische Impulse für eine Stärkung der Eigenkapitalbasis des Mittelstands gefragt. Investitionen und Innovationen sind Dreh- und Angelpunkt einer gesunden volkswirtschaftlichen Entwicklung. Auch mit Blick auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft, die zur Mitte des Jahrzehnts an Fahrt aufnehmen wird, ist eine Investitionsoffensive zur Stärkung der Produktivität und damit des Wirtschaftswachstums dringend erforderlich.

Auch im laufenden Jahr stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Genossenschaftsbanken ihren Kundinnen und Kunden zur Seite – nicht nur in der Coronakrise, sondern auch entlang der alltäglichen Finanzierungsbedürfnisse. Denn „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ (Friedrich-Wilhelm Raiffeisen). In diesem Sinn rufen wir Ihnen zu: Morgen kann kommen.

Marija Kolak
Gerhard Hofmann
Dr. Andreas Martin