DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern von 3,2 Milliarden Euro (2022: 2,3 Milliarden Euro). Maßgeblich für das erfreuliche Resultat war die Fortsetzung der guten operativen Entwicklung in den Unternehmen der DZ BANK Gruppe. Insbesondere die DZ BANK — Verbund- und Geschäftsbank baute ihr Geschäft mit Firmenkunden, im Kapitalmarkt sowie im Transaction Banking weiter aus und leistete einen bedeutenden Beitrag zum Gesamtergebnis. Bei der R+V Versicherung trug das kräftig gestiegene Kapitalanlageergebnis zu einem hohen Gewinn bei. Auch die Versicherungsbeiträge entwickelten sich gut. Union Investment erzielte ebenfalls einen sehr erfreulichen Ergebnisbeitrag, auch dank eines erneut starken Absatzes von Publikumsfonds. Die DZ HYP konnte trotz des herausfordernden Immobilienumfelds den Gesamtbestand an Finanzierungen stabil halten und erzielte ein gutes Ergebnis auf dem hohen Vorjahresniveau. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall verzeichnete ein lebhaftes Bausparneugeschäft und baute ihren Marktanteil weiter aus. Die DZ PRIVATBANK erhöhte ihr Ergebnis spürbar. Positive Effekte aus der Zinswende sowie höhere Zuflüsse im Private Banking und bei Fondsdienstleistungen trugen dazu bei. Die Risikosituation im Konzern blieb insgesamt unauffällig.
Die Kapitalausstattung der DZ BANK Gruppe entwickelte sich sehr positiv. Die harte Kernkapitalquote stieg zum Jahresende auf 15,5 Prozent (2022: 13,7 Prozent). Neben der Thesaurierung von Gewinnen und einem umsichtigen Management der Risikoaktiva wirkte sich die Einführung von IFRS 17 für die Passivseite der R+V Versicherung erwartungsgemäß positiv aus. Darüber hinaus hat die DZ BANK im vergangenen Jahr AT-1-Anleihen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro platziert und damit ihre Kapitalbasis weiter gestärkt.
Die Ergebnisse im Detail
Die DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) erzielte mit 1,04 Milliarden Euro (2022: 0,90 Milliarden Euro) erneut ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern. Maßgeblich für den hohen Ergebnisbeitrag war die positive operative Entwicklung in allen Geschäftsfeldern bei unauffälliger Risikosituation. Im Bereich Kapitalmarkt wurde im Zuge der Zinswende insbesondere im Geldmarktgeschäft ein deutlicher Zuwachs verbucht. Das Zins- und Währungsmanagement sowie das Primärmarktgeschäft entwickelten sich auf gutem Niveau. Im Bereich Sustainable Finance behauptete die VuGB ihre starke Marktposition. Bei der Begleitung nachhaltiger Schuldscheindarlehen aus Deutschland ist sie mit 17 Prozent Marktanteil führend.
Auch der Absatz strukturierter Retail-Produkte stieg kräftig. Das Absatzvolumen bei Anlagezertifikaten und Zinsprodukten erreichte mit 24,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2022: 14,9 Milliarden Euro) einen neuen Höchststand. Das Firmenkundengeschäft blieb durch einen hohen Liquiditätsbedarf der Unternehmenskunden geprägt. Hier baute die VuGB ihre Marktposition weiter aus. Das Kreditvolumen nahm um 8 Prozent auf 85,7 Milliarden Euro zu. Das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken erhöhte sich um 1,1 Milliarden Euro auf 18,0 Milliarden Euro. Das Transaction Banking verlief sowohl im Zahlungsverkehr als auch in der Verwahrstelle erfolgreich. Insbesondere die Kreditkartentransaktionen stiegen deutlich auf 365,9 Millionen (2022: 289,8 Millionen). Der Bestand an Kreditkarten belief sich auf 6,7 Millionen (2022: 6,2 Millionen). Die Anzahl der abgewickelten Zahlungsverkehrstransaktionen lag mit 9,9 Milliarden um 7 Prozent über dem Vorjahr. Das Volumen in der Wertpapierverwahrung erhöhte sich auf 332,5 Milliarden Euro (2022: 297,3 Milliarden Euro). Damit ist die DZ BANK die drittgrößte Verwahrstelle in Deutschland.
Bedingt durch die schnelle Zinswende ging das Ergebnis vor Steuern bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) planmäßig auf 20 Millionen Euro (2022: 143 Millionen Euro) zurück. Das Vorjahr war durch Sonderauflösungen bauspartechnischer Rückstellungen deutlich überzeichnet. Operativ verzeichnete die Bausparkasse Schwäbisch Hall eine gute Entwicklung. Das Bausparneugeschäft lag mit 31,0 Milliarden Euro (2022: 34,1 Milliarden Euro) annähernd auf dem hohen Vorjahresniveau. In der Folge stieg der Marktanteil auf 31,2 Prozent (2022: 28,9 Prozent). Das Baufinanzierungsneugeschäft sank analog zur Marktentwicklung um 43,6 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro.
Die R+V Versicherung verzeichnete ein sehr gutes Vorsteuerergebnis in Höhe von 1 Milliarde Euro (2022: 187 Millionen Euro). Wesentlicher Treiber hierfür waren das infolge der Marktentwicklung kräftig gestiegene Kapitalanlageergebnis sowie wenige Großschadenereignisse. Auch das Kundengeschäft entwickelte sich gut, insbesondere in der Schaden- und Unfallversicherung. Die Summe der gebuchten Bruttobeiträge lag mit 19,8 Milliarden Euro (2022: 19,6 Milliarden Euro) über dem Vorjahresniveau.
Die TeamBank verbuchte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 81 Millionen Euro (2022: 134 Millionen Euro). Der Ergebnisrückgang resultiert maßgeblich aus einem Anstieg der Risikovorsorge infolge der schwachen Konjunktur. Zudem fielen die Provisionserträge aufgrund der gesetzlichen Neuregelung der Restkreditversicherung geringer aus. Das operative Geschäft entwickelte sich angesichts des konjunkturellen Umfelds robust. Das Neugeschäftsvolumen lag zwar mit 3,1 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahr (2022: 3,4 Milliarden Euro), jedoch über der Gesamtmarktentwicklung. Die Forderungen gegenüber Kunden beliefen sich auf 9,8 Milliarden Euro (2022: 9,6 Milliarden Euro). Die Anzahl der Kunden stieg um 29.000 auf 1,04 Millionen.
Union Investment erzielte mit 974 Millionen Euro (2022: 695 Millionen Euro) ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern. Das freundliche Aktienmarktumfeld sowie ein gutes Kundengeschäft trugen maßgeblich dazu bei. Insbesondere der Nettoabsatz an Privatkunden entwickelte sich mit 12,2 Milliarden Euro (2022: 10,7 Milliarden Euro) erfreulich, bei Publikumsfonds nimmt Union Investment weiterhin eine Spitzenposition ein. Bei institutionellen Kunden sank der Absatz auf 4,6 Milliarden Euro (2022: 6,8 Milliarden Euro). Die Assets under Management wuchsen zum Jahresende auf 455,2 Milliarden Euro (2022: 413,1 Milliarden Euro). Der Bestand an nachhaltigen Anlagen gemäß Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung belief sich zum Jahresende auf 128,7 Milliarden Euro und unter Anwendung eigener nachhaltiger Mindeststandards auf 90,6 Milliarden Euro.
Die DZ HYP erreichte mit 476 Millionen Euro (2022: 455 Millionen Euro) ein gutes Ergebnis vor Steuern auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Trotz des herausfordernden Immobilienumfelds konnte die DZ HYP den Gesamtbestand an Finanzierungen stabil halten. Das Neugeschäft mit Firmenkunden entwickelte sich robust und belief sich auf 7,4 Milliarden Euro (2022: 8,1 Milliarden Euro). Das Privatkundenneugeschäft sank deutlich auf 0,8 Milliarden Euro (2022: 1,6 Milliarden Euro).
Die DZ PRIVATBANK verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern spürbar auf 83 Millionen Euro (2022: 52 Millionen Euro). Insbesondere positive Effekte aus der Zinswende sowie höhere Zuflüsse im Private Banking und bei Fondsdienstleistungen trugen dazu bei. Das verwaltete Vermögen im Private Banking stieg auf 23,4 Milliarden Euro (2022: 21,2 Milliarden Euro). Das Nettoneugeld belief sich auf 0,8 Milliarden Euro (2022: 1,4 Milliarden Euro). Das verwaltete Fondsvolumen erhöhte sich um 12 Prozent auf 188,7 Milliarden Euro.
Bei der VR Smart Finanz sank das Ergebnis vor Steuern auf 1 Million Euro (2022: 3 Millionen Euro). Maßgeblich für den Rückgang war eine erhöhte Risikovorsorge infolge des volatilen Marktumfelds. Operativ setzte die VR Smart Finanz die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fort. Sie steigerte das Neugeschäft mit dem Unternehmerkredit VR Smart flexibel sowie mit Objektfinanzierungen für Geschäfts-, Gewerbe- und Mittelstandskunden um 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (2022: 1,0 Milliarden Euro).
Die DZ BANK AG – Holdingfunktion verzeichnete ein insbesondere durch höhere Zinsaufwände geprägtes Ergebnis vor Steuern von −356 Millionen Euro (2022: −279 Millionen Euro).
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe stieg gegenüber dem Vorjahr mit 4,33 Milliarden Euro deutlich (2022: 3,32 Milliarden Euro). Dazu trug das gute Geschäft mit Firmenkunden der VuGB bei. Darüber hinaus kam es rechnungslegungsbedingt zu positiven Effekten im Zinsüberschuss mit gegenläufiger Wirkung im Handelsergebnis.
Der Provisionsüberschuss bewegte sich mit 2,81 Milliarden Euro (2022: 2,75 Milliarden Euro) auf dem hohen Vorjahresniveau. Maßgeblich war insbesondere der gute Fondsabsatz bei Union Investment.
Das Handelsergebnis sank auf −175 Millionen Euro. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2022: 823 Millionen Euro) resultiert aus rechnungslegungsbedingten negativen Effekten mit gegenläufiger Wirkung im Zinsüberschuss. Operativ entwickelte sich das Kapitalmarktgeschäft der VuGB weiterhin sehr gut.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich auf −72 Millionen Euro (2022: −119 Millionen Euro).
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten stieg gegenüber dem Vorjahr auf 298 Millionen Euro (2022: −286 Millionen Euro). Maßgeblich dafür waren positive Bewertungseffekte bei Garantieversprechen und Eigenanlagen der Fondsgesellschaft Union Investment.
Die Risikovorsorge belief sich angesichts des schwachen konjunkturellen Umfelds auf Nettozuführungen in Höhe von 362 Millionen Euro (2022: 304 Millionen Euro).
Inflationsbedingt sowie aufgrund von Investitionen in Infrastruktur stiegen die Verwaltungsaufwendungen leicht auf 4,60 Milliarden Euro (2022: 4,45 Milliarden Euro).
Das Sonstige betriebliche Ergebnis ging auf 56 Millionen Euro zurück (2022: 204 Millionen Euro). Maßgeblich für den Rückgang waren Wertminderungen von Vermögenswerten sowie die Bildung von Rückstellungen.
Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 56,4 Prozent (2022: 63,5 Prozent).
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 3,2 Milliarden Euro (2022: 2,3 Milliarden Euro).
Das Konzernergebnis lag bei 2,23 Milliarden Euro (2022: 1,34 Milliarden Euro).
Die Bilanzsumme der DZ BANK Gruppe lag Ende 2023 bei 644,6 Milliarden Euro (Ende 2022: 628,4 Milliarden Euro).
Zahlen im Überblick
DZ BANK Gruppe
in Millionen Euro
2023 | 2022 | |
---|---|---|
Ertragslage | ||
Erträge1 | 8.149 | 7.004 |
Risikovorsorge | -362 | -304 |
Konzernergebnis vor Steuern | 3.189 | 2.252 |
Konzernergebnis | 2.234 | 1.341 |
Aufwand-Ertrags-Relation (in Prozent) | 56,4 | 63,5 |
31.12.2023 | 31.12.2022 | |
Vermögenslage | ||
Aktiva | ||
Forderungen an Kreditinstitute | 128.867 | 123.444 |
Forderungen an Kunden | 204.776 | 203.646 |
Handelsaktiva | 34.961 | 48.909 |
Finanzanlagen | 47.970 | 43.393 |
Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen | 115.568 | 105.548 |
Übrige Aktiva | 112.448 | 103.427 |
Passiva | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 174.580 | 186.787 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 159.641 | 159.429 |
Verbriefte Verbindlichkeiten | 103.768 | 82.349 |
Handelspassiva | 47.675 | 52.478 |
Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen | 105.151 | 98.328 |
Übrige Passiva | 22.704 | 21.370 |
Eigenkapital | 31.069 | 27.625 |
Bilanzsumme | 644.589 | 628.365 |
Geschäftsvolumen (in Milliarden Euro) | 1.195.012 | 1.132.269 |
Risikolage | ||
Liquiditätsadäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Minimaler Liquiditätsüberschuss (in Milliarden Euro) | 18,5 | 14,3 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Liquiditätsdeckungsquote — LCR (in Prozent) | 145,8 | 145,9 |
Strukturelle Liquiditätsquote — NSFR (in Prozent) | 126,5 | 122,3 |
Kapitaladäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Ökonomische Kapitaladäquanz (in Prozent) | 213,8 | 222,4 |
DZ BANK Finanzkonglomerat | ||
Bedeckungssatz (in Prozent) | 154,6 | 151,2 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Harte Kernkapitalquote (in Prozent) | 15,5 | 13,7 |
Kernkapitalquote (in Prozent) | 17,7 | 15,2 |
Gesamtkapitalquote (in Prozent) | 20,1 | 18,0 |
Leverage Ratio (in Prozent) | 6,2 | 4,7 |
MREL-Quote in Prozent der Risikoaktiva | 42,4 | 38,3 |
MREL-Quote in Prozent des Leverage Ratio Exposures | 14,9 | 11,9 |
MREL-Nachrangquote in Prozent der Risikoaktiva | 31,0 | 28,5 |
MREL-Nachrangquote in Prozent des Leverage Ratio Exposures | 10,9 | 8,9 |
Mitarbeiter im Durchschnitt (Anzahl) | 33.622 | 32.985 |
Langfristrating | ||
Standard & Poor’s | A+ | A+ |
Moody’s Investors Service | Aa2 | Aa2 |
Fitch Ratings | AA- | AA- |
1 Zinsüberschuss + Provisionsüberschuss + Handelsergebnis + Ergebnis aus Finanzanlagen + Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten + Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden + Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft + Sonstiges betriebliches Ergebnis.
Bausparkasse Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall ist mit mehr als 7 Millionen Verträgen und einem Bauspar-Marktanteil von 31,2 Prozent die größte deutsche Bausparkasse. Das Unternehmen gehört zudem gemeinsam mit den genossenschaftlichen Banken bundesweit zu den führenden Baufinanzierern. Schwäbisch Hall ist seit seiner Gründung 1931 fest im genossenschaftlichen Bankensektor verankert. Als subsidiärer Partner der Genossenschaftsbanken und Teil der DZ BANK Gruppe bietet Schwäbisch Hall seinen Kundinnen und Kunden Lösungen rund um das Thema nachhaltiges Bauen und Wohnen. Mehr als 6.800 Menschen im Innen- und Außendienst sorgen für die qualifizierte Beratung und Betreuung der Schwäbisch Hall-Kunden.
Schwäbisch Hall baut Marktführerschaft im Bausparen aus
Trotz eines schwierigen Umfelds verzeichnete Schwäbisch Hall im Jahr 2023 in Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe eine Gesamtvertriebsleistung von 40,7 Milliarden Euro. Zum guten Vertriebsergebnis trägt ein erneut starkes Neugeschäft im Bausparen bei: Mit einem Volumen von 31 Milliarden Euro lag es zwar unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, das allerdings erheblich von der schnellen und starken Zinswende und dem damit verbundenen Comeback des Bausparens geprägt war.
In der Baufinanzierung wurde 2023 ein Neugeschäft von 13,4 Milliarden Euro erreicht. Die Summe beinhaltet sowohl klassische Annuitäten- und Baudarlehen als auch Zwischenkredite und Bauspardarlehens-Auszahlungen. Der Rückgang fällt mit 29,5 Prozent geringer aus als der des Gesamtmarkts in der Baufinanzierung. Dieser hat für 2023 ein Minus von 37,4 Prozent zu verzeichnen. Der wesentliche Grund für den Marktrückgang sind die hohen Zins-, Bau- und Energiekosten. Diese werden von den nur moderat gesunkenen Immobilienpreisen nicht kompensiert. Hinzu kommt, dass viele Wohneigentümer ihre Sanierungsvorhaben aufgrund der unklaren Förderregelungen verschieben.
Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich 2023 auf 20 Millionen Euro (nach IFRS) und liegt leicht über Plan, aber unter dem Vorjahr (143 Millionen Euro). Das Vorsteuerergebnis nach IFRS ist immer noch von dem schnellen und starken Zinsanstieg beeinflusst. Es handelt sich jedoch um einen temporären Effekt. Die höheren Zinsen werden sich bereits in den nächsten Jahren positiv auswirken.
Digitalisierung und Aufbau neuer Geschäftsmodelle
Neben der Weiterentwicklung seiner Kerngeschäftsfelder Bausparen und Baufinanzierung arbeitet Schwäbisch Hall an zukunftsgerichteten Themen und findet als Lösungsanbieter Antworten auf Probleme wie Plattformisierung, Smart Data und Ökosysteme. So ist beispielsweise BAUFINEX, der genossenschaftliche Online-Marktplatz für freie Vermittler, nur fünf Jahre nach der Gründung die zweitgrößte B2B-Baufinanzierungsplattform in Deutschland. Mit der Tochtergesellschaft Impleco deckt Schwäbisch Hall das Thema Ökosystem „Bauen und Wohnen“ ab, Schwäbisch Hall Wohnen (SHW) bedient digitale Vertriebswege und Schwäbisch Hall Transformation (sht) berät Regionalbanken und ausgewählte Drittunternehmen bei der digitalen und ökologischen Transformation und unterstützt bei der Umsetzung. Mit den Tochtergesellschaften will Schwäbisch Hall weitere Geschäftschancen für die genossenschaftlichen Banken erschließen.
Zudem ist Nachhaltigkeit fester Bestandteil der strategischen Agenda von Schwäbisch Hall. Das Unternehmen unterstützt seine Kundinnen und Kunden beim nachhaltigen Bauen und Wohnen und legt großen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen — sowohl am Arbeitsplatz als auch im Bankbetrieb. Schwäbisch Hall punktet auch als Arbeitgeber: Beim Top-Employer-Ranking liegt der Immobilienfinanzierer in der Gesamtwertung aller Branchen seit vielen Jahren unter den Top 10.
DZ HYP
Die DZ HYP blickt auf ein stabiles Geschäftsjahr 2023 zurück. In einem Umfeld aus unverändert gestiegenen Zinsen und einer anhaltend hohen Inflation entwickelte sich die Bank ordentlich. In der Immobilienfinanzierung — dem Geschäft mit Firmenkunden und Privatkunden — erzielte die DZ HYP im Berichtsjahr ein Neugeschäftsvolumen von insgesamt rund 8,2 Milliarden Euro (2022: 9,7 Milliarden Euro). Inklusive der Finanzierung Öffentlicher Kunden kontrahierte die Bank Neugeschäft in Höhe von 8,6 Milliarden Euro (2022: 10,4 Milliarden Euro).
Auf das Neugeschäft mit Firmenkunden entfielen rund 7,4 Milliarden Euro (2022: 8,1 Milliarden Euro). Der strategischen Ausrichtung entsprechend entfielen davon 6,9 Milliarden Euro (2021: 7,8 Milliarden Euro) auf den Kernmarkt Deutschland. In der genossenschaftlichen FinanzGruppe lag das Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und Raiffeisenbanken bei rund 2,6 Milliarden Euro (2022: 3,0 Milliarden Euro). Im Privatkundengeschäft führten die gestiegenen Bauzinsen zu einer großen Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden. So liegt das Neuzusagevolumen mit 753 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres (2022: 1,6 Milliarden Euro). Das Geschäft wird im Wesentlichen über die Kernbankverfahren der FinanzGruppe sowie die Verbundportale GENOPACE und BAUFINEX vermittelt.
Innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist die DZ HYP Kompetenzcenter für das Geschäft mit Öffentlichen Kunden. 2023 generierte sie im Kommunalkreditgeschäft Neugeschäft mit einem Volumen von 435 Millionen Euro (2022: 751 Millionen Euro).
Stabile Situation, robuste Ertragslage
Die konsequent verfolgte Geschäfts- und Risikostrategie der DZ HYP hat auch im Jahr 2023 zu einer stabilen wirtschaftlichen Situation und einer robusten Ertragslage geführt. Der verstärkte Aufbau von offenen Vorsorgereserven begleitet eine geordnete Vermögens- und Finanzlage in einem tragfähigen Geschäftsmodell. Der Zinsüberschuss lag 2023 mit 711,0 Millionen Euro um 39,2 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. Dabei wirken sich unter anderem gestiegene Margen im Aktivgeschäft und höhere Zinserträge aus der Eigenmittelanlage sowie im Rahmen der Liquiditätssteuerung aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein um 5,6 Millionen Euro auf –14,5 Millionen Euro verbessertes Provisionsergebnis realisiert worden. Es entfielen mit 32,2 Millionen Euro (Vorjahr: 58,3 Millionen Euro) deutlich weniger Aufwendungen für Vermittlungsleistungen an Volksbanken und Raiffeisenbanken der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
Der Verwaltungsaufwand als Summe der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen von 241,6 Millionen Euro (Vorjahr: 269,4 Millionen Euro) sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen von 5,1 Millionen Euro liegt mit 246,7 Millionen Euro im Berichtsjahr um 29,1 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres. Im Geschäftsfeld Firmenkunden sowie im privaten Immobilienkreditgeschäft waren Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen in Höhe von –120,8 Millionen Euro (2022: 4,3 Millionen Euro.) erforderlich. Insgesamt wird ein Risikovorsorgeaufwand von –109,6 Millionen Euro (2022: –85,6 Millionen Euro) ausgewiesen.
Betriebsergebnis übersteigt Vorjahr
Das Betriebsergebnis bildet den Erfolg der DZ HYP im Kerngeschäft ab und wird zur internen Steuerung der operativen Geschäftsfelder verwendet. Insbesondere aufgrund des gestiegenen Zinsüberschusses und eines geringeren Verwaltungsaufwands liegt das Betriebsergebnis von 355,1 Millionen Euro (2022: 173,2 Millionen Euro) deutlich über dem Vorjahr.
Union Investment
Union Investment hat das Geschäftsjahr 2023 trotz des schwierigen Umfelds für die Asset-Management-Branche gut gemeistert. Obwohl die Zinswende sowie die geopolitischen Spannungen die Kapitalmärkte prägten, lag der Nettoabsatz bei insgesamt 16,8 Milliarden Euro. Das ist einer der höchsten Zuflüsse in der Branche, auch wenn der Zustrom etwas geringer ausfiel als im Vorjahr (2022: 17,5 Milliarden Euro). Aufgrund des resilienten Neugeschäfts, der guten Fondsperformance und der insbesondere im vierten Quartal 2023 anziehenden Börsen stieg das verwaltete Vermögen auf einen neuen Höchststand von 455,2 Milliarden Euro (2022: 413,1 Milliarden Euro). Auch das Ergebnis vor Steuern machte mit 974 Millionen Euro einen deutlichen Sprung nach oben (2022: 694 Millionen Euro). Es ist damit das zweitbeste Resultat in der Unternehmensgeschichte.
Zweithöchster Nettozufluss der Unternehmensgeschichte im Privatkundengeschäft
Das Neugeschäft mit Privatkunden trug 2023 mit 12,2 Milliarden Euro (2022: 10,7 Milliarden Euro) erneut den größten Teil zum Absatz bei. Dies war der zweithöchste Nettozufluss im Privatkundengeschäft in der Unternehmensgeschichte nach dem Rekordjahr 2021. Der verwaltete Bestand privater Gelder belief sich auf 218,0 Milliarden Euro (2022: 190,3 Milliarden Euro).
Zinsbedingt standen 2023 bei Privatkunden erstmals wieder Rentenfonds im Mittelpunkt des Interesses. Ihnen flossen 7,3 Milliarden Euro zu (2022: 0,0 Milliarden Euro). Anlagefavorit war hier der Fonds UniOpti4, der neue Gelder in Höhe von 4,9 Milliarden Euro auf sich zog. Aktienfonds verzeichneten Zuflüsse von 5,2 Milliarden Euro (2022: 6,7 Milliarden Euro). Das Volumen der nach Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung verwalteten Fonds betrug insgesamt 128,7 Milliarden Euro (2022: 122,3 Milliarden Euro).
Getragen wurde der starke Absatz im Privatkundengeschäft insbesondere durch das ratierliche Sparen. Die Anzahl der Aktienfondssparpläne überstieg erstmals die 2-Millionen-Marke. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment 6,30 Millionen Fondssparpläne. Diese liegen somit nahezu auf dem Rekordniveau des Vorjahres (2022: 6,35 Millionen).
Neugeschäft mit institutionellen Kunden zog im Schlussquartal deutlich an
Die sinkenden Inflationszahlen und die Erwartung erster Zinssenkungen führten insbesondere im vierten Quartal zu einer Belebung des Absatzes bei institutionellen Kunden. In diesem, am Ende versöhnlichen Umfeld investierten sie trotz knapper Risikobudgets und großer Liquiditätsbedürfnisse verstärkt in klassische Fixed-Income-Anlagen. Insgesamt lag der Nettoabsatz bei 4,6 Milliarden Euro (2022: 6,8 Milliarden Euro). Der Bestand an institutionellen Geldern betrug zum Jahresende 237,2 Milliarden Euro (2022: 222,8 Milliarden Euro). Der Trend zu immer individuelleren Anforderungen setzte sich hier fort. So lag der Hauptabsatz mit 7,2 Milliarden Euro bei Spezialfonds (2022: 12,7 Milliarden Euro), während institutionellen Publikumsfonds netto 0,2 Milliarden Euro zuflossen (2022: –5,0 Milliarden Euro).
Aus dieser insgesamt starken Ausgangsposition will Union Investment in zentrale Zukunftsfelder investieren, in denen die großen Trends Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischer Wandel eine entscheidende Rolle spielen werden.
DZ PRIVATBANK
Die DZ PRIVATBANK Gruppe befindet sich mit den Genossenschaftsbanken auf einem sehr dynamischen Wachstumskurs. Das Ergebnis vor Steuern wurde 2023 auf 83,1 Millionen Euro (2022: 51,6 Millionen Euro) ausgeweitet. Es spiegelt sich überdies in der deutlich höheren Wertschöpfung für die Genossenschaftsbanken. Die zuwendungsfreien Provisionen für kooperierende Volksbanken und Raiffeisenbanken lagen 2023 bei 126,3 Millionen Euro (2022: 125,0 Millionen Euro). Derzeit liegt der Ertragsmarktanteil der Genossenschaftsbanken auf dem deutschen Private-Banking-Markt bei rund 12 Prozent. Zunächst soll er auf bis zu 15 Prozent gesteigert werden. Gemäß einer BVR-Studie wird allerdings ein Zusatzertrag von mehreren 100 Millionen Euro (mittel- und langfristig bis zu 900 Millionen Euro) für die gesamte Genossenschaftsgruppe erwartet.
Private Banking: Erträge auf Rekordniveau
Das Geschäftsfeld Private Banking konnte 2023 das dynamische Wachstum der letzten Jahre ausbauen. Die Nettoerträge steigerten sich deutlich um 26 Prozent — auch aufgrund eines guten Nettoneugeschäfts von 0,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Das verwaltete Vermögen stieg von 21,2 Milliarden Euro (2022) auf 23,4 Milliarden Euro. Die durchschnittlichen Mittelzuflüsse je Neukunde in der Betreuung mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken stiegen von 1,3 Millionen Euro (2022) um 32 Prozent auf 1,7 Millionen Euro weiter an. Ein weiterer Treiber der erfolgreichen Entwicklung ist die Nachfrage nach internationalen Lösungen. So verbuchten die Standorte in Zürich und Luxemburg insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro Mittelzuflüsse. Daneben sorgte eine im Marktvergleich gute Performance für einen Anstieg der Assets under Management um 1,6 Milliarden Euro.
Fondsdienstleistungen: Wachstumskurs setzt sich fort
Im Geschäftsfeld Fondsdienstleistungen übertraf das Depotbankvolumen in den Verwahrstellen Luxemburg, Schweiz und Deutschland mit 188,7 Milliarden Euro das Vorjahr (168,0 Milliarden Euro) deutlich. Insgesamt erhöhte sich das Verwahrstellenvermögen 2023 um 12,3 Prozent. Es wurden Nettozuflüsse von 8,3 Milliarden Euro (2022: 7,3 Milliarden Euro) erzielt. Trotz des schwierigen Marktumfelds, insbesondere durch den weiteren Zinsanstieg und Mittelrückflüsse im Bereich der Publikumsfonds, konnten namhafte Initiatoren im Bereich der Alternativen Assetklassen gewonnen werden. Insgesamt lag das Volumen hier mit 30,5 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahr (24,0 Milliarden Euro).
Kredit: LuxCredit-Geschäft nach Neuausrichtung am Beginn des Wachstumszyklus
Die unter der Marke LuxCredit angebotenen Finanzierungsangebote für Privat- und Firmenkunden ergänzen die Produktangebote der Genossenschaftsbanken im Bereich der Währungskredite und der Euro-variablen Kredite. Hierfür lag das Ergebnis über Vorjahr und Plan. Hoffnungsvoll entwickelte sich das neu ausgerichtete Lösungsangebot VR ImmoFlex, mit dem sich die DZ PRIVATBANK gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken an die Generation der Best Ager wendet, deren Vermögen zum Großteil in der selbst genutzten Immobilie ruht.
Auszeichnungen im Private Banking
Die dynamische Entwicklung der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Private Banking wird
auch von Kunden, unabhängigen Analysten und Marktbeobachtern bestätigt. So konnte die DZ PRIVATBANK 2023 bei der Analyse des Fachmagazins „Elite Report“ erneut überzeugen. Bereits zum zehnten Mal in Folge wurde sie ausgezeichnet. Zum ersten Mal mit dem höchstmöglichen Prädikat
„summa cum laude“. Damit zählt sie erstmals zu den Top 10 der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum.
R+V Versicherung
Angesichts weiterhin schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen war 2023 für die Versicherungswirtschaft ein erneut forderndes Geschäftsjahr. Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten bei vielen Menschen und Unternehmen sowie anhaltend hoher Inflation ist es der R+V Gruppe im Geschäftsjahr 2023 gelungen, auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Dies ist einer großen Gemeinschaftsleistung im Innen- und Außendienst sowie einem hervorragenden Zusammenspiel mit den Vertriebspartnern zu verdanken.
Die Beitragseinnahmen der R+V Gruppe kletterten um 1,5 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro. Im deutschen Erstversicherungsgeschäft bewegte sich der Versicherer der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit 15,6 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau. Die Aktive Rückversicherung verzeichnete einen Umsatzanstieg von 5,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Sie befindet sich damit nach einer Konsolidierung des Portfolios auf einem ertragsorientierten Wachstumspfad. Um starke 13,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigerte sich die italienische R+V-Tochter Assimoco. Die erfolgreichen Vertriebspartnerschaften mit der genossenschaftlichen Bankengruppe Cassa Centrale Banca (CCB) und der größten italienischen Bankgenossenschaft ICCREA versprechen auch für 2024 weiteres Wachstum.
Private Altersvorsorge politisch dringend stärken
Das Jahr 2024 bleibt von großer Unsicherheit geprägt. Für das Gesamtjahr ist die R+V dennoch vorsichtig optimistisch und hofft auf ein Wachstum über dem Branchenniveau. Die Branche rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von knapp 3 Prozent. Von der Politik erwartet die R+V in diesem Jahr ein deutliches Signal zur Stärkung der privaten Altersvorsorge. Dies ist dringend notwendig. Denn: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus, um Versorgungslücken zu schließen und die Menschen vor Altersarmut zu schützen. Der Bedarf an zusätzlicher privater und auch betrieblicher Altersvorsorge ist in der Bevölkerung ungebrochen hoch.
In der Lebens- und Pensionsversicherung gingen die Beitragseinnahmen um 5,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zurück. Damit bewegt sich die R+V ungefähr auf Marktniveau. Vor allem ein rückläufiges Einmalbeitragsgeschäft trug zum Umsatzrückgang bei. Mit Einmalbeiträgen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro lag die R+V um 14,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im gesamten Markt verringerten sich die Einmalbeiträge sogar um 16,1 Prozent. Im Geschäft gegen laufenden Beitrag legte der genossenschaftliche Versicherer dagegen um 1,1 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Der Markt schrumpfte hier leicht.
Safe+Smart kommt an
Der gesamte Neubeitrag in der Lebens- und Pensionsversicherung erreichte rund 4 Milliarden Euro. Er lag damit 10,8 Prozent unter dem Vorjahr. Den größten Anteil hatte erneut die betriebliche Altersversorgung (bAV) mit einem Neubeitragsvolumen von 1,6 Milliarden Euro. Nach einem erfreulichen Schlussspurt zum Jahresende legte die bAV damit gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent zu. Ein starkes Wachstum gelang den neuen Garantien im privaten Altersvorsorgegeschäft. Besonders das Produkt Safe+Smart konnte bei den Kundinnen und Kunden punkten: +62 Prozent auf erstmals mehr als 1 Milliarde Euro (1.033 Millionen Euro) Neubeitrag. Die Versicherten schätzen bei der Produktfamilie Safe+Smart besonders die große Flexibilität und die attraktive Gesamtverzinsung.
Gesundheitsversicherung wächst weiter stärker als die Branche
Die R+V Krankenversicherung setzte 2023 ihren überdurchschnittlichen Wachstumskurs fort. Die Beitragseinnahmen stiegen um 6,7 Prozent auf 906 Millionen Euro. Einmal mehr wuchs die R+V-Gesundheitsversicherung stärker als der Markt. Entsprechend erhöhte sich die Anzahl der versicherten Personen um 7,0 Prozent auf 1,7 Millionen. Die R+V konnte sowohl bei den Vollversicherten (2,9 Prozent auf rund 71.000) als auch bei den Zusatzversicherten (7,1 Prozent auf fast 1,6 Millionen) zulegen. 2023 war erneut ein erfolgreiches Jahr für die betriebliche Krankenversicherung, die bei den Beiträgen um 4,6 Prozent auf 175 Millionen Euro zulegte. Hier kommt das GesundheitsKonzept PROFIL mit seinen leistungsstarken Budgettarifen und attraktiven Gesundheitsservices hervorragend bei den Kundinnen und Kunden an.
Schaden-/Unfallversicherung wächst in allen Sparten
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft kam die R+V im Geschäftsjahr 2023 mit einem Plus von 5,6 Prozent insgesamt auf ein Beitragsvolumen von 7,1 Milliarden Euro. Alle Sparten trugen dazu bei. Im Privat- wie im Firmenkundengeschäft legte die R+V um jeweils mehr als 7 Prozent zu. In ihrer größten Sparte, der Kfz-Versicherung, stiegen die Beitragseinnahmen um 2,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die unsicheren Rahmenbedingungen sorgten erneut für einen erhöhten Absicherungsbedarf in der Kreditversicherung. Daraus resultierte ein Umsatzzuwachs von 9,0 Prozent auf knapp 700 Millionen Euro.
Auch die Beitragseinnahmen in der Wohngebäudeversicherung erhöhten sich um 14,7 Prozent auf 647 Millionen Euro. Angesichts zunehmender Unwetterereignisse nimmt der Absicherungsbedarf hier stetig zu. 70 Prozent der R+V-Versicherten in der Wohngebäudeversicherung haben bereits einen Schutz gegen Unwetterschäden eingeschlossen. Im Neugeschäft sind es sogar annähernd 80 Prozent. Der branchenweite Durchschnitt liegt bei rund 50 Prozent. Oberstes Ziel ist eine möglichst flächendeckende Absicherung der Bürgerinnen und Bürger gegen Elementargefahren, die bezahlbar bleiben muss. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat hierzu ein Gesamtkonzept vorgelegt, das auch auf Prävention setzt. Eine Pflichtversicherung lehnt der Verband ab.
R+V-Beitragsentwicklung 2023 (vorläufig) | 2023 | 2022 | Veränderung |
---|---|---|---|
Gebuchte Bruttobeiträge | Mio. Euro | Mio. Euro | in Prozent |
R+V Gruppe (HGB) | 19.804 | 19.519 | 1,5 |
Erstversicherer Inland (HGB) davon: | 15.575 | 15.587 | -0,1 |
Lebens-/Pensionsversicherung | 7.558 | 8.003 | -5,6 |
Krankenversicherung | 906 | 849 | 6,7 |
Schaden-/Unfallversicherung | 7.111 | 6.735 | 5,6 |
Aktive Rückversicherung (HGB) | 3.123 | 2.958 | 5,6 |
Neugeschäft Leben/Pension davon: | 3.982 | 4.464 | -10,8 |
Einmalbeiträge | 2.824 | 3.324 | -15,0 |
Laufende Beiträge | 1.158 | 1.140 | 1,6 |
Assimoco | 1.105 | 973 | 13,6 |
Münchener Hypothekenbank eG
Die Münchener Hypothekenbank hat im Geschäftsjahr 2023 insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Bank steigerte ihre Erträge deutlich und stärkte damit zugleich ihre Rücklagen. Dazu beigetragen hat im vergangenen Jahr die erfolgreiche Übernahme der Warburg Hypothekenbank — die erste in der Geschichte der Bank.
Die Lage an den Immobilienmärkten war 2023 national und international von starker Unsicherheit geprägt. So führten die schwache Konjunktur und das höhere Zinsniveau zu Wertanpassungen bei Immobilien. Da die Nachfrage — sowohl nach Finanzierungen für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien — deutlich zurückging, waren auch die Immobilienfinanzierungsmärkte davon betroffen.
Hypothekenbestände ausgeweitet
Trotz des marktbedingt rückläufigen Neugeschäfts baute die Bank ihre Darlehensbestände leicht aus. Darüber hinaus trugen die von der Warburg Hypothekenbank übernommenen Immobilienfinanzierungen sowie die Nutzung von Opportunitäten bei öffentlichen Finanzierungen zum weiteren Wachstum bei.
An den Pfandbriefmärkten konnte sich die Münchener Hypothekenbank zu guten Bedingungen refinanzieren. Vor allem ihre fünf großvolumigen Emissionen von Hypothekenpfandbriefen im sogenannten Benchmarkformat wurden außerordentlich stark nachgefragt.
Zinsüberschuss deutlich gestiegen
Insgesamt verbesserte sich die Ertragslage der Münchener Hypothekenbank im Jahr 2023 erneut. Dies beruhte insbesondere auf den auf 46,5 Milliarden Euro angewachsenen Hypothekenbestand mit Fokus auf Wohnimmobilien in Deutschland und der Schweiz sowie auf positiven Effekten aus der Zinswende. Somit stieg der Zinsüberschuss um 17 Prozent auf 518,5 Millionen Euro.
Insbesondere vor dem Hintergrund der Marktlage für Büroimmobilien wurde 2023 die Risikovorsorge ausgeweitet. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen steigerte die Münchener Hypothekenbank den Jahresüberschuss um fast 50 Prozent auf 102,1 Millionen Euro.
Die Bilanzsumme lag mit 54,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die Eigenkapitalausstattung der Bank ist sehr zufriedenstellend. Der Bestand an Eigenmitteln stieg um 21 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
VR Smart Finanz
Die VR Smart Finanz ist die Expertin für einfachste Mittelstandslösungen in der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Ihre Stärke sind automatisierte Finanzierungsentscheidungen bis 500.000 Euro in wenigen Minuten. Das Leistungsspektrum umfasst Leasing, Mietkauf und Kredit. Seit 2023 bietet die VR Smart Finanz mit der Mietkaufvariante VR Smart express Eco auch die Möglichkeit, Investitionen in nachhaltige Objekte schnell und unbürokratisch zu realisieren. Mit den digitalen Services VR Smart Guide und Bonitätsmanager unterstützt die VR Smart Finanz darüber hinaus im Geschäftsalltag von kleinen Unternehmen.
Positive Geschäftsentwicklung in schwierigem Marktumfeld
Die VR Smart Finanz entwickelte sich im Geschäftsjahr 2023 erneut positiv und baute ihre Ertragsbasis aus. Das Marktumfeld blieb schwierig: Geopolitische Krisen, unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie hohe Kosten sorgten unter kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) weiterhin für Unsicherheit und Belastungen. Das zeigte sich auch in deutlich gestiegenen Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Sie erreichten wieder das Niveau von 2019. In diesem schwächelnden konjunkturellen Umfeld hatten KMU einen erhöhten Bedarf nach flexibler Liquidität.
Starkes Wachstum im Kreditneugeschäft
Der wachsende Liquiditäts- und Finanzierungsbedarf bei KMU führte zu einem deutlichen Anstieg des Neugeschäftsvolumens auf 1,2 Milliarden Euro (18 Prozent zum Vorjahr) bei der VR Smart Finanz. Auch das Bestandsvolumen konnte in diesem Zuge weiter um 3 Prozent auf 3 Milliarden Euro ausgebaut werden. Zum starken Neugeschäft trug maßgeblich der Unternehmerkredit VR Smart flexibel bei, dessen Neugeschäftsvolumen um 52 Prozent auf 471 Millionen Euro gesteigert wurde. Auch das Objektgeschäft (Leasing, Mietkauf) entwickelte sich mit einem Neugeschäftsvolumen von 737 Millionen Euro (7 Prozent Zuwachs) positiv. Treiber dabei waren die automatisierte Mietkauflösung VR Smart express mit der Produktvariante VR Smart express Eco mit einem Volumen von 516 Millionen Euro. Das Neugeschäft über alternative Vertriebspartner wie etwa Finanzierungsplattformen wurde ebenfalls ausgebaut. Mit der DFKP Deutsche Firmenkredit Partner wurde 2023 zudem ein weiterer Kooperationspartner angeschlossen.
Kundenzahlen um 14 Prozent gesteigert
Neben dem Neugeschäft stiegen auch die Kundenzahlen um 14 Prozent auf 141.000. Dazu trug maßgeblich das starke Wachstum der Nutzerzahlen bei den Mehrwertdiensten VR Smart Guide und Bonitätsmanager bei. So konnte insbesondere der Bonitätsmanager mit einem Anstieg um 51 Prozent seine Kundenbasis stark ausbauen.
Positives Geschäftsergebnis
Infolge der positiven vertrieblichen Entwicklung wurden die operativen Erträge deutlich ausgebaut. Den gestiegenen Erträgen standen jedoch stark erhöhte Aufwendungen zur Risikovorsorge gegenüber, mit denen vor allem dem schwachen konjunkturellen Umfeld Rechnung getragen wurde. Positiv wirkte sich aus, dass die Verwaltungsaufwendungen weiter um 4 Prozent reduziert wurden. So konnte insgesamt ein leicht positives Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) von 1 Million Euro ausgewiesen werden. Zudem konnte die Bestandsprovision an die Volksbanken und Raiffeisenbanken auf 35 Millionen Euro (+6 Prozent zum Vorjahr) gesteigert werden. Die positive Ertragsentwicklung trug weiter dazu bei, dass die Cost-Income-Ratio um weitere zehn Prozentpunkte auf 79,6 Prozent gesenkt wurde.
TeamBank AG
Die TeamBank erzielte in einem herausfordernden Umfeld im Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 81 Millionen Euro (2022: 134 Millionen Euro, alle Finanzkennzahlen gemäß IFRS). Maßgeblich für den Ergebnisrückgang war eine erhöhte Risikovorsorge infolge der schwachen Konjunktur. Das operative Geschäft entwickelte sich gut. Damit belegt die Bank ihre Fähigkeit, auch bei äußerst schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich zu wirtschaften. Ende 2023 lag der Ratenkreditbestand mit 9,5 Milliarden Euro 1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Somit konnte die TeamBank über dem Markttrend wachsen (Deutschland: −0,4). Die Zahl der Kundinnen und Kunden belief sich auf 1.039.000. Das ist ein Plus von 2,9 Prozent.
Prinzip Partnerschaft
Diese positive operative Entwicklung erreichte die TeamBank insbesondere dank der engen Zusammenarbeit mit ihren Partnern: Mit 24 neu gewonnenen Partnerbanken wurde die Zusammenarbeit in der genossenschaftlichen FinanzGruppe konsequent weiter ausgebaut. Insgesamt kooperieren rund 93 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken mit der TeamBank. In Österreich arbeitete das Nürnberger Finanzinstitut Ende 2023 mit 48 Prozent der Raiffeisenbanken und allen Volksbanken zusammen. An den easyCredit-Ratenkauf waren in Deutschland zum Stichtag 2.500 Händler angebunden.
An die Partnerbanken in Deutschland wurden im Berichtsjahr 185 Millionen Euro (−17,1 Prozent) an Provisionen ausgeschüttet. Der Rückgang ist insbesondere auf geringere Provisionen aus der Vermittlung von Restkreditversicherungen infolge der Umsetzung der Regeln des Schwarmfinanzierung-Begleitgesetzes zurückzuführen. Die Provisionen an österreichische Partnerbanken betrugen 49 Millionen Euro (−10,9 Prozent). Auch hier resultiert der Rückgang aus geringeren Provisionen für die Vermittlung von Restkreditversicherungen.
Der Verwaltungsaufwand konnte dank eines konsequenten Kostenmanagements bei gleichzeitig umfangreichen Investitionen in die digitale Wachstumsstrategie der Bank konstant gehalten werden und erreichte 285 Millionen Euro (2022: 286 Millionen Euro).
Der Risikovorsorgeaufwand betrug 133 Millionen Euro (2022: 100 Millionen Euro). Der Anstieg reflektiert die konservative Risikovorsorgepolitik der Bank und resultiert insbesondere aus gestiegenen Risiken bei der Rückzahlung von Krediten infolge des schwachen wirtschaftlichen Umfelds.
Das Ergebnis vor Steuern ging insbesondere wegen der gestiegenen Risikovorsorge und eines gesunkenen Provisionsüberschusses im Jahr 2023 auf 81 Millionen Euro zurück (2022: 134 Millionen Euro). Damit beläuft sich die Wertschöpfung der TeamBank auf insgesamt 314 Millionen Euro (2022: 411 Millionen Euro).
Die Bilanzsumme blieb 2023 mit 10,6 Milliarden Euro konstant.
Digitaler Nutzungsgrad steigt kontinuierlich
Im Berichtsjahr setzte die TeamBank ihre strategische Transformation konsequent fort und baute ihr digitales Angebot weiter aus. Bereits mehr als jeder zweite Kunde der TeamBank steuert seinen zusätzlichen Liquiditätsbedarf eigenständig. Dies ermöglicht nicht nur ein höheres Maß an Selbstbestimmtheit der Kunden, sondern zieht auch Effizienzgewinne bei den Genossenschaftsbanken nach sich.
Reisebank
Die Reisebank AG ergänzt die genossenschaftliche FinanzGruppe um das Angebot von Finanzdienstleistungen rund um das Edelmetall- und Sortengeschäft sowie um Cash Services und kontolosen Zahlungsverkehr. Dabei wickelt die Reisebank für mehr als 700 Primärinstitute Gold und Fremdwährungen über den Handel, MailOrder und Omnikanalplattformen ab.
Umsatz und Ergebnis plangemäß und stabil
Das Geschäftsjahr 2023 verlief plangemäß. Das avisierte Ergebnis von 8,0 Millionen Euro konnte erreicht werden. Die im Jahr 2022 krisenbedingt erhöhte Edelmetallnachfrage relativierte sich im Geschäftsjahr 2023. Sie konnte jedoch auf einem höheren Niveau als vor der Corona-Krise stabilisiert werden. Das Sortenergebnis erfüllte die Erwartungen. So wurden mit allen Vertriebswegen und 1,3 Millionen Transaktionen ein Sortenumsatz von 1,1 Milliarden Euro erzielt.
Die Reisebank generierte in allen Vertriebswegen einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Im Rahmen des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags wird das Jahresergebnis an die Muttergesellschaft DZ BANK abgeführt.
Ausbau und Intensivierung der Zusammenarbeit mit Partnerbanken
Im Geschäftsfeld Verbund werden die Kunden der genossenschaftlichen FinanzGruppe betreut. Edelmetalle, Sorten und Cash Management (Betrieb von Geldautomaten) werden über die Vertriebswege Handel, MailOrder (E-Banking) und die Online-Shops angeboten.
Der Fokus der Vertriebsaktivitäten liegt auf dem Ausbau und der Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Partnerbanken. Attraktive Wachstumschancen ergeben sich aus den digitalisierten Bestellprozessen auf den Online-Plattformen. Weiteres Wachstumspotenzial sieht die Reisebank im Ausbau des Cash Managements. Dieses soll im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts in der genossenschaftlichen FinanzGruppe erfolgen.
Der permanente Rückgang der Bargeldnutzung führt dazu, dass Banken ihr Netz an Geldautomaten immer weiter ausdünnen, da der Betrieb der Systeme in Eigenregie für Banken zunehmend unattraktiver wird. Hier ist die Reisebank in Kooperation mit der Atruvia und Ratiodata bereits in Gesprächen mit Volksbanken und Raiffeisenbanken über eine Zusammenarbeit.
Die Nachfrage nach Edelmetallen wird aufgrund der jetzigen Zinssituation auf einem niedrigeren Niveau verharren.