Geschäftsverlauf
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die deutsche Wirtschaft hat sich 2021 von dem durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch des Jahres 2020 erholt. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vorjahresvergleich um deutliche 2,9 Prozent, nachdem es im Krisenjahr 2020 massiv um 4,6 Prozent zurückgegangen war.
Allerdings konnte das Vorkrisenniveau der Wirtschaftsleistung noch nicht wieder erreicht werden. Maßgeblich hierfür waren einerseits das andauernde COVID-19-Infektionsgeschehen und die damit einhergehenden Schutzmaßnahmen. Durch die Pandemie wurden vor allem die sonstigen Dienstleister beeinträchtigt, zu denen neben Sport, Kultur und Unterhaltung auch die Kreativwirtschaft zählt. Andererseits bremsten die zunehmenden Liefer- und Materialengpässe spürbar die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie stagnierten die privaten Konsumausgaben preisbereinigt auf ihrem niedrigen Vorjahresstand. Die staatlichen Konsumausgaben wurden aber erheblich ausgeweitet, befördert unter anderem durch die Beschaffung von COVID-19-Impfstoffen und durch den Betrieb von Test- und Impfzentren. Die Bauinvestitionen legten aufgrund von Engpässen bei Arbeitskräften und Material schwächer zu als zuvor. Auch in Ausrüstungen wurde mehr investiert. Die Exporte und Importe nahmen ebenfalls zu, nachdem sie im Krisenjahr 2020 erheblich zurückgegangen waren.
Der Auftrieb der Verbraucherpreise zog 2021 merklich an. Im Jahresdurchschnitt verteuerten sich die Preise um 3,1 Prozent und damit so kräftig wie seit 1993 nicht mehr. 2020 hatte die Inflationsrate noch bei 0,5 Prozent gelegen.
Im Zuge der voranschreitenden Erholung ging die Arbeitslosigkeit etwas zurück. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber dem Vorjahr um knapp 82.000 auf rund 2,6 Millionen Menschen. Dies führte zu einem minimalen Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 auf 5,7 Prozent. Im Vergleich zu 2020 blieb die Erwerbstätigenzahl hingegen, trotz einer spürbaren Belebung nach den Öffnungsschritten vom Frühsommer, im gesamten Jahr im Wesentlichen unverändert bei rund 44,9 Millionen Menschen.
In der Geldpolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2021 an ihrer expansiven Vorgehensweise festgehalten. Bis in den Dezember hielt sie an Wertpapierkäufen im Rahmen ihres Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im Umfang von 1.850 Milliarden Euro und an Nettokäufen im Rahmen des Asset Purchase Programme (APP) in Höhe von monatlich 20 Milliarden Euro fest. Die Reinvestierung der fällig werdenden Wertpapierbestände sagte sie bis mindestens Ende 2023 zu. Die Leitzinsen wurden auf ihren niedrigen Ständen von 0,0 Prozent für die Hauptrefinanzierungsoperationen, 0,25 Prozent Spitzenrefinanzierungsfazilität und –0,5 Prozent für die Einlagefazilität belassen. Auch hielt die EZB an ihren längerfristigen Refinanzierungsoptionen fest, die die Kreditvergabe der Banken stimulieren sollten.
Im Dezember kündigte die EZB zwar an, die PEPP-Ankäufe im März 2022 zu beenden, dafür aber die fällig werdenden Papiere bis mindestens Ende 2024 zu reinvestieren. Die Zukäufe in APP sollten parallel in der ersten Hälfte des Jahres 2022 steigen und in der zweiten Hälfte wieder die Höhe von 20 Milliarden pro Monat erreichen. Die EZB betonte zugleich die weitere Notwendigkeit für eine nachgiebige Geldpolitik und hielt weiter an den niedrigen Zinsen fest.
Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken
Geschäftsentwicklung
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat in einem weiterhin durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflussten, von dem ausgeprägten Niedrigzinsniveau gekennzeichneten und dadurch schwierigen Marktumfeld im Geschäftsjahr ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 10.522 Millionen Euro nach 7.216 Millionen Euro im Vorjahr erzielen können.
Im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden konnten die Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr ein Wachstum in Höhe von 6,9 Prozent erzielen und lagen damit über der Zuwachsrate des vergangenen Geschäftsjahres in Höhe von 6,2 Prozent. Der Marktanteil der Genossenschaftsbanken im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 17,9 Prozent.
Auch auf der Einlagenseite verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe erneut ein Wachstum der Kundeneinlagen um 5,0 Prozent auf insgesamt 984.926 Millionen Euro (Vorjahr: 937.876 Millionen Euro). Diese trugen wesentlich zur Refinanzierung des Kreditgeschäfts der genossenschaftlichen FinanzGruppe bei.
Das Eigenkapital erhöhte sich erneut um 6,4 Prozent auf 129.543 Millionen Euro (Vorjahr: 121.747 Millionen Euro). Die bilanzielle Kapitalausstattung bildet für die genossenschaftliche FinanzGruppe einen Risikopuffer sowie zugleich die Basis für das Wachstum im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden.
Das Kapitalmarktrating der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird durch die Ratingagenturen Standard & Poor´s mit A+ (Vorjahr: AA–) und Fitch Ratings weiterhin mit AA– bewertet.
Im Geschäftsjahr verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe im Vergleich zum Vorjahr überwiegend demografiebedingt einen leichten Rückgang bei den Mitgliedern. Die Genossenschaftsbanken hatten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 18,2 Millionen Mitglieder nach 18,4 Millionen Mitgliedern im Vorjahr (Personen und Unternehmen).
Ertragslage
Der Zinsüberschuss erreichte im Geschäftsjahr 18.232 Millionen Euro (Vorjahr: 18.272 Millionen Euro). Er ist im Wesentlichen geprägt von der Niedrigzinspolitik der EZB mit daraus resultierenden Margenverschlechterungen. Dieser Effekt wurde durch das Kreditwachstum abgemildert. Somit lag der Zinsüberschuss im Geschäftsjahr im Rahmen der Erwartungen. Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken, der die größte Ertragsquelle der genossenschaftlichen FinanzGruppe darstellt, belief sich im Geschäftsjahr auf 15.681 Millionen Euro (Vorjahr: 15.368 Millionen Euro).
Um die Kreditbereitstellung an private Haushalte und Unternehmen zu unterstützen, hat die EZB im Rahmen des TLTRO-III-Programms zusätzliche Liquidität bereitgestellt. Die Verzinsung hierfür hängt entsprechend den Regelungen des TLTRO-III-Programms von der Nettokreditvergabe in den vorgegebenen Vergleichsperioden ab. Die marktgerechte Basisverzinsung im Jahr 2021 beträgt –0,5 Prozent. Überdies kann ein um –0,5 Prozentpunkte geringerer Zinssatz erreicht werden, wenn die Nettokreditvergabe der anrechenbaren Kredite (Kredite an den nichtfinanziellen Sektor im Euroraum ohne private Baufinanzierungen) positiv war und somit über der erforderlichen Referenzgröße lag. Aus der Teilnahme am TLTRO-III-Programm der EZB resultierte im Geschäftsjahr eine Bonusverzinsung der Segmente "Zentralbank und Großkunden" sowie "Immobilien" in Höhe von 201 Millionen Euro bei einem Volumen von 36.660 Millionen Euro. Das TLTRO-III-Volumen des Segments "Privatkunden und Mittelstand" betrug zum 31. Dezember 2021 42.168 Millionen Euro. Unter der Annahme der erforderlichen Nettokreditvergabe der anrechenbaren Kredite durch die Genossenschaftsbanken lässt sich eine Bonusverzinsung von 211 Millionen Euro errechnen. Somit ergibt sich insgesamt für die genossenschaftliche FinanzGruppe eine Bonusverzinsung von 412 Millionen Euro.
Der Provisionsüberschuss konnte um 1.236 Millionen Euro auf 8.675 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr: 7.439 Millionen Euro). Damit lag er deutlich über der Prognose. Haupterlösquellen waren weiterhin der Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts und die Vermittlung im Wertpapiergeschäft mit den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Vom Provisionsüberschuss entfällt mit 6.340 Millionen Euro (Vorjahr: 5.885 Millionen Euro) der überwiegende Teil auf die Genossenschaftsbanken. Des Weiteren führten volumenabhängige Ergebnisbeiträge vor dem Hintergrund der gestiegenen durchschnittlichen Assets under Management sowie die Nettoerträge aus erfolgsabhängiger Verwaltungsvergütung bei der Union Investment Gruppe zu einem deutlichen Anstieg.
Das Handelsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe verzeichnete erwartungsgemäß einen starken Rückgang auf 339 Millionen Euro (Vorjahr: 868 Millionen Euro). Das Handelsergebnis wird im Wesentlichen vom DZ BANK Konzern beeinflusst. Die Veränderung geht unter anderem auf das Bewertungsergebnis von Eigenemissionen zurück.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf –152 Millionen Euro (Vorjahr: 7 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung war erwartungsgemäß stark rückläufig und ist im Wesentlichen auf realisierte Ergebnisse aus unterjährigen Verkäufen von Wertpapieren sowie auf Bewertungseffekte bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen. Gegenläufig führten insbesondere Erträge aus Verkäufen von Direktbeteiligungen zu einer positiven Entwicklung im DZ BANK Konzern.
Die im Geschäftsjahr ermittelte Risikovorsorge wurde auf dem Vorjahresniveau erwartet, zeigte jedoch eine Nettoauflösung von 337 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung von –2.327 Millionen Euro) und war durch die konjunkturelle Erholung mit einem nach wie vor geringen Insolvenzgeschehen im Unternehmensbereich sowie Erträge aus Auflösungen von Risikovorsorge einzelner Engagements geprägt, während das Vorjahr einen hohen Zuführungsbedarf aufgrund der COVID-19-Pandemie aufwies.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten stieg von –62 Millionen Euro auf 190 Millionen Euro, insbesondere aufgrund einer positiven Veränderung der bewerteten Garantieversprechen der Union Investment Gruppe sowie von IFRS-bedingten Bewertungseffekten im DZ BANK Konzern. Das Ergebnis aus der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts belief sich auf 20 Millionen Euro (Vorjahr: 41 Millionen Euro), das Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten auf 58 Millionen Euro (Vorjahr: –173 Millionen Euro) und das Ergebnis der aus zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestuften Finanzinstrumente auf 111 Millionen Euro (Vorjahr: 70 Millionen Euro).
Ertragslage
2021 in Mio. Euro | 2020 in Mio. Euro | Veränderung in Prozent | |
---|---|---|---|
Zinsüberschuss | 18.232 | 18.2721 | –0,2 |
Provisionsüberschuss | 8.675 | 7.439 | 16,6 |
Handelsergebnis | 339 | 8681 | –60,9 |
Ergebnis aus Finanzanlagen | –152 | 7 | > 100,0 |
Risikovorsorge | 337 | –2.327 | > 100,0 |
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten | 190 | –621 | > 100,0 |
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft | 1.293 | 722 | 79,1 |
Verwaltungsaufwendungen | –18.577 | –18.036 | 3,0 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 186 | 333 | –44,1 |
Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern | 10.522 | 7.216 | 45,8 |
Ertragsteuern | –3.017 | –2.1881 | 37,9 |
Konsolidierter Jahresüberschuss | 7.505 | 5.027 | 49,3 |
1 Betrag angepasst.
Gewinn- und Verlustrechnung – Entwicklung des Konsolidierten Ergebnisses vor Steuern nach Posten
in Mio. Euro
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft entfällt ausschließlich auf den R+V Konzern und beinhaltet die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstiges Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen sowie die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft ist im Geschäftsjahr erwartungsgemäß stark gestiegen und belief sich auf 1.293 Millionen Euro (Vorjahr: 722 Millionen Euro).
Dieser Ergebnisanstieg resultiert insbesondere aus der Erhöhung der verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft auf 18.994 Millionen Euro (Vorjahr: 18.741 Millionen Euro) sowie der Zunahme des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstiges Ergebnis der Versicherungsunternehmen infolge der Entwicklung an den Kapitalmärkten auf 5.233 Millionen Euro (Vorjahr: 2.007 Millionen Euro). Gegenläufig ergab sich ein Anstieg der Versicherungsleistungen auf –20.356 Millionen Euro (Vorjahr: –17.561 Millionen Euro). Im Bereich Schaden/Unfall verzeichnete die Elementarschadenentwicklung eine Häufung von Unwetterereignissen (insbesondere das Unwetter Bernd), deren Schadenbelastungen stichtagsbezogen bei –418 Millionen Euro lagen. In der übernommenen Rückversicherung ist im Geschäftsjahr mit dem US-Wintersturm Texas Freeze ein Großschaden in Höhe von –75 Millionen Euro entstanden. Für das Unwetter Bernd sind –100 Millionen Euro (netto, nach den von Rückversicherungen übernommenen Schäden) berücksichtigt worden, für die Unwetter im Juni 2021 –63 Millionen Euro. Der Hurrikan Ida verursachte Nettoschäden in Höhe von –38 Millionen Euro und der Tornado Outbreak im Dezember 2021 in Höhe von –30 Millionen Euro. Zudem nahmen die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf –2.578 Millionen Euro (Vorjahr: –2.465 Millionen Euro) zu.
Die Verwaltungsaufwendungen wurden auf konstantem Niveau erwartet. Diese lagen im Geschäftsjahr jedoch bei –18.577 Millionen Euro und damit leicht über dem Vorjahreswert in Höhe von –18.036 Millionen Euro. Der Großteil der Verwaltungsaufwendungen entfiel mit einem Betrag in Höhe von –10.402 Millionen Euro (Vorjahr: –10.092 Millionen Euro) auf Personalaufwendungen und mit einem Betrag in Höhe von –8.175 Millionen Euro (Vorjahr: –7.944 Millionen Euro) auf sonstige Verwaltungsaufwendungen, die sich aus Sachaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen zusammensetzen. Dabei wurde im Vorjahr die Entwicklung der Personalaufwendungen leicht rückläufig und die der Sachaufwendungen weitgehend konstant erwartet. Der Anstieg der Personalaufwendungen ist auf die Besetzung neuer und offener Stellen sowie durchschnittliche Gehaltsanpassungen zurückzuführen, denen Personalabgänge im Wesentlichen aufgrund von Altersfluktuation gegenüberstanden.
Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres in Höhe von –3.017 Millionen Euro (Vorjahr: –2.188 Millionen Euro) entfallen mit –3.084 Millionen Euro (Vorjahr: –2.606 Millionen Euro) im Wesentlichen auf tatsächliche Ertragsteuern.
Der Konsolidierte Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von Ertragsteuern stieg im Geschäftsjahr auf 7.505 Millionen Euro nach 5.027 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen FinanzGruppe betrug im Geschäftsjahr 64,6 Prozent (Vorjahr: 65,4 Prozent).
Vermögens- und Finanzlage
Die konsolidierte Bilanzsumme der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken erhöhte sich im Geschäftsjahr um 90.560 Millionen Euro auf 1.566.451 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 1.475.891 Millionen Euro). Das Geschäftsvolumen stieg von 1.995.551 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020 auf 2.170.546 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres. Das Volumen der Treuhandgeschäfte belief sich auf 3.830 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 3.670 Millionen Euro). Die Bilanzsumme vor Konsolidierung entfiel in Höhe von 62,3 Prozent (31. Dezember 2020: 62,2 Prozent) auf die Genossenschaftsbanken sowie in Höhe von 34,7 Prozent (31. Dezember 2020: 34,8 Prozent) auf den DZ BANK Konzern. Die restlichen 3,0 Prozent verteilen sich wie im Vorjahr auf die Münchener Hypothekenbank, die Sicherungseinrichtung des BVR sowie auf die BVR Institutssicherung GmbH.
Auf der Aktivseite reduzierten sich die Forderungen an Kreditinstitute um 3.887 Millionen Euro auf 15.843 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 19.730 Millionen Euro), dagegen stiegen die Barreserve deutlich auf 156.973 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 120.961 Millionen Euro) und die Forderungen an Kunden um 53.452 Millionen Euro auf 944.028 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 890.576 Millionen Euro). Dieser Zuwachs geht auch im Geschäftsjahr im Wesentlichen auf das Kreditwachstum der Genossenschaftsbanken zurück.
Die Handelsaktiva stiegen zum Ende des Geschäftsjahres deutlich um 4.856 Millionen Euro auf 47.442 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 42.586 Millionen Euro). Die Entwicklung der Handelsaktiva ist im Wesentlichen auf die Zunahme der Forderungen auf 18.294 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 8.310 Millionen Euro), der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren auf 10.815 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 10.261 Millionen Euro) sowie der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren auf 1.772 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 1.460 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen gab es einen Rückgang des Betrags der positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten auf 16.188 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 22.246 Millionen Euro).
Zum 31. Dezember 2021 reduzierten sich die Finanzanlagen auf 248.390 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 255.374 Millionen Euro). Ursächlich hierfür war vor allem ein auf 163.582 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 179.256 Millionen Euro) verringerter Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren bei einem auf 79.710 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 71.694 Millionen Euro) erhöhten Bestand an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren.
Die Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen haben sich von 120.580 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020 auf 127.793 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres erhöht. Die Hypothekendarlehen legten auf 13.005 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 10.882 Millionen Euro) und die nicht festverzinslichen Wertpapiere auf 13.742 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 11.639 Millionen Euro) zu. Die Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen stiegen auf 18.730 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 14.820 Millionen Euro). Dagegen gab es bei den Namensschuldverschreibungen einen Rückgang auf 7.795 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 8.551 Millionen Euro). Die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzins-trumenten reduzierten sich auf 199 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 553 Millionen Euro) und die festverzinslichen Wertpapiere auf 60.951 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 61.160 Millionen Euro). Die Schuldscheinforderungen und Darlehen erhöhten sich auf 7.072 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 6.873 Millionen Euro).
Auf der Passivseite nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 193.809 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 160.924 Millionen Euro) zu. Der Anstieg enthält den Ausbau des Fördermittelgeschäfts im Zuge der COVID-19-Pandemie. Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken nahm an dem im Jahre 2020 eingeführten TLTRO-III-Programm der EZB zum 31. Dezember 2021 mit insgesamt 78.828 Millionen Euro teil.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wuchsen von 937.876 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020 auf 984.926 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres. Ursächlich hierfür war die Zunahme der Kundeneinlagen aufgrund der Niedrig- beziehungsweise Nullzinspolitik der EZB. Die verbrieften Verbindlichkeiten stiegen auf 63.521 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 58.365 Millionen Euro). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus einer Erhöhung des Bestands der anderen verbrieften Verbindlichkeiten auf 13.223 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 9.878 Millionen Euro) sowie einem gleichzeitigen Anstieg des Betrags der begebenen Schuldverschreibungen auf 50.298 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 48.487 Millionen Euro).
Die Handelspassiva erreichten zum 31. Dezember 2021 einen Wert in Höhe von 40.045 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 46.802 Millionen Euro). Der Rückgang ist insbesondere auf negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 15.402 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 20.144 Millionen Euro) und die Verbindlichkeiten in Höhe von 804 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 3.790 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen stiegen die Lieferverbindlichkeiten aus Wertpapierleerverkäufen auf 1.548 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 603 Millionen Euro) an.
Zum Ende des Geschäftsjahres hat sich das bilanzielle Eigenkapital um 7.796 Millionen Euro auf 129.543 Millionen Euro (31. Dezember 2020: 121.747 Millionen Euro) im Wesentlichen aufgrund des im Geschäftsjahr erzielten Ergebnisses erhöht. Das bilanzielle Eigenkapital verteilt sich auf die Genossenschaftsbanken mit 84,4 Prozent und die weiteren Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit 15,6 Prozent. Diese Eigenkapitalallokation zeigt die lokale unternehmerische Verantwortung und die hohe Bedeutung der Genossenschaftsbanken für die genossenschaftliche FinanzGruppe.
Kapitalausstattung und aufsichtsrechtliche Kennzahlen
Die Angaben zu den Eigenmitteln beziehungsweise Eigenmittelanforderungen beruhen auf den Ergebnissen der Erweiterten Zusammenfassungsrechnung (EZR) nach Artikel 49 Absatz 3 Capital Requirements Regulation (CRR) in Verbindung mit Artikel 113 Absatz 7 CRR.
Die konsolidierten Eigenmittel werden weit überwiegend von den Genossenschaftsbanken gehalten. Eigenmittelzuwächse ergeben sich vor allem durch die von Genossenschaftsbanken und Verbundinstituten erzielten und überwiegend thesaurierten Gewinne. Kapitalmaßnahmen der Verbundinstitute werden weitestgehend verbundintern gezeichnet und innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe konsolidiert.
Aufgrund der Nullanrechnung verbundinterner Forderungen gemäß Artikel 113 Absatz 7 CRR erfolgen grundsätzlich keine Konsolidierungsmaßnahmen bei den risikogewichteten Positionsbeträgen. Die Konsolidierungsmaßnahmen umfassen im Wesentlichen direkt und indirekt gehaltene Eigenmittelinstrumente innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe und betreffen demzufolge insbesondere die Beteiligungen und die nachrangigen Forderungen der Genossenschaftsbanken an die Verbundinstitute, insbesondere an der DZ BANK AG. Die Konsolidierungen erfolgen in den jeweiligen Kapitalkategorien.
Die Auswirkung der Konsolidierungsmaßnahmen auf die Höhe der risikogewichteten Positionsbeträge ist demzufolge von untergeordneter Bedeutung, währenddessen sich im Gegenzug die Eigenmittel reduzieren. Aufgrund der Systematik der durchgeführten Konsolidierungsmaßnahmen ist die Gesamtkapitalquote für die genossenschaftliche FinanzGruppe kleiner als die entsprechende Quote für die Gesamtheit der Genossenschaftsbanken.
Die Kernkapitalquote der genossenschaftlichen FinanzGruppe liegt per 31. Dezember 2021 weitestgehend stabil bei 15,2 Prozent (per 31. Dezember 2020: 15,3 Prozent). Die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote verminderte sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Phase-out-Regelungen und fälligen Nachranganleihen auf 15,8 Prozent (per 31. Dezember 2020: 16,3 Prozent). Absolut haben sich die Eigenmittel der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 4,3 Milliarden Euro auf 119,7 Milliarden Euro erhöht. Diese Steigerung basiert im Wesentlichen auf der Gewinnthesaurierung durch die Genossenschaftsbanken.
Die Risikoaktiva liegen per 31. Dezember 2021 bei 757,7 Milliarden Euro und damit 50,9 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahres (siehe Tabelle auf Seite 22). Der Anstieg beruht vor allem auf einem Wachstum der Forderungen im kundenbezogenen Geschäft. Auf Kreditrisikopositionen entfallen insgesamt 90,9 Prozent der Risikoaktiva (Vorjahr: 90,6 Prozent). Zur Bestimmung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen nutzen die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe hauptsächlich den Kreditrisiko-Standardansatz (KSA). Einige Institute wenden auch die auf internen Ratings basierenden Ansätze (IRBA) an. Dazu gehören der DZ BANK Konzern, die Münchener Hypothekenbank eG und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG.
Die Leverage Ratio (Verschuldungsquote) beträgt zum 31. Dezember 2021 unverändert 8,0 Prozent. Diese Quote unterstreicht weiterhin die gute und konservativ berechnete Kapitalisierung der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
Aufteilung der risikogewichteten Aktiva
31.12.2021 in Mio. Euro | 31.12.2020 in Mio. Euro | Veränderung in Prozent | |
---|---|---|---|
Kreditrisiken | |||
davon KSA | |||
davon Unternehmen | 186.026 | 174.109 | 6,8 |
davon Mengengeschäft | 151.832 | 141.663 | 7,2 |
davon durch Immobilien besichert | 95.763 | 90.288 | 6,1 |
Summe des KSA | 567.398 | 520.320 | 9,0 |
davon IRB-Ansätze | |||
davon Unternehmen | 49.944 | 50.158 | –0,4 |
davon Mengengeschäft | 26.805 | 25.881 | 3,6 |
davon Beteiligungen | 29.382 | 27.857 | 5,5 |
Summe der IRB-Ansätze | 117.468 | 115.464 | 1,7 |
Summe der Kreditrisiken | 689.052 | 640.221 | 7,6 |
Summe der Marktrisiken | 14.501 | 13.123 | 10,5 |
Summe der operationellen Risiken | 50.894 | 50.537 | 0,7 |
Summe der sonstigen Positionen (inklusive CVA*) | 3.272 | 2.941 | 11,3 |
Gesamt | 757.719 | 706.821 | 7,2 |
* Gesamtrisikobetrag aufgrund Anpassung der Kreditbewertung (Credit Value Adjustment – CVA).
Geschäftssegmente der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken
Privatkunden und Mittelstand
Der Zinsüberschuss des Geschäftssegments "Privatkunden und Mittelstand" betrug im Geschäftsjahr 16.249 Millionen Euro (Vorjahr: 15.939 Millionen Euro). Er erhöhte sich somit trotz der Niedrigzinspolitik der EZB mit daraus resultierenden Margenverschlechterungen, was insbesondere auf das Kreditwachstum bei den Genossenschaftsbanken sowie auf die weitere Steigerung des durchschnittlichen Ratenkreditbestands bei der TeamBank zurückzuführen ist.
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich von 7.609 Millionen Euro im Vorjahr auf 8.843 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Er war auch im Geschäftsjahr im Wesentlichen von den erzielten Erträgen aus dem Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts sowie dem Wertpapier- und Fondsgeschäft positiv beeinflusst. Ein weiterer wesentlicher Treiber der Erhöhung des Provisionsüberschusses im Geschäftssegment "Privatkunden und Mittelstand" war der mit den durchschnittlichen Assets under Management in Höhe von 421,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 365,1 Milliarden Euro) erzielte volumenabhängige Ergebnisbeitrag in der Union Investment Gruppe. Die Nettoerträge aus erfolgsabhängiger Verwaltungsvergütung betrugen 381 Millionen Euro (Vorjahr: 32 Millionen Euro). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen daraus, dass im Geschäftsjahr mehr hochvolumige Fonds die Bedingungen für die Entnahme einer erfolgsabhängigen Verwaltungsvergütung erfüllt haben. Die Erträge aus Transaktionsvergütungen bei den Immobilienfonds beliefen sich im Geschäftsjahr auf 90 Millionen Euro (Vorjahr: 55 Millionen Euro). Auch die Ergebnisbeiträge aus dem Private Banking und aus dem Fondsdienstleistungsgeschäft der DZ PRIVATBANK sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die verwalteten Anlagemittel von vermögenden Privatkunden umfassen das Wertpapier-, Derivate- und Einlagevolumen der Kunden im Geschäftsfeld Private Banking und wiesen zum 31. Dezember 2021 23,2 Milliarden Euro (31. Dezember 2020: 20,0 Milliarden Euro) auf. Das betreute Fondsvolumen betrug 182,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2020: 139,5 Milliarden Euro).
Das Handelsergebnis im Geschäftssegment "Privatkunden und Mittelstand" betrug 218 Millionen Euro (Vorjahr: 211 Millionen Euro). Es setzt sich zusammen aus dem Handel mit Finanzinstrumenten, dem Ergebnis aus dem Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft sowie aus dem Ergebnis aus dem Warenhandel.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich im Geschäftsjahr auf –427 Millionen Euro (Vorjahr: –162 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung ist auf realisierte Ergebnisse aus unterjährigen Verkäufen von Wertpapieren sowie auf Bewertungseffekte bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen.
Die Risikovorsorge zeigt eine Nettoauflösung in Höhe von 137 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –1.659 Millionen Euro). Diese resultierte aus der konjunkturellen Erholung im Geschäftsjahr mit einem nach wie vor geringen Insolvenzgeschehen im Unternehmensbereich sowie einer hohen regionalen und sektoralen Diversifizierung des Kreditgeschäfts. Die Risikovorsorge des Vorjahres war im Wesentlichen von dem Zuführungsbedarf aufgrund der COVID-19-Pandemie geprägt.
Die Verwaltungsaufwendungen der genossenschaftlichen FinanzGruppe unterliegen einem stetigen Kostenmanagement und betrugen im Geschäftssegment "Privatkunden und Mittelstand" im Geschäftsjahr –16.369 Millionen Euro (Vorjahr: –15.758 Millionen Euro). Darin sind unter anderem auch Effekte aus der erstmaligen Konsolidierung der ZBI Gruppe innerhalb der Union Investment Gruppe sowie weitere Investitionen in die Digitalisierung enthalten. Die Personalaufwendungen stiegen im Geschäftsjahr auf –9.129 Millionen Euro (Vorjahr: –8.811 Millionen Euro). Die wesentlichen Einflussfaktoren waren vor allem die Besetzung neuer und offener Stellen sowie durchschnittliche Gehaltsanpassungen, denen Personalabgänge im Wesentlichen aufgrund von Altersfluktuation gegenüberstanden. Die auf –7.240 Millionen Euro (Vorjahr: –6.947 Millionen Euro) gestiegenen sonstigen Verwaltungsaufwendungen waren im Geschäftsjahr insbesondere durch Aufwendungen für Kosten für die Informationstechnologie infolge von Zukunftsinvestitionen, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Beratungskosten sowie die Bankenabgabe geprägt.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments "Privatkunden und Mittelstand" betrug im Geschäftsjahr 8.833 Millionen Euro (Vorjahr: 6.253 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich auf 65,3 Prozent (Vorjahr: 66,6 Prozent).
Zentralbank und Großkunden
Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment "Zentralbank und Großkunden" stieg im Geschäftsjahr auf 1.385 Millionen Euro (Vorjahr: 1.227 Millionen Euro).
Im Firmenkundengeschäft erhöhte sich der Zinsüberschuss aufgrund des Anstiegs des durchschnittlichen Kreditvolumens, der höheren Kreditbereitstellungsprovisionen sowie der Vereinnahmung der Bonusverzinsung im Rahmen der Teilnahme am TLTRO-III-Programm. Der Zinsüberschuss bei strukturierten Finanzierungen lag über dem Wert des Vorjahres. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war die internationale Handelsfinanzierung, hier insbesondere die Exportfinanzierung.
Der Anstieg im Zinsüberschuss der Investitionsförderung resultierte aus dem deutlichen Bestandszuwachs der letzten Jahre aufgrund der starken Nachfrage nach Fördermitteln in allen Fördersegmenten. Im Kapitalmarktgeschäft verringerte sich der Zinsüberschuss aus dem Geschäft mit institutionellen Kunden sowie den Treasury-Beständen im Wesentlichen aufgrund des Wegfalls der positiven Vorjahreseffekte aus der spezifischen Refinanzierungsstruktur.
Der Provisionsüberschuss im Segment "Zentralbank und Großkunden" lag mit einem Wert von 530 Millionen Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 521 Millionen Euro).
Wesentliche Ertragsquellen sind Dienstleistungsentgelte im Firmenkundengeschäft (insbesondere Kreditgeschäft inklusive Bürgschaften/Garantien und Auslandsgeschäft), im Kapitalmarktgeschäft (insbesondere Wertpapieremissions- und -kommissionsgeschäft, Vermittlungsprovisionen, Geschäfte an Terminbörsen, Finanzdienstleistungen und Informationsbereitstellung) sowie im Transaction Banking (insbesondere Zahlungsverkehr inklusive Kreditkartengeschäft, Wertpapierverwahrung sowie Kursgewinne/-verluste aus dem Devisen-Dienstleistungsgeschäft).
Das Handelsergebnis im Geschäftssegment "Zentralbank und Großkunden" erreichte einen Wert in Höhe von 133 Millionen Euro und lag damit unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 646 Millionen Euro.
Im Handelsergebnis spiegelt sich im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit des Geschäftsfelds Kapitalmarkt der DZ BANK wider. Das Ergebnis aus mit Handelsabsicht abgeschlossenen Geldmarktgeschäften sowie aller Derivate ist ebenfalls im Handelsergebnis enthalten.
Das Ergebnis aus dem operativen Handelsgeschäft im Geschäftsfeld Kapitalmarkt lag mit 616 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres in Höhe von 521 Millionen Euro. Im Kundengeschäft, das im Wesentlichen auf die Genossenschaftsbanken zurückzuführen ist, wurde im Vergleich zum Vorjahr bei den Eigenemissionen an strukturierten Produkten, insbesondere bei Anlagezertifikaten, eine Steigerung um 72 Prozent erreicht. Auch im Flow-Geschäft (direkter Absatz von strukturierten Produkten ohne Zeichnungsfrist) war eine Steigerung von 14 Prozent zu verzeichnen, die aus einer hohen Marktbewegung im Geschäftsjahr resultiert. Das Kundengeschäft mit institutionellen Kunden erreichte erwartungsgemäß nicht das durch Sonderfaktoren (Ausbruch der COVID-19-Pandemie) geprägte Rekordniveau des Vorjahres. Im Geschäftsjahr bewegten sich die Erträge in den verschiedenen Kundengruppen auf einem sehr hohen Niveau, waren aber im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Mit Blick auf die Assetklassen trug der Umsatz in Bankanleihen und Zinsderivaten besonders stark zu den erwirtschafteten Erträgen bei. Eine Umsatzsteigerung konnte im Vergleich zum Vorjahr bei Zinsderivaten und in einzelnen Anleihesegmenten wie Staatsanleihen, SSA-Anleihen (Supranationals, Subsovereigns, Agencies) erzielt werden. Im Zins- und Währungsmanagement mit Firmenkunden konnte ebenfalls eine Umsatzsteigerung erreicht werden. Insbesondere im Devisenkassahandel ließen sich die Umsätze ausweiten, die Erträge blieben auf dem Vorjahresniveau.
Das Ergebnis aus IFRS-bedingten Effekten schlug sich im Handelsergebnis mit einer negativen Veränderung von 546 Millionen Euro nieder. Die wesentlichen Treiber dafür waren sowohl im Vorjahr als auch im Geschäftsjahr Veränderungen des Bewertungsergebnisses von Eigenemissionen der Unterkategorien „Zum beizulegenden Zeitwert im erfolgswirksamen Konzernergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Fair Value PL)“ sowie „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestufte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Fair Value Option)“. Während im Vorjahr, insbesondere aufgrund der Ausweitung von Bewertungsaufschlägen am Anleihemarkt im Rahmen der COVID-19-Pandemie, bei diesen Emissionen ein positives Bewertungsergebnis entstand, hat sich dieser Effekt aufgrund der Beruhigung an den Anleihemärkten mit einer gegenläufigen Wirkung in der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres niedergeschlagen. Im Jahr 2021 betrug das Bewertungsergebnis für Emissionen der genannten Unterkategorien –257 Millionen Euro (Vorjahr: 149 Millionen Euro). Davon betreffen 34 Millionen Euro das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten. In den Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, haben sich die Reserven erhöht. Darüber hinaus entstand eine weitere Belastung aus derivativen Sicherungsgeschäften, die in Beziehung zu Konzernfinanzierungen stehen und daher nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden dürfen. Diese Belastung wird sich in den Folgejahren über den Restlaufzeiteneffekt (sogenannter Pull-to-Par-Effekt) ergebnisseitig umkehren. Ferner belastete in einem geringeren Umfang die Ineffektivität des Hedge Accounting das Ergebnis. Diesem Aufwand stand ein Ertrag im Posten Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten in gleicher Höhe gegenüber.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen erhöhte sich von 53 Millionen Euro im Vorjahr deutlich auf 225 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Es resultierte im Wesentlichen aus Erträgen durch Wertpapierveräußerungen, denen Aufwendungen infolge der Auflösungen von Sicherungsbeziehungen aus dem Portfolio Fair Value Hedge Accounting gegenüberstanden.
Im Geschäftsjahr ergab sich eine Nettoauflösung der Risikovorsorge im Segment "Zentralbank und Großkunden" in Höhe von 241 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –517 Millionen Euro), die im Wesentlichen auf den voranschreitenden Portfoliorückbau bei der DVB Bank sowie auf Auflösungen bei einzelnen Engagements aufgrund des verbesserten ökonomischen Umfelds in einigen Schifffahrtssektoren zurückzuführen ist. Im Vorjahr war dagegen ein erhöhter Risikovorsorgeaufwand insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zu verzeichnen.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten belief sich im Geschäftsjahr auf 102 Millionen Euro (Vorjahr: –74 Millionen Euro). Während sich die bonitätsinduzierten Bewertungseffekte der „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestuften finanziellen Vermögenswerte (Fair Value Option)“ und der Derivate ohne Handelsabsicht erhöhten, sank das Ergebnis aus der Ineffektivität im Hedge Accounting.
Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf –1.851 Millionen Euro (Vorjahr: –1.866 Millionen Euro).
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments "Zentralbank und Großkunden" erhöhte sich aufgrund der oben dargestellten Einflussfaktoren auf 717 Millionen Euro (Vorjahr: 109 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich im Geschäftsjahr auf 79,5 Prozent (Vorjahr: 74,9 Prozent).
Immobilien
Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment "Immobilien" der genossenschaftlichen FinanzGruppe belief sich auf einen Betrag in Höhe von 1.717 Millionen Euro (Vorjahr: 1.552 Millionen Euro). Dieser hat sich im Wesentlichen aufgrund des Bestandsanstiegs infolge der Generierung von Neugeschäft positiv entwickelt. Der Zinsüberschuss des Vorjahres war von einer Zusatzbelastung aus der Sonderdotierung der bauspartechnischen Rückstellungen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall in Höhe von –115 Millionen Euro geprägt. Das Zinsergebnis aus dem Finanzanlagevermögen war durch die nach wie vor niedrigen Kapitalmarktzinsen für Geldanlagen erneut rückläufig.
Der im Geschäftssegment "Immobilien" regelmäßig negative Provisionsüberschuss betrug im Geschäftsjahr –100 Millionen Euro (Vorjahr: –112 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg im Geschäftssegment "Immobilien" auf 73 Millionen Euro (Vorjahr: 67 Millionen Euro).
Die Risikovorsorge des Geschäftssegments "Immobilien" weist im Geschäftsjahr eine Nettozuführung in Höhe von –43 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –108 Millionen Euro) auf. Der Risikovorsorgebedarf des Vorjahres war im Wesentlichen auf Zuführungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten im Segment "Immobilien" lag im Geschäftsjahr mit einem Saldo von 56 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 115 Millionen Euro. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Entwicklung der Bonitäts-Spreads zurückzuführen. Im Geschäftsjahr und im Vorjahr waren Einengungen der Bonitäts-Spreads für Anleihen aus den Peripheriestaaten des Euroraums festzustellen, wobei diese im Vorjahr zu einem deutlich positiveren Bewertungseffekt führten.
Die Verwaltungsaufwendungen zeigten eine konstante Entwicklung und beliefen sich im Geschäftsjahr auf –894 Millionen Euro (Vorjahr: –891 Millionen Euro).
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern im Geschäftssegment "Immobilien" belief sich im Geschäftsjahr auf 865 Millionen Euro (Vorjahr: 684 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich im Geschäftssegment "Immobilien" auf 49,6 Prozent (Vorjahr: 52,9 Prozent).
Versicherung
Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft erhöhten sich auf der Grundlage der festen Verankerung des R+V-Teilkonzerns in der genossenschaftlichen FinanzGruppe auf 18.994 Millionen Euro (Vorjahr: 18.741 Millionen Euro).
Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft stiegen die verdienten Beitragseinnahmen insgesamt um 89 Millionen Euro auf 9.400 Millionen Euro (Vorjahr: 9.311 Millionen Euro).
Im Lebensversicherungsgeschäft reduzierten sich die verdienten Beiträge um 10 Millionen Euro auf 8.635 Millionen Euro. Die Geschäftsfelder Neue Garantien sowie Betriebliche Altersvorsorge entwickelten sich positiv, dagegen verzeichneten die Bereiche Klassische Produkte, Fondsgebundene Lebens- und Restkreditversicherung einen Rückgang. Im Krankenversicherungsgeschäft haben die verdienten Nettobeiträge um 100 Millionen Euro auf 766 Millionen Euro zugenommen. Eine positive Entwicklung gab es insbesondere bei den Produktgruppen Krankenzusatzversicherung sowie Krankenvollversicherung, dagegen entwickelten sich die Beiträge zur Auslandskrankenversicherung rückläufig.
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft stiegen die verdienten Beitragseinnahmen insbesondere in den Bereichen des Privatkundengeschäfts, der Kraftfahrtversicherung und des Firmenkundengeschäfts um 217 Millionen Euro auf 6.564 Millionen Euro an.
Die übernommene Rückversicherung verzeichnete einen Rückgang der verdienten Beiträge um 54 Millionen Euro auf 3.029 Millionen Euro. Für die übernommene Rückversicherung bleibt Europa unverändert der größte Markt. In den Sparten Kraftfahrtversicherung, Feuer- und Sachversicherung sowie Sonstige Produkte konnte ein Wachstum erreicht werden. Der Rückgang in der Produktgruppe Kredit und Kaution hat jedoch die positiven Effekte überkompensiert.
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstiges Ergebnis der Versicherungsunternehmen stieg auf 5.280 Millionen Euro (Vorjahr: 2.072 Millionen Euro). Darin enthalten ist das zeitwertabhängige Kapitalanlageergebnis für die Versicherungsprodukte der fondsgebundenen Lebensversicherung für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen (FLV). Das auf FLV-Produkte entfallende Kapitalanlageergebnis hat generell keine Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern, da diesem Posten ein betragsmäßig gleichlautender versicherungstechnischer Aufwand beziehungsweise Ertrag gegenübersteht. Das saldierte Kapitalanlageergebnis ohne FLV beträgt für das Geschäftsjahr 2.985 Millionen Euro (Vorjahr: 2.137 Millionen Euro).
Das langfristige Zinsniveau lag über dem Niveau des Vorjahres. Die Spread-Entwicklungen bei den verzinslichen Wertpapieren wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus. Während sich die Spreads im Vorjahr ausweiteten, war im Geschäftsjahr eine stabile Entwicklung zu beobachten, wobei zum Geschäftsjahresende ein Anstieg erkennbar war. Ein gemäß Portfoliostruktur der R+V ermittelter gewichteter Spread wies zum 31. Dezember 2021 einen Wert von 66,7 Punkten (31. Dezember 2020: 50,3 Punkte; 31. Dezember 2019: 53,5 Punkte) aus.
Die für die R+V relevanten Aktienmärkte haben sich im Geschäftsjahr besser entwickelt als im Vorjahr. So stieg der EURO STOXX 50, ein Aktienindex, der sich aus 50 großen börsennotierten Unternehmen der Europäischen Währungsunion zusammensetzt, seit Jahresbeginn um 745 Punkte auf 4.298 Punkte. Im Vergleichszeitraum fiel der Index um 192 Punkte. Die Entwicklung des Euros gegenüber verschiedenen Währungen verlief im Geschäftsjahr insgesamt günstiger als im Vorjahr. So entwickelte sich der Wechselkurs von US-Dollar in Euro von 0,817 zum 31. Dezember 2020 auf 0,879 zum 31. Dezember 2021. Im Vergleichszeitraum entwickelte sich der US-Dollar von 0,891 zum 31. Dezember 2019 auf 0,817 zum 31. Dezember 2020.
Im Ganzen resultierte aus diesen Entwicklungen im Geschäftsjahr im Wesentlichen ein um 2.109 Millionen Euro auf 2.616 Millionen Euro (Vorjahr: 507 Millionen Euro) gestiegenes nicht realisiertes Ergebnis, ein um 38 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro (Vorjahr: 32 Millionen Euro) verbesserter Ergebnisbeitrag aus Abgängen von Finanzanlagen, ein um 1.513 Millionen Euro auf 761 Millionen Euro (Vorjahr: –752 Millionen Euro) erhöhtes Währungsergebnis sowie ein um 89 Millionen Euro auf –76 Millionen Euro (Vorjahr: –165 Millionen Euro) verbesserter Saldo aus Zu- und Abschreibungen. Darüber hinaus wurde ein um 36 Millionen Euro auf 2.096 Millionen Euro (Vorjahr: 2.132 Millionen Euro) gesunkenes laufendes Ergebnis erwirtschaftet. Ferner verminderte sich das sonstige versicherungstechnische und nichtversicherungstechnische Ergebnis um 505 Millionen Euro auf –187 Millionen Euro (Vorjahr: 318 Millionen Euro).
Die Veränderung des Kapitalanlageergebnisses hatte mit Blick auf die Berücksichtigung von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen insbesondere im Geschäftsbereich Leben/Kranken sowie von Ansprüchen der Versicherungsnehmer im fondsgebundenen Lebensversicherungsgeschäft auch Einfluss auf den nachfolgend dargestellten Posten Versicherungsleistungen.
Die Versicherungsleistungen in Höhe von –20.356 Millionen Euro erhöhten sich um 2.795 Millionen Euro gegenüber dem Wert des Vorjahres in Höhe von –17.561 Millionen Euro.
Die veränderten Versicherungsleistungen spiegeln die Entwicklung der verdienten Nettobeiträge wider und sind zudem Ausdruck der Beteiligung der Versicherungsnehmer am Kapitalanlageergebnis.
Bei den Personenversicherungsunternehmen entwickelten sich die Versicherungsleistungen korrespondierend zu der Entwicklung der Beitragseinnahmen sowie des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstiges Ergebnis der Versicherungsunternehmen. So spiegelte sich ein wesentlicher Teil der Veränderung des Kapitalanlageergebnisses aus FLV in Höhe von 2.846 Millionen Euro auch in den Versicherungsleistungen wider. Der Zinszusatzrückstellung wurde ein Betrag in Höhe von –730 Millionen Euro zugeführt (Vorjahr: Zuführung –739 Millionen Euro).
Die Gesamtschadenquote lag über der des Vorjahres, ebenso die Großschaden-, Grundschaden- und Elementarschadenquote. Die Elementarschadenentwicklung verzeichnete im Geschäftsjahr eine Häufung an Unwetterereignissen im Frühsommer 2021 (insbesondere das Tief Bernd), deren Schadenbelastungen stichtagsbezogen bei –418 Millionen Euro lagen. Durch die COVID-19-Pandemie war im Bereich Kraftfahrtversicherung weiterhin eine Entlastung zu erkennen.
In der übernommenen Rückversicherung zeigte die Nettoschadenquote mit 73,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einen um 9,7 Prozentpunkte geringeren Wert (Vorjahr: 83,2 Prozent). Die Quoten der Großschäden und der Basisschäden lagen unter dem Wert des Vorjahres, die Mittelschadenquote erhöhte sich hingegen. Die Gesamtschadenquote entwickelte sich im Geschäftsjahr dadurch rückläufig. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich im Vorjahr mit einer Rückstellung in Höhe von –323 Millionen Euro auf das Ergebnis aus. Im Geschäftsjahr erhöhten sich die Schadenmeldungen von Zedenten von –96 Millionen Euro zum Jahresende 2020 um 42 Millionen Euro auf –138 Millionen Euro. Durch den US-Wintersturm Texas Freeze entstand ein Großschaden in Höhe von –75 Millionen Euro. Für das Unwetter Bernd sind –100 Millionen Euro (netto, nach den von Rückversicherungen übernommenen Schäden) berücksichtigt worden und für die Unwetter im Juni 2021 –63 Millionen Euro. Der Hurrikan Ida verursachte Nettoschäden in Höhe von –38 Millionen Euro und der Tornado Outbreak im Dezember 2021 in Höhe von –30 Millionen Euro.
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb haben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 137 Millionen Euro auf –3.183 Millionen Euro (Vorjahr: –3.046 Millionen Euro) zugenommen. Die Entwicklung betrifft mit einer Erhöhung von 59 Millionen Euro beziehungsweise 4,0 Prozent insbesondere den Geschäftsbereich Schaden/Unfall. Auch im Bereich Übernommene Rückversicherung sind die Aufwendungen um 41 Millionen Euro beziehungsweise 5,4 Prozent angestiegen. Ferner verzeichnete der Bereich Leben/Kranken eine Erhöhung um 36 Millionen Euro, was einem Anstieg von 4,4 Prozent entspricht.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern hat sich vor dem Hintergrund der oben genannten Einflussfaktoren um 557 Millionen Euro auf 772 Millionen Euro (Vorjahr: 215 Millionen Euro) verbessert.