In aller Kürze *
Im Geschäftsjahr 2021 erzielte die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken trotz eines von Corona-Pandemie und expansiver Geldpolitik geprägten Umfelds einen konsolidierten Gewinn vor Steuern von 10,5 Milliarden Euro. Diese Steigerung von fast 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 7,2 Milliarden Euro ist auf das Wachstum im operativen Geschäft sowie auf eine deutliche Entlastung im Risikovorsorgeergebnis zurückzuführen. Aufgrund der Volumenausweitungen im Kundengeschäft stieg die konsolidierte Bilanzsumme weiter um 6,1 Prozent auf 1.566 Milliarden Euro.
Der Konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe stellt das Geschäftsjahr 2021 der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK Gruppe und der Münchener Hypothekenbank dar. Für die konsolidierte Betrachtung wurden die HGB-Bilanzen der Genossenschaftsbanken auf die internationalen Rechnungslegungsstandards in Anlehnung an IFRS übergeleitet.
Die Entwicklung des Zinsüberschusses war auch 2021 von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank geprägt. Die folglich unverändert geringen Margen konnten die genossenschaftlichen Institute durch Volumenwachstum im Kreditgeschäft ausgleichen. Entsprechend verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe mit einem betragsmäßig nahezu unveränderten Zinsüberschuss von 18,2 Milliarden Euro eine Seitwärtsbewegung. Um 16,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2021 kräftig zulegen konnte hingegen der Provisionsüberschuss, insbesondere durch ein erfreulich florierendes Wertpapiergeschäft sowie den Zahlungsverkehr.
Die Risikovorsorge entwickelte sich im Geschäftsjahr 2021 besser als erwartet und wies in Summe Erträge aus Auflösungen von rund 0,3 Milliarden Euro auf. Nach der Nettozuführung in Höhe von 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr hat sich hiermit über zwei Jahre betrachtet eine Normalisierung ergeben.
Die Verwaltungsaufwendungen lagen bei 18,6 Milliarden Euro und damit leicht über dem Vorjahreswert. Der Großteil entfiel mit 10,4 Milliarden Euro auf Personalaufwendungen und mit 8,2 Milliarden Euro auf sonstige Verwaltungsaufwendungen. Der leichte Anstieg ist auf Gehaltsanpassungen sowie weitere Investitionen in die Digitalisierung zurückzuführen. Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen FinanzGruppe reduzierte sich von 65,4 auf 64,6 Prozent. An Ertragsteuern zahlte die genossenschaftliche FinanzGruppe 3,1 Milliarden Euro. Nach Steuern belief sich der konsolidierte Jahresüberschuss auf gut 7,5 Milliarden Euro nach 5 Milliarden Euro im Vorjahr.
Im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe erneut einen deutlichen Zuwachs um 6 Prozent auf 944 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 5 Prozent auf 985 Milliarden Euro.
Die genossenschaftliche FinanzGruppe hat ihre Kapitalbasis im Jahr 2021 weiter ausgebaut. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um 6,4 Prozent auf 129,5 Milliarden Euro. Das Eigenkapital der FinanzGruppe liegt unverändert zu rund 84 Prozent bei den Genossenschaftsbanken vor Ort. Die konsolidierte Kernkapitalquote, die seit dem Jahr 2021 in Anlehnung an die IFRS-Vorgaben ermittelt wird, blieb trotz des starken Kundenwachstums mit 15,2 Prozent nahezu unverändert (–0,1 Prozent). Die Gesamtkapitalquote gab durch das Auslaufen von Übergangsregelungen von 16,3 Prozent auf 15,8 Prozent nach. Die Leverage Ratio liegt mit unverändert 8,0 Prozent über dem Branchendurchschnitt.