Vorwort des Vorstandes

Ein Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 10,7 Milliarden Euro sowie Zuwächse im Zinsüberschuss um 15,4 Prozent und im Provisionsüberschuss um 4,3 Prozent: Die deutschen Genossenschaftsbanken erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023 ein beachtliches Ergebnis. Die Zahlen für die nun 697 Institute zeigen: Die Genossenschaftsbanken sind stabil, sehr gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Sie erweisen sich in einem schwierigen Umfeld als verlässlicher Anker.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist durch schwache Konjunkturaussichten und hohe bürokratische Belastungen gedrückt. Insbesondere um den Mittelstand ist es nicht gut bestellt. Nach unseren jüngsten Schätzungen nahm die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2023 um mehr als ein Fünftel — auf rund 17.900 Fälle — zu. Diese Entwicklung kommt auch bei den Genossenschaftsbanken, die traditionell ganz eng mit kleinen und mittleren Unternehmen verbunden sind, an. Es zeigt sich unter anderem an der gegenüber 2022 nahezu verdreifachten Kreditrisikovorsorge in Höhe von nun 1,5 Milliarden Euro.

Diese Probleme sind zum Teil hausgemacht. Die Politik muss handeln. Es braucht zum einen wegweisende wirtschaftspolitische Impulse und Weichenstellungen, wie das Wirtschaftsmodell Deutschlands zukunftsfit gemacht werden soll. Zum anderen sind weniger Bürokratie, mehr Raum für Investitionen sowie für Innovationen erforderlich. Das gilt nicht nur für die mittelständischen Unternehmen im Allgemeinen, sondern insbesondere auch für die Genossenschaftsbanken. Schließlich haben auch sie immer stärker mit regulatorischen und bürokratischen Lasten zu kämpfen, die insbesondere für kleinere Institute nur noch mit großem Kraftaufwand zu bewältigen sind — oder gar nicht mehr.

Liebe Leserinnen und Leser, dieser Geschäftsbericht zeigt zum einen, wie stark unsere dezentrale genossenschaftliche Organisation ist, und zum anderen, dass man auf die Genossenschaftsbanken in Deutschland zählen kann. Die 697 Institute leisten überall in Deutschland einen großen Beitrag für die Finanzierung des Mittelstands und die Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen.

Auf diese Verlässlichkeit wird es auch in Zukunft ankommen. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind bereit. Morgen kann kommen!

Marija Kolak
Tanja Müller-Ziegler
Daniel Quinten