Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr 2023

Gute Entwicklung, gedämpfte Dynamik

Hohe Inflationsraten, hohe Zinsen sowie eine anhaltende Konjunkturschwäche kommen teils unmittelbar in den vorläufigen Jahresrechnungen der Genossenschaftsbanken zum Ausdruck. In diesem dämpfenden wirtschaftlichen Umfeld konnten sich die 697 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken gut behaupten. Das Kredit- und Einlagengeschäft mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden weiteten die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Geschäftsjahr 2023 leicht aus. Verglichen mit den Vorjahren verlor das bilanzielle Kundengeschäft insgesamt jedoch an Dynamik. Die stark gestiegenen Zinsen und die öffentliche Debatte zu möglichen Zinssenkungen beeinflussten die Ertragsentwicklung der deutschen Genossenschaftsbanken ebenso wie die weiterhin hohe Teuerung und die aktuelle Insolvenzentwicklung.

Wirtschaft: Hohe Unsicherheiten

Die bereits Ende 2022 im Zuge des Ukrainekriegs eingetretene Wirtschaftsschwäche dauerte in Deutschland das gesamte Jahr 2023 an. Die wirtschaftliche Lage war geprägt durch mehrere kräftige Leitzinsanhebungen und daraus folgenden höheren Kreditzinssätzen, aber auch durch einen gravierenden Fachkräftemangel, Materialengpässe sowie einen deutlichen Kaufkraftentzug bei den Privat- und Firmenkunden. Überlagert wurden diese Einflüsse von den hohen Unsicherheiten infolge des eskalierenden Nahostkonflikts Ende 2023 und dem wirtschaftspolitischen Kurs der Bundesregierung nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts.

Kreditvergabe leicht gesteigert, Kundeneinlagen stabil

Dennoch konnten die deutschen Genossenschaftsbanken ihre Kreditvergabe im Jahr 2023 leicht steigern. So erhöhten sich ihre bilanziellen Kundenforderungen im Vorjahresvergleich um 20 Milliarden Euro auf 777 Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs um 2,6 Prozent. Die Entwicklung der Kundeneinlagen blieb weitgehend stabil. Das gestiegene Zinsniveau bot den Kunden erstmals seit der Negativ- und Nullzinsphase attraktive Anlagemöglichkeiten in klassischen Fest- und Termingeldern oder Sparbriefen. Viele Kundinnen und Kunden schichteten ihre während der Coronapandemie gebildeten hohen Sichteinlagenbestände entsprechend um. Andererseits belasteten die höheren Lebenshaltungskosten infolge der Inflation ihre Sparfähigkeit. Ende 2023 betrugen die Kundeneinlagen der Genossenschaftsbanken 860 Milliarden Euro. Das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 1.175 Milliarden Euro konstant.

Kreditbestände rauf, Wachstumsraten runter

Das Kreditgeschäft der Genossenschaftsbanken entwickelte sich 2023 positiv. Die hohen Wachstumsraten der Vorjahre wurden aber nicht wieder erreicht. Der Nachfragerückgang bei langfristigen Immobilienfinanzierungen und das damit verbundene rückläufige Kreditneugeschäft sind seit der zweiten Jahreshälfte 2022 in den Bestandsveränderungen im Aggregat aller Genossenschaftsbanken erkennbar. Per Dezember 2023 nahmen die Kreditbestände der Genossenschaftsbanken an Nichtbanken um 20 Milliarden Euro oder 2,6 Prozent auf 777 Milliarden Euro gegenüber 2022 zu.

Wachstumstreiber: Langfristige Forderungen

Treiber des Kreditwachstums bei den Genossenschaftsbanken bleiben die langfristigen Forderungen. Sie legten per Ende 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Milliarden Euro oder 2,5 Prozent auf 696 Milliarden Euro zu. Die Zinserhöhungen infolge der Inflationsbekämpfung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bremsten insbesondere auf Privatkundenseite das langfristige Immobilienneugeschäftsvolumen deutlich. Angesichts konjunktureller Unsicherheit, hoher Inflation, gestiegener Finanzierungskosten und eingetrübter Aussichten auf dem Wohnimmobilienmarkt wurden Wohnungsbaukredite an Privatkunden nur noch leicht aufgebaut. So stieg die private Wohnbaufinanzierung der Genossenschaftsbanken nur noch um 1,7 Prozent auf 325 Milliarden Euro. Höhere Kreditzinsen und sinkender Mittelbedarf für Anlageinvestitionen reduzierten zudem die Kreditnachfrage auf der Firmenkundenseite.

Die Kreditnachfrage im kurzfristigen Bereich war mit 7,8 Prozent dynamischer als im langfristigen Laufzeitband. Im mittelfristigen Laufzeitband legten die Kreditbestände nur noch um 0,9 Prozent zu: Die mittelfristigen Forderungen wuchsen leicht auf 45 Milliarden Euro. Die kurzfristigen Forderungen stiegen um 3 Milliarden Euro auf 36 Milliarden Euro. Aufgrund der Abschwächung der Problemlage an den Energiemärkten sowie einer zunehmenden Normalisierung der Lieferketten nahm die Nachfrage insbesondere von kurz- und mittelfristigen Krediten der Firmenkunden zur Deckung des Liquiditätsbedarfs in den letzten Monaten des Jahres 2023 ab. Hoch bleibt sie aber weiterhin, wie die Veränderungsrate im kurzfristigen Laufzeitband zeigt.

Sicherheit durch Langfristpräferenz

Die Kreditvergabe der Genossenschaftsbanken zeichnet sich durch eine konservative Gestaltung aus. 90 Prozent der vergebenen Kredite weisen eine anfängliche Zinsbindung von über fünf Jahren auf. Relativ längere Zinsbindungsfristen schützen Kreditkunden besser vor Zinsänderungsrisiken und damit vor Unsicherheiten über die zukünftige Zins- und Tilgungsbelastung. 95 Prozent der von Genossenschaftsbanken ausgereichten Kredite sind mittel- und langfristige Finanzierungen. Diese Langfristpräferenz — verbunden mit festen Konditionen — verschafft den Privat- und Firmenkunden der Genossenschaftsbanken Sicherheit und Transparenz bei ihren Finanzierungen.

Kundeneinlagen: Wechselwirkungen und Umschichtungen

Einlagenzuflüsse verzeichneten die Genossenschaftsbanken im Jahr 2023 vor allem bei Termineinlagen und Sparbriefen. Ihr kräftiger Anstieg entsprach zum Großteil den Nettoabflüssen täglich fälliger Einlagen und kurzfristiger Spareinlagen. Ausschlaggebend für die aktuelle Einlagenentwicklung sind die Renditeunterschiede zwischen den verschiedenen Anlageformen. Im Zuge der weiteren Anhebung der Leitzinsen im Jahr 2023 vergrößerten sich diese nochmals. Vor diesem Hintergrund schichteten die Kunden ihre Einlagenportfolios teilweise von hoch liquiden, niedrig verzinsten Einlagen zu höher verzinsten Anlageformen mit etwas längerem Anlagehorizont um.

Einlagen: 860 Milliarden Euro

Die Kundeneinlagen der Genossenschaftsbanken blieben in Summe weitgehend konstant. Sie sanken gegenüber 2022 leicht um 1,5 Milliarden Euro oder 0,2 Prozent auf 860 Milliarden Euro. Die Termineinlagen nahmen dabei deutlich zu. Sie stiegen um 93 Milliarden Euro oder 166,3 Prozent auf 149 Milliarden Euro. Der Bestand an Sparbriefen wuchs auf Jahressicht um fast das Vierfache an. Er stieg deutlich um 260,1 Prozent — 15 Milliarden Euro — auf 21 Milliarden Euro. Der Sichteinlagenbestand sank um 77 Milliarden Euro auf 548 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang um 12,3 Prozent. Die Spareinlagen schmolzen um gut ein Fünftel oder 33 Milliarden Euro auf 141 Milliarden Euro ab. Das ist ein Rückgang um 19 Prozent.

Eigenkapital wächst um 3,2 Prozent

Unverzichtbare Grundlage der soliden Geschäftspolitik der Genossenschaftsbanken ist neben einer stets ausreichenden Liquidität eine angemessene und robuste Eigenkapitalausstattung und -bildung. Den Genossenschaftsbanken gelang es 2023, das bilanzielle Eigenkapital um 3,2 Prozent auf 64 Milliarden Euro zu steigern. Die Rücklagen legten um 2,6 Prozent auf 47 Milliarden Euro zu. Die Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) wuchsen um 4,8 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Mit dieser Eigenkapitalausstattung können die Genossenschaftsbanken auch in Zukunft gleichermaßen die Kreditwünsche der Privatkunden wie der Firmenkunden erfüllen. Angesichts des Investitionsbedarfs auf Privat- und Firmenkundenseite in Bereichen wie der energetischen Sanierung, CO₂-freien Energieerzeugung und Digitalisierung ist mittelfristig wieder mit einem wachsenden Kreditgeschäft zu rechnen.

Bilanzsumme bei 1,2 Billionen Euro

Die aggregierte/addierte Bilanzsumme aller 697 Genossenschaftsbanken blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 1.175 Milliarden Euro weitgehend konstant. Zum leichten Rückgang der addierten Bilanzsumme um 0,5 Milliarden Euro trugen neben den rückläufigen Kundeneinlagen auch die Fälligkeiten und weitere freiwillige Rückzahlungen im Rahmen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte bei.

Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut liegt aktuell bei knapp 1,7 Milliarden Euro. Die Spannweite bei den Bilanzsummen reicht unter den Genossenschaftsbanken von knapp 35 Millionen Euro für die kleinste bis 51 Milliarden Euro für die größte Bank.

697 Genossenschaftsbanken

Der Konsolidierungsprozess unter den Instituten setzte sich gegenüber dem Vorjahr in einem leicht erhöhten Umfang fort. Die Zahl der selbstständigen Genossenschaftsbanken lag per Ende 2023 bei 697 Banken. Sie sank fusionsbedingt um 40 Institute. Das ist ein Rückgang um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 55 Banken betrieben neben dem Bankgeschäft auch das Warengeschäft (2022: 62 Institute).

Nähe durch Zweigstellen, Bankstellen, SB-Filialen, Geldautomaten

Die Kundinnen und Kunden der Genossenschaftsbanken schätzen die räumliche Nähe zu ihren Instituten in deutschlandweit gut 7.200 Bankstellen. Der rückläufige Trend bei der Anzahl der Filialen setzte sich 2023 gegenüber den Coronajahren leicht abgeschwächt fort. Die Coronapandemie beschleunigte einschneidend das Kundennutzungsverhalten von Filialen. Kunden und Mitglieder gingen seltener persönlich in die Zweigstellen und nutzten stattdessen immer mehr die digitalen Angebote und Services für ihre Bankgeschäfte. Die VR Banking App hat sich dabei als zentraler mobiler Zugangsweg gut etabliert. Auch das digital-persönliche Banking im KundenServiceCenter wurde als Zugangsweg von den Kunden verstärkt genutzt.

Filialen werden größer

Verminderte Kundenkontakte in der Filiale und ein immer digitaler werdendes Nutzerverhalten drücken sich in einem grundlegenden Strukturwandel bei den personenbesetzten Zweigstellen aus. Allerdings wirkte sich dieser Effekt im Jahr 2023 im Vergleich zu den Pandemiejahren 2020 bis 2022 weniger dynamisch aus. So sank die Zahl der Zweigstellen 2023 auf 6.510. Das ist ein Rückgang um 265 Zweigstellen oder 3,9 Prozent. Die Zahl der Bankstellen — Hauptstellen plus personenbesetzte Zweigstellen — sank um 305 oder 4,1 Prozent auf 7.207 Bankstellen. Zugleich wurden Kernfunktionen der Zweigstellen/Filialen — wie bediente Servicefunktion und Beratungsfunktion — in den verbleibenden Filialen gestärkt. In den vergangenen Jahren ist eine deutliche Entwicklung hin zu größeren Filialen zu erkennen. Die Zahl der SB-Stellen sank um 217 auf 3.885. Das ist ein Rückgang um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4.102 SB-Stellen).

Der nachlassende Einsatz von Bargeld, der Bezug von Bargeld an Ladenkassen (POS) per girocard sowie die Nutzung mobiler Bezahlverfahren führten zu einem Rückgang der Zahl der Geldautomaten um 824. So gab es Ende 2023 bei den Genossenschaftsbanken noch 14.696 Geldautomaten.

Mitgliederzahl rückläufig

Aktuell beträgt die Zahl der Mitglieder der Genossenschaftsbanken 17,8 Millionen. Im Vorjahr waren es noch 17,9 Millionen. Insgesamt ist hier ein Nettorückgang um gut 160.000 Mitglieder oder 0,9 Prozent zu verzeichnen. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis wurde zudem die Beteiligungsmöglichkeit der bestehenden Mitglieder durch Zeichnung zusätzlicher Geschäftsanteile genutzt. Mit dem höheren Zinsniveau werden sich auch zukünftig die Dividenden auf Geschäftsanteile bei den Genossenschaftsbanken tendenziell erhöhen. Damit verbessert sich die Attraktivität der Mitgliedschaft weiter.

Ertragslage

Trotz konjunktureller Unsicherheiten agierten die Genossenschaftsbanken im Jahr 2023 sehr erfolgreich. Absolut betrachtet erwirtschafteten die 697 Genossenschaftsbanken 2023 voraussichtlich einen historisch hohen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 10,7 Milliarden Euro, der sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelte. Das operative Teilbetriebsergebnis wuchs um 25,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro (0,90 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS)). Die aggregierte/addierte Bilanzsumme der Genossenschaftsbanken blieb mit 1.175 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Zinsüberschuss wächst kräftig

Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2023 kräftig auf 20,6 Milliarden Euro; 2022 lag er noch bei 17,8 Milliarden Euro. Diese positive Entwicklung resultiert aus deutlich gestiegenen Zinserträgen. Sie wuchsen um 41,5 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro. Die Zinsaufwendungen stiegen auf 7,2 Milliarden Euro. Damit haben sich die Zinsaufwände nahezu vervierfacht. Dies resultiert aus Zinserhöhungen und Umschichtungen von Kundengeldern in höher verzinsliche Einlagen auf der Passivseite. Damit erhöhten sich auch insgesamt die Refinanzierungskosten auf der Passivseite. Die Zinsspanne stieg auf 1,77 Prozent der DBS, nach 1,53 Prozent im Vorjahr. Der gestiegene Zinsüberschuss verdeutlicht, wie sehr die Zinswende die Ergebnisse der Banken beeinflusst hat.

Anstieg beim Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss der Genossenschaftsbanken erreichte im Jahr 2023 insgesamt 6,5 Milliarden Euro beziehungsweise 0,56 Prozent der DBS. Er stieg damit gegenüber 2022 um 4,3 Prozent. Wie in den Vorjahren wird der größte Anteil des Provisionsüberschusses im Zahlungsverkehr generiert, gefolgt vom Vermittlungs- und Wertpapiergeschäft.

Mehr Ausgaben für Personal

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen 2023 um 5,5 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro. Der Personalaufwand erhöhte sich dabei um 5,3 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Das sind 0,80 Prozent der DBS. Maßgeblich dafür waren insbesondere die Tariferhöhungen und der Sondereffekt der Inflationsausgleichsprämie, die viele Genossenschaftsbanken ihren Angestellten zahlten. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels dehnten die Banken auch ihr finanzielles Engagement im Bereich der übertariflichen Zulagen aus. Insgesamt konnte im Jahr 2023 ein leichter Anstieg der Beschäftigten um 0,6 Prozent auf 135.400 Mitarbeitende verzeichnet werden. Besonders stark ist der Zuwachs bei den Auszubildenden und den hoch qualifizierten Fachkräften. Dabei erfolgen Neueinstellungen vor dem Hintergrund der Digitalisierung und regulatorischer Anforderungen oft mit höher qualifizierten Mitarbeitenden mit einer entsprechend höheren Vergütung.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 5,9 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro (0,63 Prozent der DBS). Dies ist vor allem mit dem deutlichen Anstieg der Inflation zu erklären.

Cost-Income-Ratio: 61,4 Prozent

Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit (Teilbetriebsergebnis) wuchs im Jahr 2023 sehr stark auf 10,5 Milliarden Euro. Das sind 0,90 Prozent der DBS. Die Aufwand-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich deutlich auf 61,4 Prozent. Im Jahr 2022 lag sie noch bei 65,2 Prozent.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg im Jahr 2023 insgesamt auf 11,6 Milliarden Euro — 1,0 Prozent der DBS. Das Bewertungsergebnis bewegte sich bei −698 Millionen Euro. Bei der Risikovorsorge im Wertpapierbereich zeigten sich positive Wertaufholungen — nach den Abschreibungen im Depot A im Jahr 2022 infolge der Zinswende. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg erwartungsgemäß. Gründe dafür: gedämpfte Konjunkturaussichten, Zinsanstieg, Zunahme der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen.

Bemerkenswerter Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg dementsprechend ebenfalls deutlich auf 10,7 Milliarden Euro. Damit konnten die Genossenschaftsbanken ihre bereits solide Eigenkapitalausstattung weiter stärken. Nach Steuern blieb ein Jahresüberschuss von 3,5 Milliarden Euro.

2024: Gedämpfte Erträge erwartet

Der Ertrag 2024 wird voraussichtlich schwächer ausfallen als im Jahr 2023. Das Marktumfeld ist nach wie vor von konjunkturellen Unsicherheiten geprägt, verbunden mit anhaltender Inflation und Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Leitzinsentwicklung. Mit gestiegenen Zinsen erhöhen sich die Refinanzierungskosten, diese können die Investitionsbereitschaft dämpfen. Eine schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung könnte zusätzlich zu einem Anstieg von Kreditausfällen führen.

Im Jahr 2024 werden zudem voraussichtlich weitere Kostensteigerungen eintreten. Bei den Personalkosten dürften diese durch neue Tarifabschlüsse und Neueinstellungen von höher qualifizierten Mitarbeitenden zu höheren Konditionen zu erklären sein.

Nichtsdestotrotz verfügen die Genossenschaftsbanken über einen soliden Einlagenüberhang und eine insgesamt solide Kapitalbasis, um notwendige Investitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit zu finanzieren und möglichen Risiken zu begegnen.