Wirtschaft auf Erholungskurs

Im Jahr 2021 erholte sich die deutsche Wirtschaft weiter von dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch des ersten Halbjahres 2020. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt expandierte im Vorjahresvergleich um deutliche 2,9 Prozent. 2020 war es massiv um 4,6 Prozent zurückgegangen. Das Wirtschaftswachstum hätte noch höher ausfallen können, wenn die Konjunktur nicht weiter durch die Folgen der anhaltenden Pandemie gedämpft worden wäre.

Pandemiefolgen belasten weiterhin

Das Wirtschaftsgeschehen wurde besonders zu Jahresbeginn und zum Jahresende durch die Coronawellen und die zeitweise verschärften Infektionsschutzmaßnahmen merklich beeinträchtigt. Von den Schutzmaßnahmen waren vor allem die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche betroffen, wie die Reisebranche, die Kreativwirtschaft und das Gastgewerbe. Zudem bremsten die zunehmenden Rohstoffpreise und Materialknappheiten die Aktivitäten, insbesondere im produzierenden Gewerbe. Die kräftige und geografisch breit angelegte Konjunkturerholung führte nämlich zu einem ungewöhnlich starken Anstieg der globalen Nachfrage nach Rohstoffen und Vorleistungsgütern wie Halbleitern, Plastik und Metallen sowie zu erheblichen Logistikproblemen.

Stagnation des Privatkonsums

Mit den schrittweisen Lockerungen von Infektionsschutzmaßnahmen im Sommer und den erzielten Fortschritten bei der Pandemiebekämpfung setzte sich die im zweiten Halbjahr 2020 begonnene Erholung der privaten Konsumausgaben fort. Begünstigt wurde das Konsumklima auch durch die Lohn- und Einkommenszuwächse vieler Privathaushalte sowie einige fiskalpolitische Maßnahmen wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für die meisten Steuerzahler und die Erhöhung des Kindergeldes. Wegen der pandemiebedingt schwierigen Lage im ersten und vierten Quartal legte der preisbereinigte Privatkonsum aber lediglich um 0,1 Prozent zu. Die privaten Konsumausgaben verharrten damit im Wesentlichen auf dem niedrigen Vorjahresniveau. Im Jahr 2020 waren sie um 5,9 Prozent eingebrochen. Der Staatsverbrauch legte 2021 erneut zu, nicht zuletzt wegen Mehrausgaben im Gesundheitsbereich. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen mit 3,1 Prozent ähnlich wie im Vorjahr.

Investitionsklima stabilisiert sich

Nach dem starken Rückgang des Vorjahres um 11,2 Prozent stabilisierten sich die Ausrüstungsinvestitionen 2021 ebenfalls. Angesichts des besseren globalen Konjunkturumfelds, der steigenden Auslastung der Wirtschaft und der nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen mit anhaltend niedrigen Zinsen erhöhten sich die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge um 3,4 Prozent. Das Wachstum der Investitionsausgaben hätte ohne die hohen Rohstoffpreise und Materialengpässe noch deutlich stärker ausfallen können. Dies gilt auch für die Bauinvestitionen. Ihr langjähriger Aufwärtstrend setzte sich abgeschwächt fort (+0,7 Prozent nach +2,5 Prozent im Vorjahr). Wichtigste Wachstumsstütze blieb der Wohnungsbau, der weiterhin vom enormen Bedarf an Wohnraum und dem günstigen Finanzierungsumfeld profitierte. Alles in allem blieben die Investitionsausgaben leicht hinter dem vor Ausbruch der Coronakrise in Deutschland im Jahr 2019 erreichten Stand zurück.

Wachstumsimpulse vom Außenhandel

Im Zuge der weltwirtschaftlichen Belebung und des vielfachen Abbaus pandemiebedingter Reisebeschränkungen nahm der grenzüberschreitende Handel der deutschen Wirtschaft spürbar an Fahrt auf. Eine Ausnahme bildete der Warenhandel mit dem Vereinigten Königreich. Dieser entwickelte sich wegen des zum Jahresanfang vollzogenen Austritts des Landes aus der Europäischen Union vergleichsweise schwach. Angesichts kräftig steigender Exporte (+9,9 Prozent) und leicht weniger dynamisch expandierender Importe (+9,3 Prozent) lieferte der Außenhandel einen positiven Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 0,8 Prozentpunkten. Die vor Krisenausbruch erreichten Niveaus konnten aber auch hier noch nicht wieder erlangt werden.

Staat erneut mit hohem Finanzierungsdefizit

Durch die voranschreitende Erholung und den demografisch bedingt wieder zunehmenden Arbeitskräftemangel ging die Arbeitslosigkeit etwas zurück. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber dem Vorjahr um knapp 82.000 auf rund 2,6 Millionen Menschen. Dies führte zu einem minimalen Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent auf 5,7 Prozent. Die Erwerbstätigenzahl blieb trotz einer spürbaren Belebung im Sommer im gesamten Jahr gegenüber 2020 im Wesentlichen unverändert bei rund 44,9 Millionen Menschen.

Rückläufige Arbeitslosigkeit

Nach Überschüssen in den Vorjahren schloss der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo das Jahr 2020 mit einem Fehlbetrag von 139,6 Milliarden Euro ab. Dies entspricht einer Defizitquote von 4,2 Prozent. Grund für das Defizit waren einerseits die rückläufigen Einnahmen. Aufgrund der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuersätze gaben die Einnahmen aus den Steuern vom Umsatz erheblich nach. Andererseits legten die staatlichen Ausgaben kräftig zu. Dafür sorgten vor allem die Corona-Hilfen des Bundes wie Kurzarbeitergeld für Privathaushalte und Finanzstützen für Unternehmen. Der öffentliche Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt stieg auf rund 70 Prozent. 2019 war er noch knapp unter die Maastricht-Obergrenze von 60 Prozent gesunken. Erste Angaben zur Staatsschuldenquote 2020 werden von der amtlichen Statistik voraussichtlich am 22. April 2021 veröffentlicht.

Kräftiger Anstieg der Inflationsrate

Nach vielen Jahren mit moderater Entwicklung zogen die Verbraucherpreise 2021 merklich an. Die Inflationsrate, basierend auf dem amtlichen Verbraucherpreisindex, stieg nahezu stetig von 1,0 Prozent im Januar auf 5,3 Prozent im Dezember. Im Jahresdurchschnitt verteuerten sich die Preise um 3,1 Prozent und damit so kräftig wie seit 1993, im Nachgang des Wiedervereinigungsbooms, nicht mehr. 2020 lag die Inflationsrate noch bei 0,5 Prozent. Für den rasanten Anstieg waren verschiedene Sondereffekte verantwortlich, vor allem die Basiseffekte der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung vom zweiten Halbjahr 2020 sowie die Ölpreiserholung nach dem Einbruch vom Frühjahr 2020. Auch die Lieferengpässe sowie die Einführung der nationalen CO2-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme wirkten spürbar preistreibend.

Industrie schwenkt auf Wachstumskurs ein

Im verarbeitenden Gewerbe standen die Zeichen – nach zwei Jahren mit rückläufiger Entwicklung – 2021 auf Wachstum. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereichs, die 2020 noch um 10,0 Prozent eingebrochen war, legte um 4,7 Prozent zu. Impulsgeber hierfür war vor allem die anziehende Auslandsnachfrage. Dies zeigen die amtlichen Indizes zur preisbereinigten Umsatzentwicklung. Den Indizes zufolge erhöhte sich der mit dem Ausland erzielte Umsatz (+7,7 Prozent) deutlicher als der Inlandsabsatz (+2,6 Prozent). Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes erzielten die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+13,0 Prozent) sowie die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (+10,5 Prozent) das stärkste Umsatzwachstum, trotz vielfach fehlender Halbleiter und Computerchips. Auch die für die Gesamtentwicklung besonders wichtigen Bereiche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+5,5 Prozent) sowie Maschinenbau (+7,1 Prozent) erzielten kräftige Zuwachsraten. Die im Vorjahr erlittenen Verluste wurden hier allerdings noch nicht wieder ausgeglichen. Im gesamten verarbeitenden Gewerbe waren im Jahresdurchschnitt 2021 knapp 7,5 Millionen Erwerbstätige beschäftigt. Ihre Anzahl verminderte sich damit erneut, wenn auch mit einer Veränderungsrate von –1,4 Prozent weniger stark als im Vorjahr (–2,4 Prozent).

Abnehmende Dynamik in der Bauwirtschaft

Nachdem die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Baugewerbes 2020 noch deutlich um 3,8 Prozent zugelegt hatte, gab sie 2021 leicht um 0,5 Prozent nach. Dies lag unter anderem an den witterungsbedingten Beeinträchtigungen zu Jahresbeginn, die stärker ausfielen als im Vorjahr. Auch fehlten einige Bauprojekte, die wegen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung Ende 2020 vorgezogen worden waren. Zudem belasteten Lieferengpässe und starke Preissteigerungen bei Baumaterialien (unter anderem bei Holz, Stahl, Kunststoffen und Kupfer) die Aktivitäten. Hinzu kam, dass sich der Staat wegen der angespannten Finanzlage mit der Vergabe von Bauaufträgen zurückhielt. Dies hinterließ auch in den amtlichen Umsatzdaten der Monatsberichte für das Bauhauptgewerbe sichtbare Spuren. Diese Daten sind allerdings nicht preisbereinigt, sondern nur in jeweiligen Preisen verfügbar. Demnach sank der im öffentlichen Bau erzielte baugewerbliche Umsatz in den ersten drei Quartalen um 2,8 Prozent, während im Wohnungsbau (+2,5 Prozent) und im Wirtschaftsbau (+0,8 Prozent) Anstiege zu verzeichnen waren. Alles in allem legte der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe um 0,5 Prozent zu und war damit erheblich schwächer als im Ausbaugewerbe (+10,5 Prozent). Die Erwerbstätigenzahl stieg im gesamten Baugewerbe abermals an, um 1,1 Prozent auf gut 2,6 Millionen Menschen.

Preisbereinigtes Wirtschaftswachstum in Deutschland

Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent Wachstumsbeiträge in Prozentpunkten
2021 2020 2021 2020
Konsumausgaben 1,1 –3,2 0,8 –2,3
– Private Konsumausgaben 0,1 –5,9 0,1 –3,0
– Konsumausgaben des Staates 3,1 3,5 0,7 0,7
Bruttoanlageinvestitionen 1,5 –2,2 0,3 –0,5
– Ausrüstungsinvestitionen 3,4 –11,2 0,2 –0,8
– Bauinvestitionen 0,7 2,5 0,1 0,3
– Sonstige Anlagen 0,7 1,0 0,0 0,0
Vorratsveränderungen 1,0 –0,9
Inländische Verwendung 2,2 –4,0 2,1 –3,7
Exporte 9,9 –9,3 4,3 –4,3
Importe 9,3 –8,6 –3,5 3,5
Außenbeitrag 0,8 –0,8
Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2,9 –4,6 2,9 –4,6

Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand: 25.02.2022. Wachstumsbeiträge: Mögliche Differenzen in den Summen ergeben sich durch Rundung der Zahlen.

Belebung im Handwerk

Die Handwerkskonjunktur nahm 2021 an Fahrt auf. Darauf lassen die Umsatzdaten der amtlichen Handwerksberichterstattung schließen, die allerdings ebenfalls nur in jeweiligen Preisen vorliegen. Die Handwerksbetriebe generierten in den ersten drei Quartalen einen Umsatzanstieg um 2,9 Prozent. Im gesamten Jahr 2020 nahm der Umsatz lediglich um 1,3 Prozent zu. Besonders deutlich fiel das Plus im Gesundheitsgewerbe (+9,1 Prozent) aus, befördert durch Nachholeffekte bei Praxis- und Ladenbesuchen nach dem eher schwachen Vorjahr. Auch bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (+7,1 Prozent), bei den Ausbaugewerken (+4,1 Prozent) und bei den Kraftfahrzeuggewerken (+3,5 Prozent) expandierte der Umsatz kräftig, angeregt nicht zuletzt durch die sich erholende Industriekonjunktur und die anhaltend hohe Nachfrage nach Ausbauleistungen. Bei den Handwerken für den privaten Bedarf (–3,2 Prozent), bei den Baugewerken (–2,6 Prozent) und bei den Lebensmittelgewerken (–1,6 Prozent) sanken die Umsätze allerdings, entgegen der allgemeinen Entwicklung.

Moderates Umsatzplus im Einzelhandel

Gemäß ersten amtlichen Schätzungen konnte der Einzelhandel seinen preisbereinigten Umsatz 2021 lediglich um 0,7 Prozent steigern. Im Vorjahr (+4,6 Prozent) war der Absatz noch deutlich kräftiger expandiert. Ausgehend davon und angesichts der pandemiebedingten Belastungen waren die Potenziale für stärkere Erhöhungen aber begrenzt. So wurden die Aktivitäten in vielen Einzelhandelsbereichen ebenfalls durch Materialknappheiten und Lieferschwierigkeiten beeinträchtigt. Zudem belasteten die zeitweise verschärften Infektionsschutzmaßnahmen den stationären Handel, wie die zum Jahresende bundesweit eingeführte 2G-Regel, die grundsätzlich nur geimpften und genesenen Menschen den Besuch von Geschäften erlaubte. Im Zuge der Schutzmaßnahmen gab der in Verkaufsräumen erzielte Umsatz um 1,3 Prozent nach. Demgegenüber konnte der Internet- und Versandhandel (+12,4 Prozent) abermals ein überdurchschnittliches Plus erzielen. Differenziert nach Warenbereichen musste im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf (–8,3 Prozent) der stärkste Umsatzverlust hingenommen werden, nach einem deutlichen Zuwachs im Vorjahr. Das stärkste Umsatzplus war hingegen im Bereich Apotheken, kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte (+5,9 Prozent) zu verzeichnen.

Wachstumsbeschleunigung im Großhandel

Im Gegensatz zum Einzelhandel dürfte sich das Umsatzwachstum im Großhandel gegenüber 2020 beschleunigt haben. Hierauf deuten die bisher vorliegenden amtlichen Daten der Monate Januar bis November hin. Demnach stieg der preisbereinigte Absatz der Großhandelsfirmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2020 hatte der Absatz noch um 1,9 Prozent zugenommen. Das Umsatzplus der ersten elf Monate von 2021 war breit angelegt. Wachstumsimpulse gingen sowohl von der zunehmenden Produktion als auch von den sich festigenden Konsumausgaben aus. Die Absatzdynamik im Produktionsverbindungshandel (+1,7 Prozent) blieb dabei jedoch – nicht zuletzt wegen der hohen Materialengpässe – etwas hinter der im Konsumtionsverbindungshandel (+2,8 Prozent) zurück. Wie bereits im Vorjahr erfuhr der Großhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik (+9,4 Prozent) einen merklich über dem Durchschnitt liegenden Zuwachs. Dies verwundert angesichts des anhaltenden Trends zum mobilen Arbeiten und der allgemein voranschreitenden Digitalisierung nicht. Auch im Großhandel mit sonstigen Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör (+7,5 Prozent) stieg der Absatz kräftig.

Preisentwicklung in Deutschland

Erzeugerpreise gewerblicher Produkte:

Verbraucherpreise:

Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel:

Dienstleistungen: Wertschöpfung wächst

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Dienstleistungssektors entwickelte sich 2021 im Gleichschritt mit der Bruttowertschöpfung aller Sektoren. Sie legte um 2,9 Prozent zu. Im Vorjahr war sie um 4,0 Prozent eingebrochen. Gestützt durch die an Fahrt aufnehmende Industriekonjunktur und die anhaltende Digitalisierung in weiten Lebens- und Wirtschaftsbereichen fiel das Wachstum bei den Unternehmensdienstleistern (+5,6 Prozent) und im Bereich der Information und Kommunikation (+3,4 Prozent) besonders kräftig aus. Auch in den Bereichen öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (+3,2 Prozent) sowie Handel, Verkehr, Gastgewerbe (+3,0 Prozent) konnten im Zuge der allgemeinen Konjunkturbelebung und der Lockerung von virusbedingten Beschränkungen merkliche Zuwachsraten erwirtschaftet werden. In den Bereichen Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,9 Prozent), sonstige Dienstleister (ebenfalls +0,9 Prozent) sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister (–0,3 Prozent) entwickelte sich die Wertschöpfung hingegen verhaltener. Die Erwerbstätigenzahl stieg im gesamten Dienstleistungssektor leicht um 0,3 Prozent auf knapp 33,7 Millionen. Sie lag damit aber noch immer unter dem 2019 – vor Ausbruch der Krise – erreichten Niveau von rund 33,8 Millionen.

Landwirtschaft vor großen Herausforderungen

In der Landwirtschaft gewinnen die Themen Tierwohl, Klimaneutralität, Ressourcenschutz und Biodiversität immer mehr an Bedeutung. Allerdings fehlen für die notwendigen Investitionen in diesen Bereichen oftmals klare Zukunftsaussichten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die ökonomische Situation der Landwirte im Wirtschaftsjahr 2020/2021 verschlechterte. Dämpfend auf die Ertragslage wirkten unter anderem die allgemein deutlich gestiegenen Aufwendungen für Düngemittel, zugekaufte Futtermittel und Energie. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes sank das Unternehmensergebnis im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 52.100 Euro. Hauptgrund hierfür war ein Einbruch am Schweinemarkt. Die Rind- und Milchviehhalter konnten ihre Ergebnisse hingegen etwas verbessern. Die Ackerbaubetriebe waren ebenso wie die Sonderkulturbetriebe in der Lage ihr Vorjahresergebnis im Wesentlichen zu halten, auch weil Erntehelfer trotz zeitweiser pandemiebedingter Reisebeschränkungen verfügbar waren. Für den gesamten Agrarsektor, zu dem neben der Landwirtschaft die Forstwirtschaft und die Fischerei zählten, fiel die Jahresbilanz 2021 ebenfalls schwach aus. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung des Wirtschaftsbereichs sank um 1,6 Prozent, nachdem sie im Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen war. Die Zahl der Erwerbstätigen ist erneut zurückgegangen, gegenüber 2020 um 3,1 Prozent auf 562.000 Menschen.