In aller Kürze
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat im Geschäftsjahr 2022 in einem herausfordernden Umfeld einen konsolidierten Gewinn vor Steuern von 3,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Rückgang im Vergleich zu dem überdurchschnittlichen Ergebnis von 10,5 Milliarden Euro des Jahres 2021 begründet sich im Wesentlichen auf temporären zinsinduzierten Bewertungseffekten. Hier ist in den Folgejahren von einer Wertaufholung auszugehen. Mit einem bilanziellen Eigenkapital von 127,6 Milliarden Euro präsentiert sich die genossenschaftliche FinanzGruppe weiterhin sehr gut kapitalisiert.
Der Konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe stellt das Geschäftsjahr 2022 der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK Gruppe und der Münchener Hypothekenbank dar. Für die konsolidierte Betrachtung wurden die HGB-Bilanzen der Genossenschaftsbanken auf die internationalen Rechnungslegungsstandards in Anlehnung an IFRS übergeleitet.
Im Berichtszeitraum verlief insbesondere das Bankgeschäft mit den rund 30 Millionen Kunden ausgesprochen positiv. So erzielte die genossenschaftliche FinanzGruppe im Kreditgeschäft ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr um rund 6 Prozent und erreichte mit 999,9 Milliarden Euro erstmals die Grenze von einer Billion Euro. Das Einlagengeschäft stieg erneut um rund 5 Prozent auf 1.033 Milliarden Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme bleibt mit einem Wachstum von knapp einem Prozent auf 1.581 Milliarden Euro relativ konstant.
Aufgrund erster positiver Effekte durch das höhere Zinsniveau und das weiter wachsende Kreditvolumen konnte der Zinsüberschuss 2022 um 12,7 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Mit 8,6 Milliarden Euro liegt der Provisionsüberschuss stabil auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Die Aufwendungen für die Risikovorsorge lagen saldiert bei 1,4 Milliarden Euro, nachdem 2021 eine Auflösung in Höhe von 0,3 Milliarden Euro erfolgte. Ein Großteil der 2022 gebildeten Risikovorsorge basiert auf modellinduzierten Effekten in den Stufen 1 und 2 gemäß IFRS 9. Dies ist eine Reserve für die kommenden Jahre und die absehbaren Risiken. Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich 2022 auf –6,8 Milliarden Euro nach –0,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Diese Entwicklung ist vor allem auf temporäre zinsinduzierte Bewertungseffekte zurückzuführen, die in den nächsten Jahren zu Wertaufholungen führen werden.
Mit 19,1 Milliarden Euro lagen die Verwaltungsaufwendungen um 2,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist von Lohnsteigerungen und zusätzlichen Investitionen sowie inflationsbedingt gestiegenen Kosten und Energiepreisen geprägt. Die Aufwand-Ertrags-Relation erhöhte sich, insbesondere durch das Bewertungsergebnis Wertpapiere, auf 78,4 Prozent nach 64,6 Prozent im Vorjahr. Mit 2,8 Milliarden Euro gezahlten Ertragsteuern im Jahr 2022 erbringt die genossenschaftliche FinanzGruppe unmittelbar einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Finanzierung der regionalen Infrastruktur. Nach Steuern belief sich der konsolidierte Jahresüberschuss der genossenschaftlichen FinanzGruppe auf gut 2,1 Milliarden Euro.