Abnehmende Dynamik in der Bauwirtschaft
Nachdem die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Baugewerbes 2020 noch deutlich um 3,8 Prozent zugelegt hatte, gab sie 2021 leicht um 0,5 Prozent nach. Dies lag unter anderem an den witterungsbedingten Beeinträchtigungen zu Jahresbeginn, die stärker ausfielen als im Vorjahr. Auch fehlten einige Bauprojekte, die wegen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung Ende 2020 vorgezogen worden waren. Zudem belasteten Lieferengpässe und starke Preissteigerungen bei Baumaterialien (unter anderem bei Holz, Stahl, Kunststoffen und Kupfer) die Aktivitäten. Hinzu kam, dass sich der Staat wegen der angespannten Finanzlage mit der Vergabe von Bauaufträgen zurückhielt. Dies hinterließ auch in den amtlichen Umsatzdaten der Monatsberichte für das Bauhauptgewerbe sichtbare Spuren. Diese Daten sind allerdings nicht preisbereinigt, sondern nur in jeweiligen Preisen verfügbar. Demnach sank der im öffentlichen Bau erzielte baugewerbliche Umsatz in den ersten drei Quartalen um 2,8 Prozent, während im Wohnungsbau (+2,5 Prozent) und im Wirtschaftsbau (+0,8 Prozent) Anstiege zu verzeichnen waren. Alles in allem legte der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe um 0,5 Prozent zu und war damit erheblich schwächer als im Ausbaugewerbe (+10,5 Prozent). Die Erwerbstätigenzahl stieg im gesamten Baugewerbe abermals an, um 1,1 Prozent auf gut 2,6 Millionen Menschen.