In aller Kürze

Im Geschäftsjahr 2019 steigerte die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ihren konsolidierten Gewinn nach Steuern auf 7 Milliarden Euro. Das kräftige Wachstum im Vergleich zum Vorjahresergebnis, das 5,4 Milliarden Euro betragen hatte, ist insbesondere auf positive Kapitalmarkteffekte und das Versicherungsgeschäft zurückzuführen, während das klassische Bankgeschäft einen Anteil leicht unter Vorjahresniveau zum Gewinn beisteuerte.

Im Umfeld anhaltender Niedrigzinspolitik und unverändert hoher regulatorischer Belastungen ist dies ein gutes Ergebnis. Im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe ihre Bestände um 6,2 Prozent auf 844,6 Milliarden Euro steigern. Im Einlagengeschäft erreichte sie erneut ein Wachstum der Kundeneinlagen um 4,5 Prozent auf 880,4 Milliarden Euro. Ihr bilanzielles Eigenkapital baute die genossenschaftliche FinanzGruppe kräftig um 7,7 Prozent auf 116 Milliarden Euro aus. Diese Kapitalausstattung schafft die erforderliche Resilienz für die Herausforderungen der weiterhin schwer einschätzbaren Folgen der Corona-Pandemie.

Der in Anlehnung an die internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS erstellte Konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe bildet das Geschäftsjahr 2019 der 841 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK Gruppe und der Münchener Hypothekenbank ab. Im Jahr 2019 erwirtschaftete die genossenschaftliche FinanzGruppe einen Zinsüberschuss in Höhe von 18,2 Milliarden Euro, knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Der insbesondere von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und damit einhergehenden Margenverschlechterungen geprägte Rückgang konnte durch Kreditwachstum abgemildert werden. Um 4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe ihren Provisionsüberschuss steigern. Haupterlösquellen waren der Zahlungsverkehr und die Vermittlung im Wertpapiergeschäft. Mit 5,7 Milliarden Euro steuerten die Genossenschaftsbanken den größten Anteil des Provisionsüberschusses bei. In absoluten Größen konnte der Rückgang im Zinsüberschuss durch die Steigerungen im Provisionsüberschuss mehr als ausgeglichen werden. Aufgrund der allgemeinen Risikoentwicklung und einer angepassten Berechnungsmethodik zeigt die 2019 ermittelte Risikovorsorge nach IFRS 9 eine Nettozuführung in Höhe von 832 Millionen Euro. Dagegen war sie 2018 mit 151 Millionen Euro sehr niedrig.

Im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert beliefen sich die Verwaltungsaufwendungen 2019 auf 18,1 Milliarden Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich insbesondere durch die Gewinnsteigerung 2019 deutlich von 69,5 Prozent auf 62,2 Prozent. Mit dem gestiegenen Geschäftsergebnis sind hohe Steuerzahlungen verbunden, die durch unsere dezentrale Struktur direkt in einzelne Kassen der Gemeinden und Kommunen fließen. Die Ertragsteuern erhöhten sich 2019 um 764 Millionen Euro auf 3,1 Milliarden Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme 2019 wuchs um 7 Prozent auf 1.384,1 Milliarden Euro.

Das bilanzielle Eigenkapital wuchs kräftig von 107,7 auf 116 Milliarden Euro. Der Kapitalaufbau erfolgte erneut primär durch Gewinnthesaurierung der Genossenschaftsbanken, die rund 85 Prozent des Eigenkapitals halten. Dies beinhaltetet auch die Ausgabe von Genossenschaftsanteilen an Mitglieder, über die per saldo 549 Millionen Euro an Kapital geschaffen wurden. Die finanzielle Stärke der Institute der genossenschaftlichen FinanzGruppe erlaubt es auch, ihre Mitglieder ab Herbst 2020 am guten Ergebnis 2019 zu beteiligen.

Die Kernkapitalquote inklusive der § 340f-HGB-Reserven ist im Jahresverlauf leicht um 0,1 Prozent auf 15,5 Prozent gesunken. Die Leverage Ratio, also das Kernkapital im Verhältnis zum gesamten Geschäftsvolumen, beträgt – ebenfalls inklusive der § 340f-HGB-Reserven – unverändert 7,8 Prozent und liegt damit weiterhin über dem Niveau vieler anderer Banken. Die wirtschaftliche Stärke der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird auch von externer Seite bestätigt. Sowohl Standard & Poor’s als auch Fitch Ratings bewerten die genossenschaftliche FinanzGruppe weiterhin mit der Ratingnote AA–. Das ist auch im europäischen Vergleich eine herausragende Bewertung.