DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2024 ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern von 3,3 Milliarden Euro (2023: 3,2 Milliarden Euro). Maßgeblich für dieses erfreuliche Resultat war das gute Kundengeschäft in den Konzerngesellschaften. Die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten gab zusätzlichen Rückenwind. Insbesondere die R+V Versicherung sowie Union Investment erzielten sehr hohe Ergebnisbeiträge. So verzeichnete die R+V Versicherung neben steigenden Beiträgen ein hohes Kapitalanlageergebnis. Bei Union Investment setzte sich das Volumenwachstum der vergangenen Jahre fort.
Das Bankgeschäft in der DZ BANK Gruppe verlief in weiten Teilen ebenfalls sehr erfolgreich. Die DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank baute ihr Geschäft mit Firmenkunden, im Kapitalmarkt sowie im Transaction Banking weiter aus. Die DZ HYP zeigte im Zuge des sich langsam erholenden Immobilienmarkts eine gute Geschäftsentwicklung. Bei der DZ PRIVATBANK verlief das Kundengeschäft dynamisch, unter anderem baute sie gemeinsam mit den Genossenschaftsbanken das Private Banking weiter aus.
Die angespannte Konjunkturlage und die damit verbundenen erhöhten Ausfallrisiken machten sich auch bei einzelnen Instituten der DZ BANK Gruppe bemerkbar. So mussten die TeamBank sowie die VR Smart Finanz eine höhere Risikovorsorge bilden. Auch bei der Verbund- und Geschäftsbank erhöhte sich die Risikovorsorge.
Die Kapitalausstattung der DZ BANK Gruppe entwickelte sich 2024 weiterhin positiv. Die harte Kernkapitalquote stieg zum 31. Dezember 2024 auf 15,8 Prozent (31. Dezember 2023: 15,5 Prozent).
Die Ergebnisse im Detail
In der DZ BANK – Verbund- und Geschäftsbank (VuGB) sank das Ergebnis vor Steuern auf 468 Millionen Euro (2023: 1,04 Milliarden Euro). Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang waren negative IFRS-Effekte aus der Bewertung eigener Emissionen, die das Vorjahresergebnis noch positiv beeinflusst hatten. Hinzu kam eine höhere Risikovorsorge von 457 Millionen Euro (Vorjahr: 82 Millionen Euro). Sehr positiv entwickelte sich dagegen das Kundengeschäft. Im Firmenkundenbereich nahm das zugesagte Kreditvolumen um 6 Prozent auf 90,5 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 85,7 Milliarden Euro) zu. Das darin enthaltene Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken blieb stabil bei 18,0 Milliarden Euro. Im Kapitalmarktgeschäft mit Unternehmenskunden bewegte sich neben Zins- und Währungsabsicherungen auch der Absatz von Geldmarktprodukten auf hohem Niveau. Im institutionellen Bereich begleitete die Bank mehrere wichtige Mandate supranationaler Institutionen – unter anderem mit ESG-Bezug. Im Retail-Bereich war die Nachfrage nach Zinsprodukten aufgrund der Zinswende deutlich rückläufig. Das Absatzvolumen von Anlagezertifikaten stieg leicht auf 8,9 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 8,5 Milliarden Euro). Der Absatz von strukturierten Anleihen erhöhte sich auf 2,2 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 2,0 Milliarden Euro). Auch das Transaction Banking verzeichnete ein gutes Wachstum. Insbesondere die Kreditkartentransaktionen stiegen deutlich auf 457,1 Millionen (31. Dezember 2023: 365,9 Millionen). Der Kreditkartenabsatz entwickelte sich ebenfalls sehr gut, sodass die Anzahl der ausgegebenen Karten bei 7,2 Millionen lag (31. Dezember 2023: 6,7 Millionen). Das Volumen in der Wertpapierverwahrung erhöhte sich auf 369,5 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 332,5 Milliarden Euro). Damit ist die DZ BANK die drittgrößte Verwahrstelle in Deutschland.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern auf 64 Millionen Euro (2023: 20 Millionen Euro). Das Bausparneugeschäft sank gegenüber dem Vorjahr zwar auf 28,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 31,0 Milliarden Euro), entwickelte sich jedoch besser als der Markt insgesamt. In der Folge stieg der Marktanteil im Bausparen auf 34,7 Prozent (31. Dezember 2023: 31,2 Prozent). In der Baufinanzierung ist eine langsame Erholung spürbar. Insbesondere das Neugeschäft mit Bauspardarlehen lag mit 3,7 Milliarden Euro über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2023: 3,2 Milliarden Euro).
Die R+V Versicherung erzielte ein sehr gutes Vorsteuerergebnis in Höhe von 1,2 Milliarden Euro (2023: 1,0 Milliarden Euro). Maßgeblich hierfür waren ein hohes Kapitalanlageergebnis sowie eine moderate Schadensentwicklung. Auch das Kundengeschäft verlief in allen Sparten erfreulich. Die Summe der gebuchten Bruttobeiträge stieg auf 20,9 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 19,8 Milliarden Euro).
Die TeamBank verbuchte einen Ergebnisrückgang auf 23 Millionen Euro vor Steuern (2023: 81 Millionen Euro). Wesentlicher Treiber war die infolge der schwachen Konjunktur gestiegene Risikovorsorge. Das operative Geschäft entwickelte sich stabil. Das Neugeschäftsvolumen lag mit 3,1 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2023: 3,1 Milliarden Euro). Die Forderungen gegenüber Kunden beliefen sich auf 9,9 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 9,8 Milliarden Euro). Die Anzahl der Kunden stieg auf 1,07 Millionen (31. Dezember 2023: 1,04 Millionen).
Union Investment übertraf mit einem Ergebnis von 1,2 Milliarden Euro vor Steuern ihr Vorjahresergebnis deutlich (2023: 974 Millionen Euro). Maßgeblich für den Anstieg waren das anhaltend gute Kundengeschäft sowie die positive Aktienmarktentwicklung. Der Nettoabsatz an Privatkunden lag mit 12,6 Milliarden Euro über dem hohen Vorjahresniveau (31. Dezember 2023: 12,2 Milliarden Euro). Damit bleibt Union Investment Marktführer bei Publikumsfonds. Bei institutionellen Kunden belief sich der Absatz auf 4,7 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 4,6 Milliarden Euro). Die Assets under Management wuchsen zum Jahresende auf 504,7 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 455,2 Milliarden Euro). Der Bestand an nachhaltigen Anlagen gemäß Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung belief sich auf 146,6 Milliarden Euro und unter Anwendung eigener nachhaltiger Mindeststandards auf 127,1 Milliarden Euro.
Die DZ HYP erzielte mit 479 Millionen Euro ein gutes Ergebnis vor Steuern (2023: 476 Millionen Euro). Im Zuge des sich langsam erholenden Immobilienumfelds stieg das Neugeschäft mit Privatkunden auf 1,5 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 0,8 Milliarden Euro). Das Firmenkundenneugeschäft bewegte sich mit 7,2 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2023: 7,4 Milliarden Euro). Der Gesamtbestand an Finanzierungen blieb stabil. Die Risikosituation blieb unauffällig und belief sich auf 90 Millionen Euro gegenüber 111 Millionen Euro im Vorjahr.
Bei der DZ PRIVATBANK stieg das Ergebnis vor Steuern auf 112 Millionen Euro (2023: 83 Millionen Euro). Insbesondere im Private Banking verzeichnete die DZ PRIVATBANK einen guten Absatz im gemeinsamen Vertrieb mit den Genossenschaftsbanken. Das verwaltete Vermögen im Private Banking stieg auf 26,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 23,4 Milliarden Euro). Das Nettoneugeld erhöhte sich auf 1,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 0,8 Milliarden Euro). Das verwaltete Fondsvolumen sank aufgrund des Abgangs eines Großkunden auf 161,8 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 188,7 Milliarden Euro).
Die VR Smart Finanz verzeichnete einen Rückgang im Ergebnis vor Steuern auf −23 Millionen Euro (2023: 1 Million Euro). Maßgeblich dafür waren deutlich höhere Aufwendungen für die Risikovorsorge aufgrund des schwachen konjunkturellen Umfelds. Das Kundengeschäft entwickelte sich gut. Infolge einer gestiegenen Nachfrage der Geschäfts-, Gewerbe- und Mittelstandskunden nach Liquidität nahm das Neugeschäft mit Kredit- und Objektfinanzierungen von 1,21 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,24 Milliarden Euro zu. Das Geschäftsvolumen stieg leicht auf 3,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 3,0 Milliarden Euro).
Die DZ BANK AG – Holdingfunktion bewegte sich mit einem Ergebnis vor Steuern von −373 Millionen Euro leicht unter dem Niveau des Vorjahres (2023: −356 Millionen Euro). Maßgeblich hierfür waren höhere Zinsaufwendungen für die Refinanzierung.
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe stieg auf 4,67 Milliarden Euro (2023: 4,33 Milliarden Euro). Dazu trug das gute Kundengeschäft insbesondere in der Verbund- und Geschäftsbank sowie bei der DZ HYP bei. Darüber hinaus kam es rechnungslegungsbedingt zu positiven Effekten im Zinsüberschuss mit gegenläufiger Wirkung im Handelsergebnis.
Der Provisionsüberschuss lag mit 3,19 Milliarden Euro ebenfalls über dem Vorjahresniveau (2023: 2,81 Milliarden Euro). Maßgeblich hierfür waren der positive Absatz von Fondsprodukten bei Union Investment verbunden mit einer guten Marktentwicklung.
Das Handelsergebnis sank auf −842 Millionen Euro (2023: −175 Millionen Euro). Neben Belastungen bei Bewertungen von Eigenemissionen der Verbund- und Geschäftsbank kamen rechnungslegungsbedingte negative Effekte mit gegenläufiger Wirkung im Zinsüberschuss zum Tragen. Das operative Handelsgeschäft bei der Verbund- und Geschäftsbank bewegte sich auf einem guten Niveau.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich auf 65 Millionen Euro (2023: −72 Millionen Euro).
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten fiel angesichts günstigerer Bewertungseffekte bei Garantieversprechen und Eigenanlagen von Union Investment im Vorjahr auf 229 Millionen Euro (2023: 298 Millionen Euro).
Die Risikovorsorge belief sich auf 845 Millionen Euro (2023: 362 Millionen Euro). Die konjunkturellen Risiken führten zu einem erhöhten Zuführungsbedarf bei der Verbund- und Geschäftsbank, der TeamBank sowie der VR Smart Finanz.
Die Verwaltungsaufwendungen verringerten sich leicht auf 4,55 Milliarden Euro (2023: 4,60 Milliarden Euro). Insbesondere der Wegfall der Bankenabgabe führte zu einer Entlastung. Dem standen moderat steigende Personalaufwendungen gegenüber.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich auf 200 Millionen Euro (2023: 56 Millionen Euro). Auflösungen von Rückstellungen trugen maßgeblich zum Anstieg bei.
Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 52,3 Prozent (2023: 56,4 Prozent).
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 3,30 Milliarden Euro (2023: 3,19 Milliarden Euro).
Das Konzernergebnis lag bei 2,39 Milliarden Euro (2023: 2,23 Milliarden Euro).
Die Bilanzsumme der DZ BANK Gruppe lag zum 31. Dezember 2024 bei 659,6 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 644,6 Milliarden Euro).
Zahlen im Überblick
DZ BANK Gruppe
in Millionen Euro
2024 | 2023 | |
---|---|---|
Ertragslage | ||
Erträge1 | 8.700 | 8.149 |
Risikovorsorge | –845 | –362 |
Konzernergebnis vor Steuern | 3.303 | 3.189 |
Konzernergebnis | 2.390 | 2.234 |
Aufwand-Ertrags-Relation (in Prozent) | 52,3 | 56,4 |
31.12.2024 | 31.12.2023 | |
Vermögenslage | ||
Aktiva | ||
Forderungen an Kreditinstitute | 143.532 | 128.867 |
Forderungen an Kunden | 208.688 | 204.776 |
Handelsaktiva | 30.441 | 34.961 |
Finanzanlagen | 62.049 | 47.970 |
Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen | 122.625 | 115.568 |
Übrige Aktiva | 92.305 | 112.448 |
Passiva | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 187.526 | 176.594 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden | 154.103 | 157.627 |
Verbriefte Verbindlichkeiten | 109.810 | 103.768 |
Handelspassiva | 42.234 | 47.675 |
Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen | 111.340 | 105.151 |
Übrige Passiva | 22.049 | 22.704 |
Eigenkapital | 32.578 | 31.069 |
Bilanzsumme | 659.638 | 644.589 |
Geschäftsvolumen (in Milliarden Euro) | 1.258.111 | 1.195.012 |
Risikolage | ||
Liquiditätsadäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Minimaler Liquiditätsüberschuss (in Milliarden Euro) | 22,7 | 18,5 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Liquiditätsdeckungsquote — LCR (in Prozent) | 143,9 | 145,8 |
Strukturelle Liquiditätsquote — NSFR (in Prozent) | 125,0 | 126,5 |
Kapitaladäquanz | ||
DZ BANK Gruppe | ||
Ökonomische Kapitaladäquanz (in Prozent) | 197,7 | 209,1 |
DZ BANK Finanzkonglomerat | ||
Bedeckungssatz (in Prozent) | 135,3 | 152,5 |
DZ BANK Institutsgruppe | ||
Harte Kernkapitalquote (in Prozent) | 15,8 | 15,5 |
Kernkapitalquote (in Prozent) | 17,8 | 17,7 |
Gesamtkapitalquote (in Prozent) | 20,1 | 20,1 |
Leverage Ratio (in Prozent) | 6,6 | 6,2 |
MREL-Quote in Prozent der Risikoaktiva | 36,2 | 37,6 |
MREL-Quote in Prozent des Leverage Ratio Exposures | 13,4 | 13,2 |
MREL-Nachrangquote in Prozent der Risikoaktiva | 29,5 | 31,1 |
MREL-Nachrangquote in Prozent des Leverage Ratio Exposures | 10,9 | 10,9 |
Mitarbeiter im Durchschnitt (Anzahl) | 33.837 | 33.622 |
Langfristrating | ||
Standard & Poor’s | A+ | A+ |
Moody’s Investors Service | Aa2 | Aa2 |
Fitch Ratings | AA- | AA- |
1 Zinsüberschuss + Provisionsüberschuss + Handelsergebnis + Ergebnis aus Finanzanlagen + Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten + Ergebnis aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden + Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft + Sonstiges betriebliches Ergebnis.
Bausparkasse Schwäbisch Hall
Schwäbisch Hall realisierte 2024 in Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe eine zufriedenstellende Gesamtvertriebsleistung. Zum Vertriebsergebnis trägt erneut ein gutes Neugeschäft im Bausparen bei: Mit einem Volumen von 28,1 Milliarden Euro lag es zwar unter dem Spitzenergebnis des Vorjahres, dennoch hat sich Schwäbisch Hall in einem schwächeren Gesamtmarkt sehr gut behauptet. Der Marktanteil stieg um 3,5 Prozentpunkte auf ein neues Rekordniveau von 34,7 Prozent.
Das gemeinsam mit den genossenschaftlichen Banken vor Ort erreichte Neugeschäft in der Baufinanzierung liegt mit einem Volumen von 13,6 Milliarden Euro leicht über Vorjahresniveau. Die Summe umfasst sonstige Baudarlehen, Vor- und Zwischenfinanzierungs-Darlehen, Bauspardarlehen und an Institute der genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelte Baufinanzierungen.
Betriebsergebnis liegt über Vorjahr
Das Ergebnis vor Steuern (IFRS) beläuft sich auf 64 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen Euro). Es wird vor allem getragen durch den Zinsüberschuss, der von dem höheren Zinsniveau der letzten beiden Jahre profitiert. Unterstützt wird der Ergebnisanstieg von einem im Vergleich zu 2023 geringeren Verwaltungsaufwand (−5 Prozent).
Digitalisierung und Aufbau neuer Geschäftsmodelle
Neben der Weiterentwicklung der Kerngeschäftsfelder Bausparen und Baufinanzierung arbeitet Schwäbisch Hall an zukunftsgerichteten Themen und findet als Lösungsanbieter Antworten auf Herausforderungen wie Plattformisierung, Smart Data und Ökosysteme. Damit setzt Schwäbisch Hall seinen Weg zu einem ganzheitlichen Lösungsanbieter rund um nachhaltiges Bauen und Wohnen konsequent fort und erschließt so weitere Geschäftschancen für die genossenschaftlichen Banken. So ist etwa BAUFINEX, der genossenschaftliche Online-Marktplatz für freie Vermittler, mittlerweile die zweitgrößte B2B-Baufinanzierungsplattform in Deutschland. Das Transaktionsvolumen lag hier 2024 bei 13,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von knapp 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Ökosystem Bauen und Wohnen für die genossenschaftliche FinanzGruppe wurde mit dem weiteren Ausbau der Angebote der Impleco weiterentwickelt. Gemeinsam mit amberra, dem Corporate-Venturing-Studio der genossenschaftlichen FinanzGruppe, und den Gründungsinvestoren wurde Wachstumskapital zur weiteren Skalierung von Wohnglück.de sowie dem flächendeckenden Einsatz der regionalen White-Label-Lösung „Persönliche Immobilien Assistenz“ (kurz: PIA) bereitgestellt. Über die Schwäbisch Hall Wohnen (SHW) bietet Schwäbisch Hall einen subsidiären digitalen Vertriebsweg für genossenschaftliche Banken und unterstützt als digitaler Heimatexperte bei allen Belangen der privaten Baufinanzierung und des Bausparens. Zudem baut die SHW ein B2B-Angebot für die Genossenschaftsbanken bei der Immobilienvermittlung von Bauträgerobjekten auf.
Nachhaltigkeit als strategisches Top-Thema
Zudem ist Nachhaltigkeit fester Bestandteil der strategischen Agenda. Schwäbisch Hall unterstützt seine Kundinnen und Kunden beim nachhaltigen Bauen und Wohnen, etwa mit kompetenter Beratung durch mehr als 2.000 zertifizierte Modernisierungs- und Fördermittelberater. Großen Wert legt Schwäbisch Hall auch auf den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen – sowohl am Arbeitsplatz als auch im Bankbetrieb. Schwäbisch Hall investiert außerdem kräftig in die Digitalisierung: Mitarbeitende werden zu Spezialisten im Smart-Data-Umfeld weitergebildet. Das Unternehmen, das mehr als 600 IT-Spezialistinnen und -Spezialisten beschäftigt, bietet verschiedene digitale Ausbildungsgänge an, etwa im Bereich Fachinformatik sowie duale Studiengänge für Wirtschaftsinformatik und Informatik.
DZ HYP
Die DZ HYP blickt auf ein stabiles Geschäftsjahr 2024 zurück. In der Immobilienfinanzierung – dem Geschäft mit Firmen- und Privatkunden – generierte die Bank Neugeschäft von insgesamt 8,7 Milliarden Euro (2023: 8,2 Milliarden Euro). Inklusive der Finanzierung öffentlicher Kunden wurde ein Volumen von 9,5 Milliarden Euro (2023: 8,6 Milliarden Euro) und damit rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr erzielt.
Neugeschäft mit Privatkunden verdoppelt
Im Firmenkundengeschäft liegt das Neugeschäftsergebnis 2024 bei 7,2 Milliarden Euro (2023: 7,4 Milliarden Euro). Der strategischen Ausrichtung entsprechend entfielen davon 6,5 Milliarden Euro (2023: 6,9 Milliarden Euro) auf den Kernmarkt Deutschland. Das Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und Raiffeisenbanken im Firmenkundenbereich betrug im Berichtsjahr 2,7 Milliarden Euro (2023: 2,6 Milliarden Euro). Besonders erfreulich verlief das Geschäft mit Privatkunden. Mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro verdoppelte die Bank ihr Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr (753 Millionen Euro). Auch in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Kunden erzielte die DZ HYP, die in der genossenschaftlichen FinanzGruppe als Kompetenzcenter für dieses Geschäftsfeld fungiert, mit 768 Millionen Euro deutlich mehr Abschlüsse (2023: 435 Millionen Euro).
Stabile Position, robuste Ertragslage
Die konsequent verfolgte Geschäfts- und Risikostrategie der DZ HYP führte auch 2024 zu einer stabilen wirtschaftlichen Situation und robusten Ertragslage. Der verstärkte Aufbau von offenen Vorsorgereserven begleitet eine geordnete Vermögens- und Finanzlage in einem nach Einschätzung der DZ HYP tragfähigen Geschäftsmodell. Der Zinsüberschuss lag mit 719,8 Millionen Euro um 8,8 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. Dabei wirken sich insbesondere gestiegene Margen im Aktivgeschäft positiv aus. Im Vergleich zu 2023 realisierte die Bank ein um 6,6 Millionen Euro auf −21,1 Millionen Euro vermindertes Provisionsergebnis. Mit 45,7 Millionen Euro (2023: 32,2 Millionen Euro) entfallen deutlich mehr Aufwendungen auf Vermittlungsleistungen an Volksbanken und Raiffeisenbanken. Korrespondierend wurden 25,7 Millionen Euro (2023: 19,6 Millionen Euro) mehr Provisionserträge im Kreditgeschäft vereinnahmt, die sich abhängig vom jeweiligen Produktmix und Auszahlungszeitpunkt entwickeln.
Der Verwaltungsaufwand als Summe der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen von 239,4 Millionen Euro (2023: 241,6 Millionen Euro) sowie der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen von 5,1 Millionen Euro (2023: 5,1 Millionen Euro) liegt mit 244,5 Millionen Euro um 2,2 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres.
Für das Kreditgeschäft verzeichnet die Bank insgesamt einen deutlich unter der Planung liegenden Risikovorsorgeaufwand. Im Geschäftsfeld Firmenkunden sowie im privaten Immobilienkreditgeschäft waren Nettozuführungen zu Einzelwertberichtigungen von −79,0 Millionen Euro (2023: −120,8 Millionen Euro) erforderlich. Insgesamt wird ein Risikovorsorgeaufwand von −90,6 Millionen Euro (2023: −109,6 Millionen Euro) ausgewiesen.
Betriebsergebnis toppt Vorjahr
Das Betriebsergebnis bildet den Erfolg der DZ HYP im Kerngeschäft ab und wird zur internen Steuerung der operativen Geschäftsfelder verwendet. Insbesondere aufgrund des gestiegenen Zinsüberschusses und einer geringeren Risikovorsorge liegt das Betriebsergebnis von 386,2 Millionen Euro (2023: 355,1 Millionen Euro) über dem Vorjahr.
Union Investment
Trotz eines Jahres mit schwierigem Umfeld lag der Nettoabsatz von Union Investment im Geschäftsjahr 2024 bei insgesamt 17,3 Milliarden Euro und damit etwas höher als im Vorjahr (2023: 16,8 Milliarden Euro). Aufgrund des starken Neugeschäfts, der guten Fondsperformance und der – bei aller Volatilität – letztlich unterstützenden Börsen stieg das verwaltete Vermögen auf einen Höchststand von 504,7 Milliarden Euro (2023: 455,2 Milliarden Euro). Auch das Ergebnis vor Steuern erreichte mit 1.241 Millionen Euro ein neues Allzeithoch (2023: 974 Millionen Euro). Damit zählte Union Investment auch 2024 zu den absatzstärksten Fondsgesellschaften nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und wächst dank der Unterstützung der genossenschaftlichen Banken gegen den Trend.
Zweitbestes Neugeschäft mit Privatkunden
Das Neugeschäft mit Privatkunden trug 2024 mit 12,6 Milliarden Euro (2023: 12,2 Milliarden Euro) erneut den größten Teil zum Absatz bei. Dies war der zweithöchste Nettozufluss im Privatkundengeschäft in der Unternehmensgeschichte. Er wurde bisher nur vom Rekordjahr 2021 übertroffen. Der verwaltete Bestand privater Gelder wuchs auf 254,0 Milliarden Euro (2023: 218,0 Milliarden Euro).
Favorit beim Absatz waren 2024 erneut Rentenfonds. Ihnen flossen netto 10,5 Milliarden Euro zu (2023: 7,3 Milliarden Euro), wobei allein 6,5 Milliarden Euro auf den Rentenfonds UniOpti4 entfielen. Aktienfonds wurden ebenfalls stark nachgefragt und verzeichneten Zuflüsse von 4,7 Milliarden Euro (2023: 5,2 Milliarden Euro). Abflüsse gab es hingegen bei Offenen Immobilienfonds mit 1,3 Milliarden Euro (2023: 0,4 Milliarden Euro) und bei Mischfonds mit 1,5 Milliarden Euro (2023: –1,2 Milliarden Euro). Geldmarktfonds und wertgesicherte Produkte trugen 0,2 Milliarden Euro zum Absatzergebnis bei.
Getragen wurde der starke Absatz im Privatkundengeschäft einmal mehr vom ratierlichen Sparen. Mit klassischen Sparplänen, Riester-Sparplänen und VL-Sparen verwaltet Union Investment 6,4 Millionen Fondssparpläne (2023: 6,3 Millionen). Dabei ist besonders erfreulich, dass 51 Prozent der neuen Sparer jünger als 35 Jahre sind.
Neugeschäft mit institutionellen Kunden leicht gesteigert
Die Nettomittelzuflüsse von institutionellen Kunden entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr stabil. Sie betrugen 4,7 Milliarden Euro (2023: 4,6 Milliarden Euro). Der Bestand an institutionellen Geldern wuchs bis zum Jahresende auf 250,7 Milliarden Euro (2023: 237,2 Milliarden Euro) an. Dabei standen klassische Fixed-Income-Strategien sowie alternative Investments im Fokus der Anleger. Einmal mehr trugen besonders Spezialfonds zum Absatzerfolg bei, während das Geschäft mit institutionellen Publikumsfonds leicht rückläufig war.
Eines der wichtigen Anlagethemen der letzten Jahre, die Nachhaltigkeit, büßte hingegen sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Anlegern etwas an Wahrnehmung ein. Dennoch bleibt auf der Investitionsseite im Portfoliomanagement Nachhaltigkeit unverändert wichtig. Union Investment wird daher Mitglied in der Net Zero Asset Managers Initiative bleiben.
DZ PRIVATBANK
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 erzielte die DZ PRIVATBANK mit 111,7 Millionen Euro (2023: 83,1 Millionen Euro) das beste Ergebnis seit 2010. Dieser Erfolg zeigte sich auch in der Wertschöpfung für die Genossenschaftsbanken. Die zuwendungsfreien Provisionen für kooperierende Volksbanken und Raiffeisenbanken stiegen auf 129,0 Millionen Euro (2023: 126,3 Millionen Euro).
Private Banking: Assets under Management und Nettoerträge deutlich gesteigert
Im Geschäftsfeld Private Banking setzte sich das dynamische Wachstum nach der Neuausrichtung 2019 fort. Das enge und erfolgreiche Zusammenspiel mit den im Private Banking aktiven Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigte sich unter anderem in einem erfreulichen Nettoabsatz von mehr als 1,0 Milliarden Euro. Die Assets under Management stiegen, auch unterstützt durch die Marktperformance, um 12 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro (2023: 23,4 Milliarden Euro). Die Nettoerträge wurden, unter anderem aufgrund des Zinsniveaus und des Nettoneugeschäfts, weiter deutlich gesteigert.
Innovative digitale, kundenorientierte Prozesse ergänzen den entscheidenden persönlichen Kundenkontakt. Nach der erfolgreichen Einführung des Kundenportals „Mein Vermögensportal“ wird dessen Ausbau kundenorientiert und konsequent fortgesetzt. Kunden können bequem per Smartphone Einblick in die Entwicklung ihres Vermögens erhalten, während Berater direkt auf die Bankhausmeinung für das Anlagenmanagement zugreifen können. Die Integration eines Immobilien-Checks bedeutet dabei etwa den Einstieg in Marktpreiseinschätzungen zu Immobilien der Kunden.
LuxCredit: Nettoerträge trotz zinsbedingt rückläufiger Volumina stabil
Im Geschäftsfeld LuxCredit lagen die Nettoerträge, trotz zinsbedingt zurückgehender Volumina (überwiegend variabler Kreditbestand), mit 4,7 Milliarden Euro (2023: 5,2 Milliarden Euro) auf dem Vorjahresniveau. Zunehmend positiv entwickelt sich das neue und innovative Lösungsangebot VR ImmoFlex. Hier richtet sich die DZ PRIVATBANK gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken insbesondere an die Generation der Best Ager, deren Vermögen zum Großteil in der selbst genutzten Immobilie ruht und denen mit VR ImmoFlex der Zugang zu Finanzierungen deutlich verbessert und erleichtert wird.
Fondsdienstleistungen: Nettoerträge gesteigert, Kundenabgang gut kompensiert
Im Geschäftsfeld Fondsdienstleistungen wurde mit einem Nettoertrag von 186,3 Millionen Euro (2023: 162,6 Millionen Euro) ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Aufgrund des Abgangs eines Großkunden verringerten sich die Assets under Custody zum Jahresende von 188,7 Milliarden Euro auf 161,8 Milliarden Euro. Über die Hälfte des Abflusses wurde durch ein wie in den Vorjahren sehr starkes Neugeschäft kompensiert. Unter anderem 54 Fondsprojekte wurden dabei neu aufgelegt oder migriert.
Qualität setzt sich durch
Kundinnen und Kunden erkennen die dynamische Entwicklung der DZ PRIVATBANK gleichermaßen an. Die DZ PRIVATBANK überzeugte auch 2024 bei der Analyse des Fachmagazins Elite Report in Kooperation mit dem Handelsblatt erneut mit höchster Beratungsqualität und wurde zum elften Mal in Folge mit dem Prädikat „summa cum laude“ ausgezeichnet, womit sie ihren Spitzenplatz aus dem letzten Jahr bestätigt und wieder zu den zehn Bestplatzierten gehört.
R+V Versicherung
Bei der R+V Versicherung stehen die Zeichen nach schwierigen Jahren wieder auf Wachstum. Dem genossenschaftlichen Versicherer gelang es im Geschäftsjahr 2024, trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und globaler Unsicherheiten in allen Sparten weiter zuzulegen.
Die Beitragseinnahmen der R+V Gruppe stiegen 2024 um 5,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Auch im deutschen Erstversicherungsgeschäft legte die R+V Versicherung um 2,8 Prozent auf 16 Milliarden Euro zu. Erfolgsgarant sind hier weiterhin die Genossenschaftsbanken. Die Aktive Rückversicherung setzte ihren Erfolgskurs fort und verzeichnete im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatzzuwachs von 9,1 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Auch die italienische Tochter Assimoco steigerte ihren Umsatz um 30,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die erfolgreichen Vertriebspartnerschaften mit der genossenschaftlichen Bankengruppe Cassa Centrale Banca (CCB) und der größten italienischen Bankgenossenschaft ICCREA trugen dazu maßgeblich bei.
Fondsgeschäft legt am stärksten zu
In der Lebens- und Pensionsversicherung lagen die Beitragseinnahmen 2024 mit 7,6 Milliarden Euro um 0,4 Prozent über dem Vorjahr. Die laufenden Beiträge erhöhten sich auf 4,7 Milliarden Euro. Auch das Einmalbeitragsgeschäft lag nach einem rückläufigen Vorjahr mit 2,8 Milliarden Euro wieder im Plus. Der gesamte Neubeitrag in der Lebens- und Pensionsversicherung erreichte mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent mehr als 4 Milliarden Euro. Im Vorjahr verzeichnete die R+V hier noch einen deutlichen Rückgang. Besonders gefragt waren in der privaten Altersvorsorge fondsgebundene Produkte. Die Beitragseinnahmen im Neugeschäft steigerten sich hier um fast 60 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Neuen Garantien gingen dagegen um rund 20 Prozent zurück. Der Neubeitrag betrug 887 Millionen Euro. In der betrieblichen Altersvorsorge sank der Umsatz um 12,9 Prozent auf einen gesamten Neubeitrag von rund 1,4 Milliarden Euro.
Gesundheitsversicherung setzt Wachstumskurs fort
Die R+V Krankenversicherung setzte im vergangenen Geschäftsjahr ihren ungebrochenen Wachstumskurs fort. Die Beitragseinnahmen stiegen um 4,7 Prozent auf 949 Millionen Euro. Die Anzahl der versicherten Personen erhöhte sich um 6,5 Prozent auf 1,8 Millionen. Sowohl bei den Vollversicherten (+2,6 Prozent auf rund 72.500) als auch bei den Zusatzversicherten (+6,7 Prozent auf 1,7 Millionen) konnte die R+V zulegen.
Schaden- und Unfallversicherung wächst stabil in allen Sparten
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erzielte die R+V 2024 ein Beitragsplus von 5,2 Prozent und kam damit insgesamt auf ein Beitragsvolumen von 7,5 Milliarden Euro. Alle Sparten trugen dazu bei. Im Privatkundengeschäft legte die R+V um 7,2 Prozent zu. Hervorzuheben ist hier die Wohngebäudeversicherung. Sie wuchs um 8,8 Prozent auf 704 Millionen Euro. 71 Prozent der R+V-Versicherten in der Wohngebäudeversicherung haben bereits einen Schutz gegen Unwetterschäden eingeschlossen. Der branchenweite Durchschnitt liegt bei 54 Prozent. Das Firmenkundengeschäft wies ein Plus von 6,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro auf. In der Kfz-Versicherung kletterten die Beitragseinnahmen des drittgrößten Kfz-Versicherers um 3,6 Prozent auf fast 3 Milliarden Euro auch dank der strategischen Kooperation mit den Straßenverkehrsgenossenschaften. In der Kreditversicherung schwächte sich der Beitragsanstieg gegenüber dem Vorjahr deutlich ab. Die Sparte wuchs um 2,8 Prozent auf 718 Millionen Euro. Auf der anderen Seite nahmen die Insolvenzrisiken stark zu.
Dringend nötige Reformen politisch umsetzen
Für das Jahr 2025 rechnet die R+V erneut mit einem Wachstum in allen Sparten. Die Branche erwartet, dass gestiegene Einkommen, eine gesunkene Inflationsrate und das aktuelle Zinsumfeld langfristige Anlagen wieder attraktiver machen. Das dürfte auch das Einmalbeitragsgeschäft in der Lebensversicherung der R+V beflügeln.
Dennoch bleiben die Herausforderungen groß. Die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sind nicht geringer geworden. Von der künftigen Bundesregierung wünscht sich die R+V darum dringend nötige Reformen. Dazu gehören Bürokratieabbau und die weiterhin überfällige Reform der privaten Altersvorsorge. Ebenso wichtig ist die Umsetzung eines von der Versicherungswirtschaft geforderten Gesamtkonzepts, um den Folgen des Klimawandels besser begegnen zu können. Das Ziel: ein für die Menschen flächendeckender und versicherbarer Schutz gegen Elementargefahren.
R+V-Beitragsentwicklung 2023 (vorläufig) | 2024 | 2023 | Veränderung |
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Gebuchte Bruttobeiträge | Mio. Euro | Mio. Euro | in Prozent |
R+V Gruppe (HGB) | 20.866 | 19.804 | 5,4 |
Erstversicherer Inland (HGB) davon: | 16.015 | 15.576 | 2,8 |
Lebens-/Pensionsversicherung | 7.587 | 7.558 | 0,4 |
Einmalbeiträge | 2.842 | 2.839 | 0,1 |
Laufende Beiträge | 4.745 | 4.720 | 0,5 |
Krankenversicherung | 949 | 906 | 4,7 |
Schaden-/Unfallversicherung | 7.480 | 7.111 | 5,2 |
Aktive Rückversicherung (HGB) | 3.407 | 3.123 | 9,1 |
Assimoco | 1.444 | 1.105 | 30,6 |
Neugeschäft Leben/Pension davon: | 4.046 | 3.982 | 1,6 |
Einmalbeiträge | 2.833 | 2.824 | 0,3 |
Laufende Beiträge | 1.213 | 1.158 | 4,8 |
Münchener Hypothekenbank eG
Die Münchener Hypothekenbank entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 erfolgreich. Das gute Geschäftsergebnis erzielte sie dabei inmitten eines anspruchsvollen Marktumfelds in der Immobilienfinanzierung. Die Immobilienmärkte waren 2024 weiterhin von einer stagnierenden Entwicklung – vor allem im gewerblichen Sektor – geprägt. Erst schrittweise zeigten sich im Jahresverlauf erste Anzeichen einer Erholung. In diesem Umfeld wirkte sich der von der Bank in den vergangenen Jahren aufgebaute solide Bestand an zinstragendem Geschäft erneut positiv auf die Erträge aus. Zudem führte die Zinswende, die 2024 noch anhielt, zu positiven Effekten.
Strategische Ertragsziele erreicht
Die Münchener Hypothekenbank hat ihre Ertragskraft weiter gestärkt. Der Zinsüberschuss stieg auf 532,5 Millionen Euro. Dies hat sich positiv auf den Jahresüberschuss ausgewirkt, der 105,6 Millionen Euro beträgt.
Das Hypothekenneugeschäft stieg um 7 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Damit hat es sich im schwierigen Marktumfeld positiv entwickelt. Es liegt jedoch noch unter den in den Jahren des Immobilienbooms erzielten Volumina. Im Geschäft mit öffentlichen Adressen nahm die Bank Opportunitäten wahr, mit denen sie die Steigerung der Ertragskraft unterstützen konnte.
Erfolgreiche Pfandbriefemissionen
Die Pfandbriefmärkte waren von einem rückläufigen Emissionsgeschehen und steigenden Preisen für Neuemissionen geprägt. Dank ihres ausgezeichneten Standings als Pfandbriefemittentin konnte die Münchener Hypothekenbank sich trotzdem zu attraktiven Konditionen refinanzieren. Sehr erfolgreich waren insbesondere ihre Emissionen von drei Hypothekenpfandbriefen im Volumen von jeweils 500 Millionen Euro.
Die Bilanzsumme lag zum Jahresende bei 54,5 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalausstattung der Bank ist weiter sehr zufriedenstellend. Der Bestand an Eigenmitteln stieg um rund 5 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.
VR Smart Finanz
Die VR Smart Finanz ist Expertin für einfache, digitale Finanzierungslösungen für die Geschäfts- und Gewerbekunden sowie kleine Mittelstandskunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Ihre besondere Stärke sind automatisierte, in wenigen Minuten getroffene Finanzierungsentscheidungen bis 500.000 Euro. Das Leistungsspektrum umfasst Kredit, Mietkauf und Leasing. Ergänzt wird das Lösungsangebot durch digitale Services, die im Geschäftsalltag unterstützen, wie das Finanzplanungstool VR Smart Guide oder den Bonitätsmanager, der dabei hilft, die Unternehmensbonität einzuschätzen und zu optimieren.
Marktumfeld durch Wachstumsschwäche geprägt
Das Marktumfeld war in Deutschland 2024 durch eine anhaltende Wachstumsschwäche belastet. Dies schlug sich auch in einer deutlichen Investitionszurückhaltung, in zunehmenden Liquiditätsengpässen und steigenden Insolvenzen im Mittelstand nieder. Kleinunternehmen waren davon besonders betroffen, wie eine Studie der VR Smart Finanz aus dem November 2024 belegt. Danach gaben 40 Prozent der Befragten an, Investitionen verschoben oder abgesagt zu haben. Gleichzeitig beklagte mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen Liquiditätsengpässe und damit mehr als drei Mal so viele wie im Vorkrisenjahr 2019.
Vertriebliches Wachstum bei der VR Smart Finanz
Im Einklang mit dieser Marktentwicklung verzeichnete die VR Smart Finanz 2024 eine hohe Nachfrage nach flexibler und kurzfristig verfügbarer Liquidität über den Unternehmerkredit VR Smart flexibel. Die Anfragen zu Objektfinanzierungen waren im Zuge der allgemeinen Investitionszurückhaltung im Mittelstand rückläufig. In Summe konnte die VR Smart Finanz ihr vertriebliches Wachstum fortsetzen und ihre Erträge ausbauen. Zugleich trug sie den zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten ihrer Kundinnen und Kunden durch eine erhöhte Risikovorsorge Rechnung. So verzeichnete sie trotz steigender Erträge und stabiler Verwaltungsaufwendungen ein negatives Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT).
Positive Entwicklung im Kreditneugeschäft
Im Zuge der positiven vertrieblichen Entwicklung stieg das Neugeschäftsvolumen der VR Smart Finanz auf 1,24 Milliarden Euro (+2,5 Prozent). Ebenfalls ausgebaut werden konnte das Bestandsvolumen auf 3,10 Milliarden Euro (+3,2 Prozent). Wesentlicher Treiber des Neugeschäftsanstiegs war der Unternehmerkredit VR Smart flexibel, dessen Neugeschäft auf 630 Millionen Euro (+34 Prozent) gesteigert werden konnte. Das Objektgeschäft (Leasing, Mietkauf) sank um 17 Prozent auf 609 Millionen Euro. Positiv entwickelte sich erneut das Neugeschäft über alternative Vertriebswege wie Finanzierungsplattformen.
Kundenzahlen wieder gesteigert
Mit dem Neugeschäft wurde auch der Kundenbestand weiter auf nun 113.700 (+14 Prozent) gesteigert. Der Bonitätsmanager entwickelte sich mit einem Zuwachs von 56 Prozent dabei besonders positiv.
Hohe Risikokosten führen zu negativem EGT
Infolge der positiven Neugeschäftsentwicklung konnte die Bankenprovision deutlich auf 39 Millionen Euro ausgebaut werden. Das ist ein Plus von 11 Prozent. Der Ertragsaufbau und die nur moderat erhöhten Verwaltungsaufwendungen führten dazu, dass die Cost-Income-Ratio (CIR) erneut gesenkt werden konnte, auf nun 73,5 Prozent (2023: 79,6 Prozent). Die deutlich erhöhten Risikokosten infolge des schwierigen Marktumfelds hatten ein negatives EGT von −23,4 Millionen Euro zur Folge.
TeamBank AG
Die TeamBank erzielte im Geschäftsjahr 2024 in einem angespannten Umfeld ein Ergebnis vor Steuern von 23 Millionen Euro (2023: 81 Millionen Euro; alle Finanzkennzahlen gemäß IFRS). Maßgeblich für den Ergebnisrückgang war angesichts der schwachen Konjunktur die notwendige Erhöhung der Risikovorsorge. Das operative Geschäft entwickelte sich solide. Die Zahl der Kundinnen und Kunden belief sich auf 1.071.000. Das ist ein Plus von 3,1 Prozent. Der Ratenkreditbestand lag mit 9,5 Milliarden Euro leicht (0,3 Prozent) über dem Vorjahr.
Der Rohertrag belief sich auf 497 Millionen Euro und wuchs somit um 1,3 Prozent (2023: 491 Millionen Euro).
Provisionen gingen leicht zurück
An die Partnerbanken wurden im Berichtsjahr 230 Millionen Euro (2023: 234 Millionen Euro) an Provisionen ausgeschüttet. Der leichte Provisionsrückgang ist auf die konjunkturbedingt verhaltene Geschäftsentwicklung in Deutschland und Österreich zurückzuführen.
Der Verwaltungsaufwand konnte dank eines konsequenten Kostenmanagements bei zugleich umfangreichen Investitionen in die digitale Wachstumsstrategie der Bank leicht reduziert werden und betrug 283 Millionen Euro (2023: 285 Millionen Euro). Somit verbesserte sich die Cost-Income-Ratio auf 55,4 Prozent (2023: 57,1 Prozent).
Der Risikovorsorgeaufwand betrug 205 Millionen Euro (2023: 133 Millionen Euro). Dieser Anstieg reflektiert die konservative Risikovorsorgepolitik der Bank und resultiert insbesondere aus gestiegenen Risiken bei der Rückzahlung von Krediten infolge des für die Kundinnen und Kunden schwierigen Umfelds.
Das Ergebnis vor Steuern sank aufgrund der gestiegenen Risikovorsorge 2024 auf 23 Millionen Euro (2023: 81 Millionen Euro). Damit beläuft sich die Wertschöpfung der TeamBank auf 252 Millionen Euro (2023: 314 Millionen Euro). Die Bilanzsumme erhöhte sich leicht auf 10,9 Milliarden Euro (2023: 10,6 Milliarden Euro).
Solide operative Entwicklung
Die solide operative Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 erreichte die TeamBank auch dank der engen Zusammenarbeit mit ihren Partnern. Mit 15 neu gewonnenen Partnerbanken in Deutschland wurde die Zusammenarbeit in der genossenschaftlichen FinanzGruppe konsequent weiter ausgebaut. In Österreich kamen 30 neue Banken hinzu. Insgesamt kooperieren 94 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken mit der TeamBank. In Österreich arbeitet das Nürnberger Finanzinstitut mit 54 Prozent der Raiffeisenbanken sowie allen Volksbanken zusammen.
Größte Transformation der Firmengeschichte wird 2025 abgeschlossen
Die TeamBank leitete 2021 einen umfassenden Transformationsprozess ein. Dieser hat die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation sowie alle Produkte und Services nach dem Prinzip der Kundenzentrierung aufgestellt. Der Transformationsprozess wird Ende 2025 abgeschlossen sein. Der klassische Ratenkredit läuft Ende Juni 2025 aus. Jeder neue Kunde erhält dann einen individuellen Verfügungsrahmen, der gemäß seiner aktuellen wirtschaftlichen Situation verantwortungs- und risikobewusst gestaltet wird. Ziel der TeamBank ist es, mit ihren durchgängig digital verfügbaren Vertriebs- und Kundenprozessen die Wettbewerbsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Bedarfsfeld Liquidität weiter auszubauen.
Reisebank
Die Reisebank AG ergänzt die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken um das Angebot von Finanzdienstleistungen rund um das Edelmetall- und das Sortengeschäft sowie um Cash Services und kontolosen Zahlungsverkehr. Dabei wickelt sie für mehr als 600 Primärinstitute Gold und Fremdwährungen über den Handel, Mailorder und Omnikanalplattformen ab.
Geschäftsverlauf lag unter den Erwartungen
Das Geschäftsjahr 2024 war unter den gegebenen Marktbedingungen herausfordernd und das Jahresergebnis lag unter Plan. Einem erfreulichen Anstieg der Provisionen im Edelmetallgeschäft standen nur weitgehend konstante Provisionen im Sortengeschäft gegenüber und die Erträge im Segment Bankautomaten folgten dem deutlich negativen Markttrend des Bargeldrückgangs. Zugleich schmälerten besonders die gestiegenen Sachkosteninvestitionen für den laufenden Transformationsprozess die Erträge.
Ausbau der Vertriebsaktivitäten
Die strategische Ausrichtung der Reisebank folgt der Vision, den Erfolg der Volksbanken und Raiffeisenbanken als Kompetenzcenter der genossenschaftlichen FinanzGruppe bei der Versorgung der Kundinnen und Kunden mit Bargeld, Sorten und Edelmetallen zu sichern. Ziel: eine deutlich tiefere Integration in den genossenschaftlichen Verbund mit Fokus auf Ausbau der Vertriebsaktivitäten und Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Partnerbanken. Attraktive Wachstumschancen ergeben sich aus den digitalisierten Bestellprozessen auf den Onlineplattformen, unterstützt durch maßgeschneiderte Kampagnen und digitale Vertriebsunterstützung.
Mit der Integration der IT-Prozesse in die Systemlandschaft der Partnerbanken schafft die Reisebank eine enge prozessuale Bindung und setzt damit wesentliche Anforderungen der Partnerbanken in Bezug auf Ankaufsprozesse, Verkaufsunterstützung und Geschäftssteuerung um.
Neue Lösungen für die Bargeldversorgung
Weiteres Wachstum liegt im Ausbau des Cash-Managements in der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Der stetige Rückgang der Bargeldnutzung führt dazu, dass Banken nach neuen Lösungen suchen, um diesen Service weiterhin wirtschaftlich anbieten zu können. Hier ist die Reisebank bereits in Gesprächen für eine Zusammenarbeit rund um die Bargeldversorgung der Volksbanken und Raiffeisenbanken. So wird gemeinsam mit Atruvia und Ratiodata ein neues Servicemodell für die Partnerbanken entwickelt.