DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK Gruppe erzielte 2021 ein Ergebnis vor Steuern von 3,1 Milliarden Euro (2020: 1,45 Milliarden Euro). Jenseits externer Einflussfaktoren basiert dieses Ergebnis in erster Linie auf einer guten operativen Entwicklung in allen Einheiten des Konzerns. Union Investment erzielte im Fondsgeschäft neben einem deutlichen Volumenwachstum auch einen Zuwachs bei den Performancabhängigen Ertragskomponenten. Die R+V Versicherung konnte die verdienten Beiträge weiter steigern und die außergewöhnlich hohen Belastungen aus der Flutkatastrophe an Rhein und Ahr gut verarbeiten. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall schaffte dank starkem Neugeschäft mit einem dreistelligen Ergebnis die Trendwende. Das Bankgeschäft innerhalb der DZ BANK Gruppe verlief ebenfalls positiv: Die DZ HYP setzte ihren erfolgreichen Weg als eine der führenden Immobilienbanken in Deutschland fort. Die TeamBank entwickelte sich stabil auf einem guten Niveau. Die DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank baute das Kundengeschäft im Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft sowie im Transaction Banking weiter aus. Zudem wurde das Geschäftsportfolio der DVB Bank weiter deutlich zurückgeführt. Die Integration in die DZ BANK soll planmäßig im dritten Quartal 2022 erfolgen.
Die Kapitalausstattung der DZ BANK Gruppe entwickelte sich 2021 dank des umsichtigen Managements der Risikoaktiva sowie der Thesaurierung von Gewinnen auf gutem Niveau stabil. Die harte Kernkapitalquote lag zum 31. Dezember 2021 bei 15,3 Prozent (2020: 15,3 Prozent); die Leverage Ratio belief sich auf 7,3 Prozent.
Aufgrund der positiven Entwicklung im Kunden- und Handelsergebnis, der stabilen Kostensituation und einer unauffälligen Risikosituation wird die Bank der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 20 Cent je Aktie vorschlagen. Sie berücksichtigt damit auch die Kürzung der Dividende in den vergangenen zwei Geschäftsjahren, um den latenten Risiken der Pandemie Rechnung zu tragen.
Die Ergebnisse im Detail
Die DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 465 Millionen Euro (2020: 234 Millionen Euro). Zentrale Treiber für die deutliche Ergebnissteigerung waren ein gutes Kundengeschäft in allen Bereichen sowie eine unauffällige Risikosituation. Das Geschäftsfeld Kapitalmarkt verzeichnete weiterhin eine positive operative Entwicklung. Mit Privatkunden konnte die Bank den Absatz strukturierter Retail-Produkte um 72 Prozent steigern – insbesondere das Absatzvolumen bei Anlagezertifikaten erhöhte sich deutlich auf 6,4 Milliarden Euro (2020: 3,9 Milliarden Euro). Mit institutionellen Kunden verlief das Geschäft ebenfalls auf einem hohen Niveau. Es war jedoch gegenüber dem durch Sondereffekte beeinflussten Vorjahr leicht rückläufig. Im Wachstumsfeld Sustainable Finance verdoppelte die Bank das begleitete Transaktionsvolumen auf 53 Milliarden Euro (2020: 27 Milliarden Euro).
Im Firmenkundengeschäft baute die Bank ihre Marktposition trotz Abflauen der Nachfrage bei den Pandemie-Förderprogrammen weiter aus. Sie steigerte das Kreditvolumen um 3,0 Milliarden Euro auf 67,3 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen im Gemeinschaftskreditgeschäft entwickelte sich stabil. Eine besonders erfreuliche Entwicklung verzeichneten die Exportfinanzierung mit einem Ertragsanstieg von 24 Prozent und das Cross-Selling mit Firmenkunden um 11 Prozent. Auch das Geschäftsfeld Transaction Banking wächst stetig. Die Anzahl abgewickelter Zahlungsverkehrstransaktionen stieg um 5 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Die Kreditkartentransaktionen erhöhten sich um 16 Prozent auf 228,7 Milliarden Euro. Die Verwahrstelle behaupte sich mit 319,6 Milliarden Euro Assets under Depository (2020: 273,3 Milliarden Euro) weiterhin in der Spitzengruppe in Deutschland.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) schaffte mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 130 Millionen Euro (2020: 81 Millionen Euro) die Trendwende in der Ergebnisentwicklung. Positiv wirkten sich das gute Kundengeschäft – das sich über Marktdurchschnitt entwickelte – sowie der Wegfall negativer Sondereffekte aus dem Vorjahr aus. Mit einem stabilen Neugeschäft im Bausparen stärkte die BSH ihre Marktführerschaft im eingelösten Neugeschäft mit 30,5 Prozent Marktanteil leicht.
Die R+V Versicherung erzielte ein erfreuliches Ergebnis vor Steuern in Höhe von 772 Millionen Euro (2020: 277 Millionen Euro). Der starke Ergebnisanstieg resultiert primär aus einer guten operativen Entwicklung sowie der Erholung am Kapitalmarkt, die sich positiv auf das Kapitalanlageergebnis auswirkte. Im Kundengeschäft verzeichnete die R+V Versicherung eine gute Beitragsentwicklung. Die Summe der gebuchten Bruttobeiträge stieg leicht von 19,0 Milliarden Euro auf 19,2 Milliarden Euro. Die hohen Belastungen aus den diesjährigen Flut- und Unwetterschäden konnten dank der Absicherungsstrategie begrenzt werden.
Das Ergebnis vor Steuern der TeamBank blieb mit 151 Millionen Euro (2020: 154 Millionen Euro) auf dem guten Niveau des Vorjahres. Das Kundengeschäft entwickelte sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld robust. Die Forderungen gegenüber Kunden stiegen im Vergleich zum Vorjahr mit 9,2 Milliarden Euro leicht an (2020: 9,0 Milliarden Euro). Auch das Neugeschäftsvolumen erhöhte sich um 9,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Die Anzahl der Kunden nahm um 22.000 auf 984.000 zu.
Union Investment verbuchte ein deutlich gestiegenes Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,23 Milliarden Euro (2020: 649 Millionen Euro). Maßgeblich für den sehr hohen Ergebnisbeitrag war die positive Dynamik an den Kapitalmärkten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und damit verbunden ein weiterhin sehr erfreuliches Kundengeschäft sowohl mit Privatkunden als auch mit institutionellen Kunden. Der Nettoabsatz an Privatkunden stieg auf 19,7 Milliarden Euro (2020: 8,8 Milliarden Euro). Auch der Nettoabsatz an institutionelle Anleger verzeichnete mit 20,8 Milliarden Euro (2020: 6,3 Milliarden Euro) ein deutliches Wachstum. Die Assets under Management stiegen zum Jahresende auf 454,1 Milliarden Euro (2020: 385,9 Milliarden Euro). Auch der Bestand an nachhaltigen Anlagen ist stark gewachsen: per Ende 2021 auf ein Volumen von insgesamt 125,6 Milliarden Euro. Union Investment bleibt damit führender Anbieter bei nachhaltigen Anlagen.
Die DZ HYP bewegte sich mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 588 Millionen Euro auf dem starken Niveau des Vorjahres (2020: 582 Millionen Euro). Das Ergebnis ist in Teilen geprägt durch Volatilitäten im Bewertungsergebnis des Staatsanleihenportfolios. Das operative Geschäft verlief weiterhin sehr positiv. Im Neugeschäft mit Firmenkunden konnte ein Zuwachs auf 8,74 Milliarden Euro (2020: 8,04 Milliarden Euro) verzeichnet werden. Das Privatkundenneugeschäft legte ebenfalls zu und belief sich zum Jahresende auf 2,73 Milliarden Euro (2020: 2,07 Milliarden Euro). Der Gesamtbestand in der Immobilienfinanzierung stieg auf 55,5 Milliarden Euro (2020: 53,3 Milliarden Euro).
Die DZ PRIVATBANK entwickelte sich mit einem Ergebnis vor Steuern von 41 Millionen Euro (2020: 38 Millionen Euro) positiv. Sie setzte ihren Wachstumspfad sowohl im Private Banking als auch im Fondsdienstleistungsgeschäft weiter fort. Das verwaltete Vermögen im Private Banking erhöhte sich auf 23,2 Milliarden Euro (2020: 20,0 Milliarden Euro), das verwaltete Fondsvolumen stieg deutlich auf 182,1 Milliarden Euro (2020: 139,5 Milliarden Euro). Das Geschäft mit Währungskrediten entwickelte sich mit einem Bestandsvolumen von 5,5 Milliarden Euro robust.
Die VR Smart Finanz erzielte mit einem Ergebnis vor Steuern von –9 Millionen Euro (2020: –45 Millionen Euro) eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr. Die Kundenanzahl stieg auch dank der Ausweitung digitaler Mehrwertdienste um 17.000 auf 108.000. Gleichwohl stand die operative Entwicklung weiterhin unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Mit der Wiederaufnahme des 2020 vorübergehend eingestellten Unternehmenskredits VR Smart flexibel und dem Abschluss der Transformation zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer wurde die Grundlage für eine Rückkehr auf den Wachstumspfad geschaffen.
Die DVB Bank wies ein Ergebnis vor Steuern von 23 Millionen Euro (2020: –285 Millionen Euro) aus. Maßgeblich hierfür waren Nettoauflösungen in der Risikovorsorge, positive Bewertungseffekte, der Abschluss der noch ausstehenden Verkaufstransaktionen sowie die beschleunigte Portfoliorückführung in Eigenregie. Das Kundenkreditvolumen konnte 2021 überplanmäßig auf nun 1,6 Milliarden Euro (2020: 3,9 Milliarden Euro) reduziert werden. Vorbehaltlich der im März anstehenden Gremienbeschlüsse wird die DVB Bank im dritten Quartal 2022 mit der DZ BANK verschmolzen.
Die DZ BANK AG – Holdingfunktion verzeichnete ein Ergebnis vor Steuern von –240 Millionen Euro und blieb damit auf dem Niveau des Vorjahres (2020: –238 Millionen Euro).
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe blieb mit 2,79 Milliarden Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (2020: 2,69 Milliarden Euro). Die Verbund- und Geschäftsbank konnte ihren Zinsüberschuss dank guter Geschäftsentwicklung steigern. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall stabilisierte ihr Zinsergebnis, das zuletzt noch rückläufig war. Die DVB Bank verbuchte dagegen bedingt durch den kontinuierlichen Portfoliorückbau einen Rückgang.
Der Provisionsüberschuss stieg deutlich auf 2,94 Milliarden Euro (2020: 2,12 Milliarden Euro). Maßgeblich hierfür: die sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung bei Union Investment. Auch die Verbund- und Geschäftsbank trug zu dem Anstieg bei.
Das Handelsergebnis ging trotz gutem Kapitalmarktgeschäft bei der Verbund- und Geschäftsbank auf 152 Millionen Euro (2020: 693 Millionen Euro) zurück. Maßgeblich hierfür: IFRS-bedingte Bewertungseffekte der Eigenemissionen.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen wuchs auf 245 Millionen Euro (2020: 166 Millionen Euro). Dazu trugen insbesondere Verkäufe von Direktbeteiligungen bei.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten erhöhte sich auf 242 Millionen Euro (2020: –62 Millionen Euro). Ursächlich hierfür: positive Bewertungseffekte bei der DVB Bank sowie positive Veränderungen der bewerteten Garantieversprechen bei Union Investment.
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft stieg infolge der guten operativen Entwicklung sowie der Erholung am Kapitalmarkt auf 842 Millionen Euro (2020: 347 Millionen Euro).
Die Risikovorsorge verzeichnete Nettoauflösungen in Höhe von 120 Millionen Euro (2020: Zuführung in Höhe von 678 Millionen Euro). Nach erhöhtem Zuführungsbedarf im Zuge der COVID-19-Pandemie im vergangenen Jahr führte die konjunkturelle Erholung insbesondere bei der Verbund- und Geschäftsbank sowie der DVB Bank zu Auflösungen.
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht auf 4,27 Milliarden Euro (2020: 4,04 Milliarden Euro). Neben höheren Beiträgen zur Bankenabgabe und zur Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sind darin auch Aufwendungen aus der erstmaligen Konsolidierung der ZBI Gruppe innerhalb von Union Investment verarbeitet.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis lag mit 41 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjah-res (2020: 210 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert unter anderem aus geringeren Erträgen, aus der Auflösung von Rückstellungen sowie höheren Aufwendungen für Restrukturierungen.
Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 58,9 Prozent (2020: 65,5 Prozent).
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 3,10 Milliarden Euro (2020: 1,45 Milliarden Euro).
Das Konzernergebnis lag bei 2,18 Milliarden Euro (2020: 973 Millionen Euro).
Die Bilanzsumme der DZ BANK Gruppe lag Ende 2021 bei 627,3 Milliarden Euro (Ende 2020: 594,5 Milliarden Euro).
Zahlen im Überblick
DZ BANK Gruppe
in Millionen Euro
Ertragslage | ||
Erträge1 | 7.242 | 6.159 |
Risikovorsorge | 120 | –678 |
Konzernergebnis vor Steuern | 3.096 | 1.445 |
Konzernergebnis | 2.176 | 973 |
Aufwand-Ertrags-Relation (in Prozent) | 58,9 | 65,5 |
31.12.2021 | 31.12.2020 | |
Vermögenslage | ||
Aktiva | ||
Forderungen an Kreditinstitute | 107.659 | 103.020 |
Forderungen an Kunden | 195.665 | 190.294 |
Handelsaktiva | 47.321 | 42.788 |
Finanzanlagen | 52.440 | 60.232 |
Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen | 129.131 | 121.668 |
Übrige Aktiva | 95.058 | 76.532 |
Passiva | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 196.562 | 177.852 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 138.975 | 133.925 |
Verbriefte Verbindlichkeiten | 79.652 | 70.500 |
Handelspassiva | 43.411 | 50.410 |
Versicherungstechnische Rückstellungen | 118.863 | 111.213 |
Übrige Passiva | 21.149 | 21.520 |
Eigenkapital | 28.661 | 29.116 |
Bilanzsumme | 627.273 | 594.535 |
Geschäftsvolumen | 1.166.289 | 1.059.874 |
Risikolage | ||
Liquiditätsadäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Ökonomische Liquiditätsadäquanz (in Milliarden Euro) | 19,4 | 15,3 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Liquiditätsdeckungsquote – LCR (in Prozent) | 147,7 | 146,3 |
Strukturelle Liquiditätsquote – NSFR (in Prozent) | 127,1 | 122,4 |
Kapitaladäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Ökonomische Kapitaladäquanz (in Prozent) | 208,1 | 171,7 |
DZ BANK Finanzkonglomerat | ||
Bedeckungssatz (in Prozent) | 152,7 | 146,0 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Harte Kernkapitalquote (in Prozent) | 15,3 | 15,3 |
Kernkapitalquote (in Prozent) | 16,8 | 17,0 |
Gesamtkapitalquote (in Prozent) | 18,5 | 19,5 |
Leverage Ratio (in Prozent) | 7,3 | 5,7 |
MREL-Quote (in Prozent) | 11,5 | 11,9 |
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Anzahl) | 32.271 | 31.410 |
Emittentenrating | ||
Standard & Poor‘s | A+ | AA– |
Moody‘s Investors Service | Aa2 | Aa1 |
Fitch Ratings | AA– | AA– |
1 Zinsüberschuss + Provisionsüberschuss + Handelsergebnis + Ergebnis aus Finanzanlagen + Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten + Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden + Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft + Sonstiges betriebliches Ergebnis.
Bausparkasse Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall ist mit rund 7 Millionen Kunden und etwa 8 Millionen Bausparverträgen die größte deutsche Bausparkasse. Auch in der Baufinanzierung gehört sie zu den führenden Anbietern in Deutschland. Als subsidiärer Partner der Genossenschaftsbanken bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen rund um das Thema Bauen und Wohnen. Genossenschaftsbanken können bei Schwäbisch Hall auf ein Vollsortiment an Finanzierungslösungen zurückgreifen – vom Bausparen über Baufinanzierungen bis zu staatlichen Förder-Bausteinen. Knapp 3.200 Expertinnen und Experten im Außendienst sowie mehr als 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst sorgen für die qualifizierte Beratung und Betreuung der Schwäbisch Hall-Kunden.
Transformation zum Baufinanzierer
Gemeinsam mit den genossenschaftlichen Banken hat Schwäbisch Hall den Wachstumspfad in der Baufinanzierung fortgeschrieben und rangiert unter den Top 3 der deutschen Baufinanzierungsinstitute: Insgesamt 20,2 Milliarden Euro an vermittelten Baufinanzierungen bedeuten ein Plus zum Vorjahr von 5,5 Prozent. Je rund die Hälfte des Baufinanzierungsvolumens fließt in die Bücher der genossenschaftlichen Banken sowie in die Bücher der Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Mit BAUFINEX, dem von Schwäbisch Hall gegründeten digitalen Vermittlermarktplatz für die genossenschaftliche FinanzGruppe, erhalten freie Baufinanzierungsvermittler direkten Zugang zu mehr als 500 Produktpartnern bundesweit, darunter zahlreiche Genossenschaftsbanken. Rund 8 Milliarden Euro an Baufinanzierungsvolumen wurden 2021 insgesamt über BAUFINEX von freien Vermittlern angefragt. Auch hier floss der Großteil – mehr als 90 Prozent – in die Bücher der teilnehmenden Genossenschaftsbanken.
Im Bausparen ist Schwäbisch Hall weiterhin unangefochtener Marktführer. Der Marktanteil liegt stabil bei rund 30 Prozent. Das vorgelegte Bausparvolumen blieb mit 24,0 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Mit neuen Tarifen fokussiert sich das Unternehmen auf die Kernfunktion des Bausparens. Es richtet sich damit vor allem an Kunden mit einem konkreten Finanzierungswunsch. Mit Einführung des neuen Bauspartarifs im Juli 2021 stieg die durchschnittliche Bausparsumme von rund 50.000 Euro auf 62.000 Euro.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat 2021 ihr Ergebnis vor Steuern deutlich gesteigert. Es stieg von 81 Millionen Euro auf rund 130 Millionen Euro. Die Gründe dafür lagen in einem sehr guten Neugeschäft in der Baufinanzierung in den vergangenen Jahren verbunden mit einer geringeren Risikovorsorge als geplant. Dafür sorgten die stabile Konjunkturentwicklung und die geringeren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft. Zudem verbesserte sich die Kostensituation im Unternehmen sowie das Zinsergebnis aufgrund der leicht gestiegenen Kapitalmarktzinsen.
Digitalisierung und Aufbau neuer Geschäftsmodelle
Schwäbisch Hall erzielte 2021 wichtige Meilensteine beim Umbau der IT-Infrastruktur und des Kernbankensystems und investiert außerdem in den Aufbau neuer Geschäftsmodelle. Gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken und dem BVR treibt Schwäbisch Hall den Aufbau eines genossenschaftlichen Ökosystems Bauen & Wohnen mit regionaler Prägung voran.
DZ HYP
Die DZ HYP hat die hohe Dynamik auf den Immobilienmärkten 2021 erfolgreich genutzt und erzielte 2021 in der Immobilienfinanzierung ein Neugeschäftsvolumen von 11,5 Milliarden Euro (2020: 10,1 Milliarden Euro). Inklusive der Finanzierung öffentlicher Kunden kontrahierte die Bank Neugeschäft in Höhe von 12,0 Milliarden Euro (2020: 10,7 Milliarden Euro). Im Geschäft mit Firmenkunden generierte die DZ HYP 2021 Neugeschäft in Höhe von 8,7 Milliarden Euro (2020: 8,0 Milliarden Euro). Der strategischen Ausrichtung entsprechend entfielen davon 8,2 Milliarden Euro (2020: 7,6 Milliarden Euro) auf den Kernmarkt Deutschland. In der genossenschaftlichen FinanzGruppe lag das Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und Raiffeisenbanken 2021 bei 3,9 Milliarden Euro (2020: 3,3 Milliarden Euro). Ihre konservative Risikostrategie mit harten quantitativen Vorgaben bei der Finanzierungsentscheidung hat die DZ HYP im Berichtsjahr beibehalten, um zyklische Spitzen im Portfolio zu vermeiden.
Privatkundengeschäft: 32,2 Prozent Zuwachs
Eine erneut erfreuliche Entwicklung zeigte das Geschäftsfeld Privatkunden, das im Wesentlichen über die Kernbankverfahren der FinanzGruppe sowie die Verbundportale Genopace und BAUFINEX vermittelt wird. 2021 lag das Neuzusagevolumen bei 2,7 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 32,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020: 2,1 Milliarden Euro).
Innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist die DZ HYP Kompetenzcenter für das Geschäft mit öffentlichen Kunden. 2021 generierte sie im Kommunalkreditgeschäft ein Neugeschäftsvolumen von 582 Millionen Euro (2020: 631 Millionen Euro). 497 Millionen Euro (2020: 521 Millionen Euro) entfielen auf das Vermittlungsgeschäft durch Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Betriebsergebnis über Vorjahr
Das auf nachhaltige Ergebnisse ausgerichtete Geschäft der DZ HYP in der Immobilienfinanzierung spiegelt sich auch im Ergebnis des Jahres 2021 wider. Der Zinsüberschuss lag mit 668,7 Millionen Euro um 63,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (2020: 605,4 Millionen Euro). Dabei wirkt sich insbesondere die Erhöhung des durchschnittlichen Immobilienkreditbestands positiv aus. Begleitet wird dies von gestiegenen Margen im Aktivgeschäft und sinkenden Zinsaufwendungen durch das weiterhin niedrige Zinsumfeld. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein um 0,2 Millionen Euro auf –38,3 Millionen Euro verminderter Provisionsüberschuss. 77,8 Millionen Euro (2020: 61,2 Millionen Euro) entfielen auf Provisionsaufwendungen für Vermittlungsleistungen an Volksbanken und Raiffeisenbanken. Der Verwaltungsaufwand als Summe der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen lag 2021 mit 251,3 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 251,2 Millionen Euro).
Im Geschäftsfeld Firmenkunden sowie im privaten Immobilienkreditgeschäft wurden Einzelwertberichtigungen von –12,6 Millionen Euro (2020: –13,3 Millionen Euro) gebildet. Für die besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Assetklassen Hotels und Warenhäuser stellte die Bank für bisher nicht konkret unterlegte Kreditrisiken –5,5 Millionen Euro (2020: –21,5 Millionen Euro) als Risikovorsorge ein. Insgesamt ergibt sich ein Kreditrisikovorsorgeaufwand von –25,2 Millionen Euro (2020: –47,1 Millionen Euro).
Das Betriebsergebnis bildet den Erfolg der DZ HYP im Kerngeschäft ab. Insbesondere aufgrund des gestiegenen Zinsüberschusses sowie der unter den Planansätzen liegenden Risikovorsorgeaufwendungen übertrifft das Betriebsergebnis von 339,4 Millionen Euro (2020: 276,8 Millionen Euro) die Planungsrechnung der Bank.
Union Investment
Das Jahr 2021 war für Union Investment das erfolgreichste Geschäftsjahr seit der Unternehmensgründung 1956. Der Nettoabsatz verdreifachte sich auf beinahe 40,5 Milliarden Euro (2020: 15,1 Milliarden). Das verwaltete Vermögen stieg auf 454,1 Milliarden Euro (2020: 385,9 Milliarden Euro) und das Ergebnis vor Steuern auf 1.235 Millionen Euro (2020: 649 Millionen Euro). Über 5,7 Millionen Kunden vertrauen der Fondsgesellschaft ihr Vermögen in 1.338 Fonds an.
Nettoabsatz im Privatkundengeschäft mehr als verdoppelt
Viele Kleinsparer entdeckten 2021 den Investmentfonds für sich. So stieg der Nettoabsatz mit privaten Anlegern im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte auf 19,7 Milliarden Euro (2020: 8,8 Milliarden Euro). Er erreichte damit einen neuen Rekordwert. Der Bestand im Privatkundengeschäft erhöhte sich auf 210,0 Milliarden Euro (2020: 173,8 Milliarden Euro).
Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen erneut Substanzwerte. So flossen Aktienfonds 7,0 Milliarden Euro netto zu (2020: 3,8 Milliarden Euro). Mischfonds verbuchten ein noch stärkeres Neugeschäft von 10,5 Milliarden Euro (2020: 4,1 Milliarden Euro) und Offene Immobilienfonds verzeichneten Nettozuflüsse von 2,2 Milliarden Euro (2020: 2,1 Milliarden Euro). Dabei fokussierten sich private Sparer noch stärker auf nachhaltige Anlageprodukte. Der Anteil nachhaltiger Fonds am Nettomittelaufkommen privater Gelder erhöhte sich im Verlauf des vergangenen Jahres auf 60 Prozent. Vor drei Jahren waren es noch 9 Prozent.
Einmal mehr erwiesen sich die klassischen Fondssparpläne als tragende Säule des Neugeschäfts. 2021 wurden so viele Fondssparpläne eröffnet wie nie zuvor. Es kamen 584.000 Neueröffnungen netto hinzu. Das sind 34 Prozent mehr als im Vorjahr (2020: 437.000). Ein Drittel der Neukunden von Sparplänen ist jünger als 27 Jahre. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment 6,3 Millionen Fondssparpläne (2020: 5,7 Millionen).
Neugeschäft mit institutionellen Kunden erstmals über 20 Milliarden Euro
Auch das Geschäft mit institutionellen Anlegern war von einer hohen Dynamik geprägt: Hier kam es mit einem Nettomittelaufkommen von 20,8 Milliarden Euro (2020: 6,3 Milliarden Euro) zu einem neuen Absatzrekord. Folglich erhöhte sich der Bestand im institutionellen Geschäft auf 245,1 Milliarden Euro (2020: 212,1 Milliarden Euro).
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Standard. So investieren bereits 78 Prozent der institutionellen Anleger in Deutschland nachhaltig. Demnach ist der Bestand an nachhaltigen Anlagen auch bei Union Investment deutlich gewachsen. Im Wertpapierbereich stiegen die nach Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung (OffVO) angelegten Volumina auf 88,1 Milliarden Euro (2020: 61,2 Milliarden Euro). Hinzu kamen Offene Immobilienfonds, die seit dem 1. November 2021 als Produkte nach Artikel 8 der OffVO geführt werden. Sie wiesen zum Jahresende einen Bestand von 37,5 Milliarden Euro auf. Union Investment verwaltete somit ein Volumen nachhaltiger Anlagen von insgesamt 125,6 Milliarden Euro.
Die Leistungen von Union Investment wurden vom Wirtschaftsmagazin Capital zum 20. Mal in Folge mit der Bestnote fünf Sterne ausgezeichnet. Keine andere Fondsgesellschaft hat das geschafft. In diesem Jahr holte sich der genossenschaftliche Fondsanbieter sogar den Gesamtsieg. Union Investment erhielt damit als einziger Anbieter überhaupt ununterbrochen die Top-Bewertung.
DZ PRIVATBANK
Die DZ PRIVATBANK ist die Privatbank der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie ist das Kompetenzzentrum für Private Banking, Fondsdienstleistungen und Kredite in allen Währungen. Mit dem Hauptsitz in Luxemburg, acht Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz verbindet sie lokale Nähe, Ausrichtung auf den Heimatmarkt Deutschland und internationale Kompetenz. Sie stärkt mit ihrer Kompetenz und internationalen Aufstellung die Wettbewerbsposition der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die DZ PRIVATBANK weist für das Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis von 41,5 Millionen Euro (2020: 38,1 Millionen Euro) vor Steuern (nach IFRS) aus. Es wurden Vergütungen in Höhe von mehr als 104,6 Millionen Euro (2020: 92,6 Millionen Euro) an die Genossenschaftsbanken ausgezahlt.
Neuausrichtung der Vertriebswege sorgt für Rekord bei Nettomittelzuflüssen
Im Geschäftsfeld Private Banking konnte auf der umfassenden Neuausrichtung seit 2019 aufgesetzt werden. Das Geschäftsvolumen stieg um 3,1 Milliarden Euro auf 24,2 Milliarden Euro. Allein in der Vermögensverwaltung wurden 2021 zusammen mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken Nettomittelzuflüsse von mehr als 1,8 Milliarden Euro erreicht. Das zeigt, wie erfolgreich die Vertriebswege VR-PrivateBanking und DZ-PrivateBanking angenommen werden. Die Vertriebserfolge spiegeln sich auch im verwalteten Kundenvermögen (Assets under Management) wider. Dieses stieg auf 23,2 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 3,2 Milliarden Euro oder 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Vermögensverwaltungsquote in der Bank stieg von 61 (2020) auf 69 Prozent. Treiber waren unter anderem Swissness-Lösungen sowie Lösungen mit ESG-Integration.
Verwaltetes Fondsvolumen erreicht Rekordwert
Im Geschäftsfeld Fondsdienstleistungen erhöhte sich das Depotbankvolumen sehr stark um 31 Prozent. Es wuchs von 139,5 Milliarden Euro (2020) auf 182,1 Milliarden Euro in den Verwahrstellen Luxemburg, Zürich und Frankfurt. Damit wurde auch in diesem Geschäftsfeld ein neuer Rekordwert erreicht. Trotz der Einflüsse der Coronakrise konnten großvolumige Fondsprojekte erfolgreich umgesetzt und das Niveau des letzten Jahres deutlich übertroffen werden. Insgesamt wurden im Jahr 2021 mehr als 77 Fondsprojekte neu aufgelegt und migriert. Besonders bei institutionellen Investoren ist die Nachfrage nach alternative Anlagestrategien sehr hoch. Vor diesem Hintergrund erzielte das Geschäftsfeld Fondsdienstleistungen 2021 beeindruckende Erfolge bei der Akquisition von alternativen Investmentfonds-Projekten.
Alleinstellungsmerkmal LuxCredit- Vermittlungsgeschäft
Dem strategischen Zielbild und Trend der Vorjahre folgend erhöhte sich im Geschäftsfeld Kredit der Anteil der variablen EUR-Finanzierungen am Gesamtkreditvolumen von 5,5 Milliarden Euro weiter. Das zurückgehende CHF-Volumen konnte mit Neugeschäften in Euro kompensiert werden. Unter dem Namen VR Eigenheim&Flexibilität bietet die DZ PRIVATBANK seit 2021 eine neue, einzigartige Lösung für Kunden an, die große Teile ihres Vermögens in Immobilien gebunden habe – ein Alleinstellungsmerkmal für Kunden und Genossenschaftsbanken für das Wachstumspotenzial „Best Ager“.
2021 konnte die DZ PRIVATBANK erneut mit ihrer sehr hohen Qualität in der Beratung vermögender Privatkunden, Unternehmer, Stiftungen und wohlhabender Familienverbünde bei der Analyse des Fachmagazins „Elite Report“ überzeugen. Die Bank wurde bereits zum achten Mal hintereinander mit dem höchsten Prädikat „summa cum laude“ ausgezeichnet.
R+V Versicherung
Auch im zweiten Corona-Jahr in Folge steigerte die R+V ihren Umsatz und setzte 2021 ihren ertragsorientierten Wachstumskurs erfolgreich fort. Trotz weiterhin niedriger Zinsen und einer angesichts der Corona-Pandemie zurückhaltenden Bevölkerung sowie steigender Preise erhöhte die R+V Versicherungsgruppe – inklusive Rückversicherungs- und Auslandsgeschäft – ihre Beitragseinnahmen um 1,2 Prozent. Sie überschritt damit die 20-Milliarden-Euro-Marke. So erreichte die R+V ihr strategisches Beitragsziel von 20 Milliarden Euro zum 100-jährigen Firmenjubiläum 2022 bereits ein Jahr früher als geplant.
Im deutschen Erstversicherungsgeschäft kletterten die gebuchten Beiträge in der R+V Versicherungsgruppe um 1,1 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro. Damit bewegte sich der genossenschaftliche Versicherer auf Marktniveau. Mehr als 8,9 Millionen Kunden vertrauen der R+V. Die versicherten Risiken wuchsen 2021 auf 27,2 Millionen Euro.
Neues Produktportfolio in der Lebensversicherung voller Erfolg
Die Lebens- und Pensionsversicherung erzielte 2021 ein Beitragsvolumen von über 8,9 Milliarden Euro. Damit lag sie auf dem Niveau des Vorjahres, in dem die R+V ein Umsatzplus von mehr als 9 Prozent auf 9 Milliarden Euro verzeichnen konnte. Die neue Produktpalette, mit der R+V seit Anfang 2021 verstärkt auf chancenorientierte Angebote setzt, kommt sehr gut an. Besonders positiv entwickelte sich 2021 in der privaten Altersversorgung das Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen. Dies legte um fast 50 Prozent auf ein Beitragsvolumen von 1,5 Milliarden Euro zu. Den weiterhin größten Anteil am Gesamtumsatz der R+V Lebens- und Pensionsversicherer hatte die betriebliche Altersversorgung mit 2,8 Milliarden Euro.
Im Neugeschäft erhöhte sich der laufende Beitrag bei der R+V gegen den Branchentrend kräftig um 21,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Die Einmalbeiträge gingen um 6,4 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zurück. Besonders positiv entwickelten sich die fondsgebundenen Vorsorgeprodukte. Der Neugeschäftsbeitrag steigerte sich hier um rund 80 Prozent auf mehr als 1 Milliarde Euro. Überaus gefragt war dabei im letzten Quartal 2021 das R+V-Investmentkonzept Duo Invest, das die R+V seit Herbst 2021 zusammen mit Union Investment anbietet. Auch bei den Neuen Garantien schrieb die R+V die Erfolgsgeschichte der Safe+Smart-Produktfamilie weiter. Der Neubeitrag in der privaten Altersvorsorge erhöhte sich um das 1,5-Fache auf 900 Millionen Euro.
Krankenversicherung wächst stark mit kundenorientierten Angeboten
Die R+V Krankenversicherung entwickelte sich im wachsenden Gesundheitsmarkt weiter hervorragend. Sie legte 2021 ein deutlich marktüberdurchschnittliches Wachstum von 15,1 Prozent auf 752 Millionen Euro hin. Der Gesamtmarkt wuchs um 5 Prozent. Die Anzahl der versicherten Personen kletterte 2021 deutlich um 21,4 Prozent auf 1,5 Millionen Versicherte. Die R+V gewann sowohl bei den Vollversicherten (+3,6 Prozent auf rund 66.000) als auch bei den Zusatzversicherten (+22,4 Prozent auf 1,4 Millionen) dazu.
Ein wesentlicher Wachstumstreiber in der Vollversicherung waren die neuen Beihilfetarife, mit denen die R+V viele Beamte für sich gewinnen konnte. In der Zusatzversicherung waren es vor allem die Tarife für Mitglieder von Genossenschaften und der R+V Betriebskrankenkasse, die sehr stark nachgefragt wurden. Die betriebliche Krankenversicherung entwickelte sich ebenfalls erneut sehr gut. Sie wuchs bei den versicherten Personen um 3 Prozent auf mehr als 177.000. Auch die betriebliche Pflegeversicherung CareFlex Chemie erwies sich als Erfolgsprodukt: Seit 2021 bietet die R+V zusammen mit der Barmenia Krankenversicherung in der Chemiebranche die bundesweit erste tarifliche Pflegeabsicherung an. Das Konsortium verzeichnete Ende 2021 bereits rund 420.000 Versicherte.
Schaden- und Unfallversicherung schlägt den Markt
Die Schaden- und Unfallversicherung legte 2021 um 3,2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro zu, während die Branche um 2,2 Prozent wuchs. Alle Sparten trugen dazu bei. Im hart umkämpften Kfz-Versicherungsmarkt steigerte die R+V ihren Umsatz um 1,8 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die R+V als drittgrößter deutscher Kfz-Versicherer erhöhte ihren Bestand an versicherten Fahrzeugen 2021 um 125.000 auf mehr als 5 Millionen.
Sehr erfolgreich war die R+V erneut im Firmenkundengeschäft, insbesondere bei der Haftpflicht-, der Sach- und der Tierversicherung. Insgesamt stieg der Umsatz um 5,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Auch in der Kreditversicherung – hier zählt die R+V deutschlandweit zu den führenden Versicherern – kletterte der Umsatz um 5,2 Prozent auf 580 Millionen Euro.
Die schweren Unwetterereignisse des vergangenen Jahres führten zu einer besonders hohen Nachfrage nach Versicherungsschutz gegen Elementarschäden: Die Beiträge in der privaten Wohngebäudeversicherung erhöhten sich 2021 um 5,1 Prozent auf 515 Millionen Euro.
Im aktiven Rückversicherungsgeschäft gingen die Beiträge leicht um 2,0 Prozent auf gut 3 Milliarden Euro zurück.
R+V-Beitragsentwicklung 2021 (vorläufig) | 2021 | 2020 | Veränderung |
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Gebuchte Bruttobeiträge | Mio. Euro | Mio. Euro | in Prozent |
R+V Gruppe (HGB) | 20.144 | 19.913 | 1,2 |
Erstversicherer Inland (HGB) davon | 16.195 | 16.018 | 1,1 |
Lebensversicherung inklusive Lebens-/Pensionsversicherung, -fonds | 8.920 | 9.040 | –1,3 |
Krankenversicherung | 752 | 653 | 15,1 |
Schaden-/Unfallversicherung | 6.524 | 6.325 | 3,2 |
Aktive Rückversicherung (HGB) | 3.020 | 3.081 | –2,0 |
Neugeschäft Leben/Pension | 5.463 | 5.567 | –1,9 |
Neubeiträge davon: | |||
Einmalbeiträge | 4.384 | 4.683 | –6,4 |
Laufende Beiträge | 1.078 | 885 | 21,9 |
Münchener Hypothekenbank eG
Die MünchenerHyp hat ihr Jubiläumsgeschäftsjahr 2021 mit einem Rekordneugeschäft abgeschlossen. Sie vergab private und gewerbliche Immobilienfinanzierungen in einem Gesamtvolumen von 6,8 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um 6,3 Prozent. Zieht man den Kauf von Kapitalmarkttiteln zur Steuerung von Liquiditätsanforderungen hinzu, lag das Neugeschäft erstmals in der 125-jährigen Geschichte als eigenständige Genossenschaftsbank über 7 Milliarden Euro.
Drei Viertel des Neugeschäfts mit Partnerbanken
Mit 3,1 Milliarden Euro entfallen rund drei Viertel des Neugeschäfts in der privaten Wohnimmobilienfinanzierung auf die Partnerbanken aus der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Insgesamt belief sich das Neugeschäft in der privaten Wohnimmobilienfinanzierung auf 4,3 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In der gewerblichen Immobilienfinanzierung stand das Darlehensgeschäft weiter unter dem Eindruck der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund gelang zumindest eine leichte Steigerung des Neugeschäfts um 3,5 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro.
Am Kapitalmarkt konnte sich die MünchenerHyp zu attraktiven Konditionen refinanzieren. Bei den Pfandbriefemissionen ragten vor allem zwei langlaufende Hypothekenpfandbriefe mit einem Volumen von jeweils 500 Millionen Euro heraus sowie ein Hypothekenpfandbrief über 350 Millionen Pfund, mit dem die Bank erfolgreich an den britischen Kapitalmarkt zurückkehrte.
Ertragskraft weiter gestärkt
Mit dem guten Neugeschäft konnte die Münchener-Hyp auch ihre Ertragskraft weiter stärken. Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 15,8 Prozent auf 402,6 Millionen Euro. Da das Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung zum größten Teil an die Bank vermittelt wird, sind bei dem Rekordergebnis auch die Provisionsaufwendungen gestiegen – und zwar um 16,1 Prozent auf 142,2 Millionen Euro. Daraus ergab sich ein Zins- und Provisionsüberschuss von 272,4 Millionen Euro. Dies ist eine Steigerung von 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit betrug 112,7 Millionen Euro. Nach einem Steueraufwand von 53,6 Millionen Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von 59,1 Millionen Euro.
Die Bilanzsumme wuchs bis Ende 2021 auf 52,5 Milliarden Euro nach 48,6 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2020. Dieser Anstieg um 8 Prozent beruht vor allem auf dem Bestandswachstum im Hypothekengeschäft. So konnte der Bestand an Hypothekenfinanzierungen um 3,2 Milliarden Euro auf 41,6 Milliarden Euro ausgeweitet werden. Wachstumsstärkstes Segment mit einem Zuwachs von 2,0 Milliarden Euro war erneut die private Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland.
Die Eigenkapitalausstattung der MünchenerHyp bleibt sehr solide. Die harte Kernkapitalquote betrug Ende 2021 20,4 Prozent. Sie liegt damit weiter deutlich über den bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die Geschäftsguthaben der Mitglieder wuchsen um 90,1 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro.
VR Smart Finanz
Als digitale Gewerbekundenfinanziererin in der genossenschaftlichen FinanzGruppe unterstützt die VR Smart Finanz die Geschäfts- und Gewerbekunden sowie kleinen Mittelständler ihrer Partnerbanken. Dafür bietet sie ein Lösungsnetz aus einfachen, schnellen Finanzierungslösungen für Leasing, Mietkauf und Kredit bis 750.000 Euro sowie digitalen Services rund um den Finanzalltag an. Besondere Stärken der VR Smart Finanz sind treffsichere Finanzierungsentscheidungen in wenigen Minuten, sowohl im Beratungsgespräch vor Ort als auch über eine Online-Abschlussstrecke auf den Webseiten der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Marktumfeld belastet Neugeschäftsentwicklung
Das Marktumfeld der VR Smart Finanz war 2021 deutlich stärker von der Corona-Pandemie belastet als erwartet. Die pandemiebedingte Unsicherheit sorgte zusammen mit anhaltenden Lieferkettenproblemen für eine erneute Zurückhaltung bei der Investitionstätigkeit im Mittelstand. Die staatlichen Stützungsmaßnahmen führten zugleich zu einer guten Liquiditätsausstattung bei kleinen und mittleren Unternehmen. Somit blieb die Nachfrage nach Unternehmerkrediten unter Vorkrisenniveau. Zugleich wurden deutlich weniger KfW-Fördermittel in Anspruch genommen. Im Einklang mit dem Markt verzeichnete die VR Smart Finanz einen deutlichen Rückgang im Neugeschäft um rund 31 Prozent auf 869 Millionen Euro. Auch das Bestandsvolumen sank leicht auf rund 3 Milliarden Euro. Erfreulich entwickelten sich demgegenüber die Anfragen nach Investitionsfinanzierungen. Diese stiegen sukzessive an und erreichten im vierten Quartal nahezu Vorkrisenniveau. Die kundengerechte Weiterentwicklung der digitalen Services VR Smart Guide und Bonitätsmanager trug dazu bei, dass die Nutzerzahlen nahezu verdoppelt und die Kundenanzahl um rund 19 Prozent auf 108.000 gesteigert werden konnte.
Ergebnis durch Reduktion bei Risikovorsorge und Kosten verbessert
Die mit rund 98 Prozent hohe Kundensolvenzquote ermöglichte es, die Zuführungen zur Risikovorsorge deutlich zu reduzieren. Durch konsequente Maßnahmen zur Kostensenkung wurden auch die Verwaltungsaufwendungen deutlich vermindert. Sie sanken gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent. Die Reduktion von Risikovorsorge und Kosten kompensierte die gesunkenen Erträge aus dem Neugeschäft und aus der niedrigen Zinsmarge des Förderkredits. So konnte mit −9,4 Millionen Euro zwar ein negatives, aber ein zum Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis vor Steuern erzielt werden.
Alternative Vertriebswege subsidiär erschließen
Um die Volksbanken und Raiffeisenbanken dabei zu unterstützen, relevante digitale Vertriebskanäle zu nutzen und zu erschließen, hat die VR Smart Finanz 2021 im ersten Schritt ihren Unternehmerkredit VR Smart flexibel in die Omnikanalplattform der genossenschaftlichen FinanzGruppe integriert. Sukzessive soll das gesamte Lösungsangebot folgen. Über eine Kooperation mit der KMU-Finanzierungsplattform COMPEON hat das Unternehmen einen weiteren potenzialträchtigen Vertriebskanal subsidiär erschlossen. 2022 sind Kooperationen mit weiteren Plattformen im KMU-Segment geplant. Ziel dabei: die gemeinsame Marktbearbeitung mit den Genossenschaftsbanken weiter zu intensivieren und in einem wettbewerbsintensiven Umfeld neue Ertragspotenziale zu ermöglichen.
TeamBank
Die TeamBank AG verzeichnete trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie 2021 ein gutes Geschäftsergebnis. Zum 31. Dezember 2021 lag der Ratenkreditbestand mit 9,0 Milliarden Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (+1,7 Prozent). Die Zahl der Kundinnen und Kunden belief sich auf 984.000 (+2,2 Prozent).
In einem weiteren von Corona dominierten Jahr konnte die TeamBank als Kompetenzzentrum für modernes Liquiditätsmanagement ihre Rolle als verlässlicher Partner der Genossenschaftsbanken in Deutschland und Österreich erneut unter Beweis stellen. Mit 30 neu gewonnenen und reaktivierten Partnerbanken wurde diese Zusammenarbeit konsequent weiter ausgebaut. Insgesamt kooperieren über 90 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken mit der TeamBank. In Österreich arbeitet das Nürnberger Finanzinstitut zum 31. Dezember 2021 mit allen Volksbanken und 38 Prozent der Raiffeisenbanken zusammen.
Der Risikovorsorgeaufwand lag mit 56,5 Millionen Euro um 2,8 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres (59,3 Millionen Euro).
An die Partnerbanken in Deutschland wurden im Berichtsjahr 255,7 Millionen Euro (–0,1 Prozent) Provisionen ausgeschüttet. Die Provisionen an österreichische Partnerbanken betrugen 49,1 Millionen Euro (+25,5 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 151,3 Millionen Euro (2020: 153,6 Millionen Euro) unterstreicht das stabile Geschäftsmodell der TeamBank AG.
Die Bilanzsumme stieg im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 10,0 Milliarden Euro (2020: 9,3 Milliarden Euro).
Konsequenter Ausbau von Zukunftsthemen
Das Serviceangebot der TeamBank für Kundinnen und Kunden, ihre Kredite selbstständig zu verwalten, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Binnen eines Jahres stieg die Self-Service-Quote um 12 Prozentpunkte auf 57 Prozent (2020: 45 Prozent).
Mit der neuen genossenschaftlichen Ratenkreditplattform GENOFLEX können alle teilnehmenden Genossenschaftsbanken erstmals Ratenkredite von weiteren Finanzinstituten anbieten, sofern kein easyCredit-Abschluss zustande kommt. GENOFLEX wurde als Joint Venture der TeamBank und der Hypoport SE im Herbst 2021 gegründet und befindet sich derzeit in der Pilotierung.
Dass sich digitale Innovationen und die Schonung von Ressourcen nicht ausschließen, zeigt die Lösung der TeamBank zum digitalen Vertragsabschluss in den Filialen der Partnerbanken in Deutschland und Österreich. Damit werden nicht nur sehr viele Seiten Papier gespart, sondern die Genossenschaftsbanken gewinnen ebenso wertvolle Zeit, die sie stattdessen in ihre Kundinnen und Kunden investieren können. Aufgrund der kontinuierlichen Steigerung der Nutzungsquote konnten dadurch im Jahr 2021 in Deutschland und Österreich über neun Millionen gedruckte Papierseiten und damit rund 45 Tonnen Papier eingespart werden.
Ganz nah am Handel
Beim Teilzahlungsverfahren ratenkauf by easyCredit wurden die Bestellmöglichkeiten auch im stationären Handel erweitert. Damit ist die TeamBank ganz nah am Handel und bietet maßgeschneiderte Lösungen für das veränderte Konsumverhalten. Dies wird auch vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) gewürdigt, das den ratenkauf by easyCredit als „Finanzprodukt des Jahres 2021“ auszeichnete.