Verarbeitendes Gewerbe auf Talfahrt
Das verarbeitende Gewerbe, das bereits im Vorjahr aufgrund der schwieriger gewordenen globalen Wirtschaftslage und der Strukturveränderungen in der Automobilindustrie unter Druck stand, musste im Zuge der Corona-Pandemie einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Im Frühjahr kam es in vielen Unternehmen zu Liefer- und Produktionsunterbrechungen. Die Produktionseinbußen konnten im weiteren Jahresverlauf teilweise wieder aufgeholt werden. Auf Jahressicht sank die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes dennoch deutlich um 10,5 Prozent. Schon 2019 schrumpfte sie um 3,5 Prozent. Zum Wertschöpfungsrückgang trug vor allem die krisenbedingt nachlassende Nachfrage aus dem Ausland bei. Dies zeigen die amtlichen Indizes zur preisbereinigten Umsatzentwicklung. Demnach gab der Auslandsumsatz (–10,9 Prozent) stärker als der Inlandsumsatz (–7,5 Prozent) nach. Differenziert nach Branchen verzeichneten die Hersteller von Bekleidung den größten Gesamtverlust (–18,6 Prozent), gefolgt von den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (–16,7 Prozent), dem sonstigen Fahrzeugbau (–13,4 Prozent) und dem Maschinenbau (–12,6 Prozent). Bei den Herstellern von pharmazeutischen Erzeugnissen (–0,4 Prozent) ging der Umsatz hingegen nur sehr leicht zurück. Angesichts des massiven Wertschöpfungsrückgangs lief der über viele Jahre zu beobachtende Beschäftigungsaufbau im verarbeitenden Gewerbe aus. Die Zahl der Erwerbstätigen sank um 2,5 Prozent auf 7,6 Millionen Menschen und das trotz der verstärkten Nutzung von Kurzarbeit.