Geschäftsverlauf
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands wurde 2022 spürbar durch die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine belastet. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent. Damit expandierte die Wirtschaftsleistung deutlich schwächer als 2021. Vor dem Hintergrund des Kriegs legte die allgemeine Teuerung weiter zu. Die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI), war mit 6,9 Prozent so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung.
Zu Jahresbeginn war die Wirtschaftsleistung noch kräftig expandiert, befördert insbesondere durch die voranschreitende Erholung der kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche vom pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020. Im weiteren Jahresverlauf verschlechterte sich die Konjunktur aber deutlich, was in einer Schrumpfung zum Jahresende mündete. Hauptgrund für die Verschlechterung waren die wirtschaftlichen Begleiterscheinungen des Ende Februar einsetzenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wie massiv steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie verschärfte Material- und Lieferengpässe. Gedämpft wurde die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zudem durch den bereits vor dem Kriegsausbruch verbreiteten Fachkräftemangel.
Angesichts der Rückführung von Infektionsschutzmaßnahmen waren die privaten Konsumausgaben im gesamten Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze. Auch die Ausrüstungsinvestitionen wurden merklich ausgeweitet. Die Bauinvestitionen gingen aber zurück, unter anderem wegen des Material- und Arbeitskräftemangels und der steigenden Bauzinsen. Der Außenhandel dämpfte ebenfalls das gesamtwirtschaftliche Wachstum, da die Importe stärker zulegten als die Exporte.
Am Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung vom Krisenjahr 2020 fort. Die Zahl der amtlich registrierten Arbeitslosen ging weiter zurück. Ungeachtet eines zeitweisen Anstiegs im Zuge der erstmaligen Erfassung ukrainischer Flüchtlinge gab die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt um etwa 200.000 auf rund 2,4 Millionen Menschen nach. Vor diesem Hintergrund sank auch die Arbeitslosenquote weiter, von 5,7 Prozent im Vorjahr auf 5,3 Prozent. Die Zahl der im Inland beschäftigten Erwerbstätigen erhöhte sich 2022 um knapp 600.000 auf rund 45,6 Millionen Menschen. Sie erreichte damit einen neuen Höchststand.
In der Geldpolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2022 auf die hohen Inflationsraten reagiert und am 27. Juli 2022 erstmals seit 2011 ihre Leitzinsen erhöht. Bis zum Jahresende stieg die Verzinsung der Einlagefazilität von –0,5 auf 2,0 Prozent. Der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsoperationen stieg von 0,0 Prozent auf 2,5 Prozent und der Zins der Spitzenrefinanzierungsfazilität von 0,25 auf 2,75 Prozent. Die EZB betonte darüber hinaus, dass diesen Zinsschritten im Jahr 2023 weitere folgen werden, um die Inflation zu senken.
Im Zuge ihrer geldpolitischen Straffung änderte die EZB auch die Konditionen ihrer längerfristigen Refinanzierungsoperationen, indem sie deren Zinssatz auf die Höhe der Einlagenfazilität für den verbliebenen Zeitraum erhöhte. Zudem beendete die EZB ihre Anleihenkäufe am 30. Juni 2022, als sie die Nettokäufe im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) einstellte; die Nettokäufe ihres Pandemieprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) hatte sie am 31. März 2022 beendet. Am 15. Dezember 2022 entschied der EZB-Rat zudem, die fällig werdenden Bestände des APP ab März 2023 nicht mehr vollständig zu reinvestieren, sondern sie monatlich um 15 Milliarden Euro zu verringern. Die PEPP-Bestände sollen jedoch bis mindestens Ende 2024 vollständig wieder angelegt werden.
Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken
Geschäftsentwicklung
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat in dem von einem starken Zinsanstieg und dem Ukraine-Krieg gekennzeichneten sowie infolge der Nachwirkungen von COVID-19-Beschränkungen beeinflussten und dadurch schwierigen Marktumfeld im Geschäftsjahr ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 3.892 Millionen Euro nach 10.522 Millionen Euro im Vorjahr erzielen können.
Im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden konnten die Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr ein Wachstum in Höhe von 6,5 Prozent erzielen und haben damit die Rekordmarke der Zuwachsrate des vergangenen Geschäftsjahres in Höhe von 6,9 Prozent fast erreicht. Der Marktanteil der Genossenschaftsbanken im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden belief sich auf 17,8 Prozent (Vorjahr: 17,9 Prozent).
Auf der Einlagenseite war das Wachstum der genossenschaftlichen FinanzGruppe weniger stark ausgeprägt als in den Jahren zuvor. Die Kundeneinlagen beliefen sich auf insgesamt 1.032.861 Millionen Euro (Vorjahr: 984.926 Millionen Euro). Diese trugen wesentlich zur Refinanzierung des Kreditgeschäfts der genossenschaftlichen FinanzGruppe bei.
Das Eigenkapital wies einen Betrag in Höhe von 127.569 Millionen Euro (Vorjahr: 129.543 Millionen Euro) auf. Die bilanzielle Kapitalausstattung bildet für die genossenschaftliche FinanzGruppe einen Risikopuffer und ist zugleich die Basis für das Wachstum im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden.
Das Kapitalmarktrating der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s mit A+ (Vorjahr: A+) und Fitch Ratings mit AA– (Vorjahr: AA–) bewertet. Im Geschäftsjahr verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe im Vergleich zum Vorjahr überwiegend demografiebedingt einen leichten Rückgang bei den Mitgliedern. Die Genossenschaftsbanken hatten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 17,9 Millionen Mitglieder nach 18,2 Millionen im Vorjahr (Personen und Unternehmen).
Ertragslage
Der Zinsüberschuss erreichte im Geschäftsjahr 20.546 Millionen Euro (Vorjahr: 18.232 Millionen Euro). Er war im Wesentlichen geprägt durch die Volumenausweitung der Kreditbestände bei den Genossenschaftsbanken um 6,5 Prozent und die dadurch gestiegenen Zinserträge, bei einem lediglich moderaten Wachstum der Einlagenseite bedingt durch die sinkende Sparfähigkeit der Kunden. Diese Entwicklung resultiert aus den deutlich auf 22.593 Millionen Euro (Vorjahr: 19.448 Millionen Euro) gestiegenen Zinserträgen bei auf –3.499 Millionen Euro (Vorjahr: –2.622 Millionen Euro) gestiegenen Zinsaufwendungen. Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken stellt die größte Ertragsquelle der genossenschaftlichen FinanzGruppe dar.
Der Provisionsüberschuss stabilisierte sich auf Vorjahresniveau und reduzierte sich im Geschäftsjahr um nur 29 Millionen Euro auf 8.646 Millionen Euro (Vorjahr: 8.675 Millionen Euro). Damit lag der Provisionsüberschuss im Rahmen der Erwartungen. Haupterlösquellen waren weiterhin der Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts und die Vermittlung im Wertpapiergeschäft mit den Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Vom Provisionsüberschuss entfällt der überwiegende Teil auf die Genossenschaftsbanken. Des Weiteren trugen volumenabhängige Ergebnisbeiträge vor dem Hintergrund der gestiegenen durchschnittlichen Assets under Management zum Provisionsüberschuss bei.
Das Handelsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe erreichte im Geschäftsjahr 1.009 Millionen Euro (Vorjahr: 339 Millionen Euro). Das Handelsergebnis wird im Wesentlichen vom DZ BANK Konzern beeinflusst und stieg bei gutem operativen Kapitalmarktgeschäft insbesondere aufgrund von Bewertungseffekten infolge starker Marktpreisveränderungen, unter anderem bei den Eigenemissionen.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf –6.774 Millionen Euro (Vorjahr: –152 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung war erwartungsgemäß stark rückläufig und ist im Wesentlichen auf realisierte Ergebnisse aus unterjährigen Verkäufen von Wertpapieren sowie auf Bewertungseffekte bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen. Der starke Zinsanstieg im Jahresverlauf führte hier zu sehr überwiegend zinsinduzierten Bewertungskorrekturen in den Wertpapierportfolien. In der Regel werden die Wertpapiere bei den Genossenschaftsbanken jedoch bis zur Endfälligkeit gehalten.
Die im Geschäftsjahr ermittelte Risikovorsorge lag gemäß der Prognose des Vorjahres auf einem wesentlich höheren Niveau und zeigte eine Nettozuführung in Höhe von –1.363 Millionen Euro (Vorjahr: Nettoauflösung in Höhe von 337 Millionen Euro). Das eingetrübte konjunkturelle Umfeld spiegelte sich im erhöhten Zuführungsbedarf bei der parameterbasierten Risikovorsorge wider, während das Vorjahr durch die konjunkturelle Erholung mit einem geringen Insolvenzgeschehen im Unternehmensbereich sowie Erträgen aus Auflösungen von Risikovorsorge einzelner Engagements geprägt war.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten ging im Vergleich zum Vorjahr stark zurück und belief sich im Geschäftsjahr auf –211 Millionen Euro (Vorjahr: 190 Millionen Euro). Dieses Ergebnis resultiert aus der entsprechenden Entwicklung im DZ BANK Konzern, wesentlich beeinflusst durch die bewerteten Garantieversprechen und Eigenanlagen der Union Investment Gruppe, die Performance der Anleihen aus den Peripheriestaaten des Euro-Raums sowie durch das Ergebnis aus der Ineffektivität im Hedge Accounting. Dabei belief sich das Ergebnis aus der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts auf –45 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen Euro), das Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten auf –6 Millionen Euro (Vorjahr: 58 Millionen Euro) und das Ergebnis aus zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestuften Finanzinstrumenten auf –160 Millionen Euro (Vorjahr: 111 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft entfällt ausschließlich auf den R+V Konzern und beinhaltet die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstiges Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen sowie die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft war im Geschäftsjahr erwartungsgemäß stark rückläufig und belief sich auf 243 Millionen Euro (Vorjahr: 1.293 Millionen Euro).
Dieser Ergebnisrückgang resultiert insbesondere aus der Abnahme des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnisses der Versicherungsunternehmen infolge der Entwicklung an den Kapitalmärkten auf –3.405 Millionen Euro (Vorjahr: 5.233 Millionen Euro). Gegenläufig ergab sich eine Reduktion der Versicherungsleistungen auf –12.127 Millionen Euro (Vorjahr: –20.356 Millionen Euro). Im Bereich Schaden/Unfall lag die Gesamtschadenquote über dem Niveau des Vorjahres und unter dem Niveau des Dreijahresdurchschnitts. In der Übernommenen Rückversicherung entstand durch die Wintersturmserie Europa sowie Tornados, Hurrikane und weitere Naturkatastrophen im Ausland ein Schadenaufwand in Höhe von 285 Millionen Euro. Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft sanken auf 18.397 Millionen Euro (Vorjahr: 18.994 Millionen Euro), die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf –2.622 Millionen Euro (Vorjahr: –2.578 Millionen Euro).
Die Verwaltungsaufwendungen lagen im Geschäftsjahr bei –19.078 Millionen Euro und damit leicht über dem Vorjahreswert in Höhe von –18.577 Millionen Euro. Der Großteil der Verwaltungsaufwendungen entfiel mit einem Betrag in Höhe von –10.456 Millionen Euro (Vorjahr: –10.402 Millionen Euro) auf Personalaufwendungen, deren Veränderung im Wesentlichen von Gehaltsanpassungen, Stellenbesetzungen sowie höheren Aufwendungen im Rahmen von Zuführungen zu Pensionsrückstellungen geprägt war. Sonstige Verwaltungsaufwendungen, die sich aus Sachaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen zusammensetzen, beliefen sich infolge zusätzlicher Investitionen in Infrastruktur und Wachstum sowie des Anstiegs der Energiekosten und der allgemeinen Teuerung auf –8.622 Millionen Euro (Vorjahr: –8.175 Millionen Euro).
Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg auf 875 Millionen Euro (Vorjahr: 186 Millionen Euro). Dieser Anstieg ergab sich infolge von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der im Vorjahr höheren Aufwendungen für Restrukturierungen im DZ BANK Konzern. Zudem waren positive Ergebnisbeiträge bei den Genossenschaftsbanken unter anderem aufgrund der Veräußerung von Vermögensgegenständen sowie der Mieterträge aus Immobilien zu verzeichnen.
Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres in Höhe von –1.790 Millionen Euro (Vorjahr: –3.017 Millionen Euro) entfallen mit –2.807 Millionen Euro (Vorjahr: –3.084 Millionen Euro) im Wesentlichen auf tatsächliche Ertragsteuern.
Der Konsolidierte Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von Ertragsteuern belief sich im Geschäftsjahr auf 2.102 Millionen Euro nach 7.505 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen FinanzGruppe betrug im Geschäftsjahr 78,4 Prozent (Vorjahr: 64,6 Prozent).
Ertragslage
2022 in Mio. Euro | 2021 in Mio. Euro | Veränderung in Prozent | |
---|---|---|---|
Zinsüberschuss | 20.546 | 18.232 | 12,7 |
Provisionsüberschuss | 8.646 | 8.675 | –0,3 |
Handelsergebnis | 1.009 | 339 | > 100,0 |
Ergebnis aus Finanzanlagen | –6.774 | –152 | > 100,0 |
Risikovorsorge | –1.363 | 337 | > 100,0 |
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten | –211 | 190 | > 100,0 |
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft | 243 | 1.293 | –81,2 |
Verwaltungsaufwendungen | –19.078 | –18.577 | 2,7 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 875 | 186 | > 100,0 |
Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern | 3.892 | 10.522 | –63,0 |
Ertragsteuern | –1.790 | –3.017 | –40,7 |
Konsolidierter Jahresüberschuss | 2.102 | 7.505 | –72,0 |
Entwicklung des Konsolidierten Ergebnisses vor Steuern nach Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
in Millionen Euro
Vermögens- und Finanzlage
Die konsolidierte Bilanzsumme der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken erhöhte sich im Geschäftsjahr um 14.653 Millionen Euro auf 1.581.104 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 1.566.451 Millionen Euro). Das Volumen der Treuhandgeschäfte belief sich auf 3.579 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 3.830 Millionen Euro). Die Bilanzsumme vor Kon-solidierung entfiel in Höhe von 62,7 Prozent (31. Dezember 2021: 62,3 Prozent) auf die Genossenschaftsbanken sowie in Höhe von 34,2 Prozent (31. Dezember 2021: 34,7 Prozent) auf den DZ BANK Konzern.
Auf der Aktivseite erhöhten sich die Forderungen an Kreditinstitute um 29.449 Millionen Euro auf 45.292 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 15.843 Millionen Euro) und die Forderungen an Kunden um 55.909 Millionen Euro auf 999.937 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 944.028 Millionen Euro). Dieser Zuwachs geht auch im Geschäftsjahr im Wesentlichen auf das Kreditwachstum der Genossenschaftsbanken zurück. Dagegen reduzierte sich die Barreserve auf 117.964 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 156.973 Millionen Euro).
Die positiven Marktwerte aus Sicherungsinstrumenten stiegen auf 10.169 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 389 Millionen Euro). Die Handelsaktiva stiegen zum Ende des Geschäftsjahres um 1.573 Millionen Euro auf 49.015 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 47.442 Millionen Euro). Die Entwicklung der Handelsaktiva ist im Wesentlichen auf die Zunahme des Betrags der positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten auf 21.474 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 16.188 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen waren Rückgänge bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren auf 7.602 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 10.815 Millionen Euro), bei den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren auf 1.408 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 1.772 Millionen Euro) sowie bei den Forderungen auf 18.064 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 18.294 Millionen Euro) zu verzeichnen.
Zum 31. Dezember 2022 reduzierten sich die Finanzanlagen auf 240.192 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 248.390 Millionen Euro). Ursächlich hierfür war vor allem ein auf 152.460 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 163.582 Millionen Euro) verringerter Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren bei einem auf 82.289 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 79.710 Millionen Euro) erhöhten Bestand an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren.
Die Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen haben sich von 127.782 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021 auf 104.763 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres reduziert. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf Abnahmen bei den festverzinslichen Wertpapieren auf 47.259 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 60.951 Millionen Euro), bei den Namensschuldverschreibungen auf 4.790 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 7.795 Millionen Euro), bei den Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen auf 16.429 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 18.719 Millionen Euro), bei den Hypothekendarlehen auf 10.960 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 13.005 Millionen Euro), bei den Schuldscheinforderungen und Darlehen auf 5.857 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 7.072 Millionen Euro) sowie bei den nicht festverzinslichen Wertpapieren auf 13.023 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 13.742 Millionen Euro) zurück. Dagegen gab es beim Posten Investment Property einen Anstieg auf 4.028 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 3.813 Millionen Euro) sowie bei den positiven Marktwerten aus derivativen Finanzinstrumenten auf 278 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 199 Millionen Euro).
Auf der Passivseite reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 166.002 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 193.809 Millionen Euro). Der Betrag des Vorjahres war vom Ausbau des Fördermittelgeschäfts im Zuge der COVID-19-Pandemie geprägt. Zum Ende des Geschäftsjahres lag der Bestand wieder auf Normalniveau.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wuchsen von 984.926 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021 auf 1.032.861 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres. Der Anstieg ist auf die Zunahme der anderen Verbindlichkeiten zurückzuführen, während der Posten Spareinlagen und Einlagen aus dem Bauspargeschäft insgesamt rückläufig war.
Die Verbrieften Verbindlichkeiten nahmen auf 71.149 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 63.521 Millionen Euro) zu. Der Anstieg resultierte aus einer Erhöhung des Betrags der begebenen Schuldverschreibungen auf 56.733 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 50.298 Millionen Euro) sowie einem gleichzeitigen Anstieg des Bestands der anderen verbrieften Verbindlichkeiten auf 14.416 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 13.223 Millionen Euro).
Die Handelspassiva erreichten zum 31. Dezember 2022 einen Wert in Höhe von 48.825 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 40.045 Millionen Euro). Der Anstieg ist insbesondere auf die negativen Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von 26.642 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 15.402 Millionen Euro) und die Verbind-lichkeiten in Höhe von 1.104 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 804 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen reduzierten sich die Lieferverbindlichkeiten aus Wertpapierleerverkäufen auf 1.017 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 1.548 Millionen Euro) sowie die begebenen Schuldverschreibungen einschließlich Aktien- und Index-zertifikate und andere verbriefte Verbindlichkeiten auf 20.014 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 22.245 Millionen Euro).
Die Versicherungstechnischen Rückstellungen reduzierten sich auf 103.795 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 118.863 Millionen Euro), im Wesentlichen aufgrund des Rückgangs der Rückstellungen für Beitragsrückerstattung auf –4.436 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 11.237 Millionen Euro).
Zum Ende des Geschäftsjahres hat sich das bilanzielle Eigenkapital auf 127.569 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 129.543 Millionen Euro) reduziert. Dabei ging die Rücklage aus dem erfolgsneutralen Ergebnis auf –3.940 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 1.947 Millionen Euro) zurück, im Wesentlichen aufgrund des marktwertbedingten Rückgangs der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente. Dagegen stiegen das gezeichnete Kapital von 14.938 Millionen Euro zum 31. Dezember 2021 auf 16.485 Millionen Euro im Geschäftsjahr sowie die Gewinnrücklagen auf 112.710 Millionen Euro (31. Dezember 2021: 109.874 Millionen Euro). Das bilanzielle Eigenkapital verteilt sich auf die Genossenschaftsbanken mit 88,5 Prozent und die weiteren Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit 11,5 Prozent. Diese Eigenkapitalallokation zeigt die lokale unternehmerische Verantwortung und die große Bedeutung der Genossenschaftsbanken für die genossenschaftliche FinanzGruppe.
Kapitalausstattung und aufsichtsrechtliche Kennzahlen
Die Angaben zu den Eigenmitteln beziehungsweise Eigenmittelanforderungen beruhen auf den Ergebnissen der Erweiterten Zusammenfassungsrechnung (EZR) nach Artikel 49 Absatz 3 Capital Requirements Regulation (CRR) in Verbindung mit Artikel 113 Absatz 7 CRR.
Die konsolidierten Eigenmittel werden weit überwiegend von den Genossenschaftsbanken gehalten. Eigenmittelzuwächse ergeben sich vor allem durch die von Genossenschaftsbanken und Verbundinstituten erzielten und überwiegend thesaurierten Gewinne. Kapitalmaßnahmen der Verbundinstitute werden weitestgehend verbundintern gezeichnet und innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe konsolidiert.
Aufgrund der Nullanrechnung verbundinterner Forderungen gemäß Artikel 113 Absatz 7 CRR erfolgen grundsätzlich keine Konsolidierungsmaßnahmen bei den risikogewichteten Positionsbeträgen. Die Konsolidierungsmaßnahmen umfassen im Wesentlichen direkt und indirekt gehaltene Eigenmittelinstrumente innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe und betreffen demzufolge insbesondere die Beteiligungen und die nachrangigen Forderungen der Genossenschaftsbanken an die Verbundinstitute, insbesondere an der DZ BANK AG. Die Konsolidierungen der Eigenmittelinstrumente erfolgen in den jeweiligen Kapitalkategorien sowie im Gesamtrisikobetrag.
Die Auswirkung der Konsolidierungsmaßnahmen auf die Höhe der risikogewichteten Positionsbeträge ist von untergeordneter Bedeutung. Aufgrund der Systematik der durchgeführten Konsolidierungsmaßnahmen reduzieren sich die Eigenmittel: Die Gesamtkapitalquote der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist daher kleiner als die entsprechende Quote für die Gesamtheit der Genossenschaftsbanken.
Die Kernkapitalquote der genossenschaftlichen FinanzGruppe liegt per 31. Dezember 2022 im Jahresvergleich weitestgehend stabil bei 15,1 Prozent (per 31. Dezember 2021: 15,2 Prozent). Die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote bleibt ebenfalls auf Jahressicht stabil bei 15,7 Prozent (per 31. Dezember 2021: 15,8 Prozent). Absolut haben sich die Eigenmittel der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 1,8 Milliarden Euro auf 121,7 Milliarden Euro erhöht. Die Entwicklung der Kapitalquoten insgesamt und ihre unterjährigen Schwankungen sind geprägt durch die Steigerung der Eigenmittel aus der Gewinnthesaurierung aus dem vorangegangenen Jahresabschluss 2021 sowie durch Belastungen aus nahezu ausschließlich temporären, zinsinduzierten Wertminderungen des Wertpapierbestandes und Phase-out-Effekten von Bestandteilen des Ergänzungskapitals.
Die Risikoaktiva liegen per 31. Dezember 2022 bei 775,8 Milliarden Euro und damit 18,1 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg beruht vor allem auf einem Wachstum der Forderungen im kundenbezogenen Geschäft. Auf Kreditrisikopositionen entfallen insgesamt 91,2 Prozent der Risikoaktiva (Vorjahr: 90,9 Prozent). Zur Bestimmung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen nutzen die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe hauptsächlich den Kreditrisiko-Standardansatz (KSA). Einige Institute wenden auch die auf internen Ratings basierenden Ansätze (IRBA) an. Dazu gehören die Institute des DZ BANK Konzerns, die Münchener Hypothekenbank eG und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG.
Die Leverage Ratio (Verschuldungsquote) liegt zum 31. Dezember 2022 bei 7,4 Prozent (per 31. Dezember 2021: 8,0 Prozent) und reduzierte sich im Berichtsjahr durch in der Corona-Pandemie eingeführte, nun auslaufende Sonderregelungen.
Aufteilung der risikogewichteten Aktiva
31.12.2022 in Mio. Euro | 31.12.2021 in Mio. Euro | Veränderung in Prozent | |
---|---|---|---|
Summe der Kreditrisiken | 707.196 | 689.046 | 2,6 |
Summe des KSA | 601.413 | 567.392 | 6,0 |
davon Unternehmen | 195.799 | 186.025 | 5,3 |
davon Mengengeschäft | 157.312 | 151.832 | 3,6 |
davon Durch Immobilien besichert | 103.349 | 95.763 | 7,9 |
davon Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) | 56.213 | 56.969 | –1,3 |
Summe der IRB–Ansätze | 101.014 | 117.468 | –14,0 |
davon Unternehmen | 51.554 | 49.944 | 3,2 |
davon Mengengeschäft | 25.935 | 26.805 | –3,2 |
davon Beteiligungen | 13.284 | 29.382 | –54,8 |
davon Verbriefungspositionen | 4.683 | 4.090 | 14,5 |
Summe der Marktrisiken | 13.185 | 14.501 | –9,1 |
Summe der operationellen Risiken | 51.943 | 50.894 | 2,1 |
Summe der sonstigen Positionen (inklusive CVA1 | 3.459 | 3.272 | 5,7 |
Gesamt | 775.783 | 757.713 | 2,4 |
1 Gesamtrisikobetrag aufgrund Anpassung der Kreditbewertung (Credit Value Adjustment, CVA).
Geschäftssegmente der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken
Privatkunden und Mittelstand
Der Zinsüberschuss des Geschäftssegments „Privatkunden und Mittelstand“ betrug im Geschäftsjahr 17.771 Millionen Euro (Vorjahr: 16.249 Millionen Euro) und war im Wesentlichen geprägt durch die Volumenausweitung der Kreditbestände bei den Genossenschaftsbanken um 6,5 Prozent und die dadurch gestiegenen Zinserträge, bei einem lediglich moderaten Wachstum der Einlagenseite bedingt durch die sinkende Sparfähigkeit der Kunden. Die Zinsspanne bei den Genossenschaftsbanken ist dabei in Bezug auf die durchschnittliche Bilanzsumme gestiegen. Bei der TeamBank war weiterhin eine Steigerung des durchschnittlichen Ratenkreditbestands zu verzeichnen.
Der Provisionsüberschuss belief sich auf 8.697 Millionen Euro (Vorjahr: 8.843 Millionen Euro). Er war auch im Geschäftsjahr im Wesentlichen von den erzielten Erträgen aus dem Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts sowie dem Wertpapier- und Fondsgeschäft beeinflusst. Ein weiterer Treiber im Geschäftssegment „Privatkunden und Mittelstand“ war der mit den durchschnittlichen Assets under Management erzielte volumenabhängige Ergebnisbeitrag in der Union Investment Gruppe. Die Ergebnisbeiträge aus dem Private Banking und aus dem Fondsdienstleistungsgeschäft der DZ PRIVATBANK sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die verwalteten Anlagemittel von vermögenden Privatkunden umfassen das Wertpapier-, Derivate- und Einlagevolumen der Kunden im Private Banking und wiesen zum 31. Dezember 2022 21,2 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 22,2 Milliarden Euro) auf. Das betreute Fondsvolumen betrug 168,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 182,1 Milliarden Euro).
Das Handelsergebnis im Geschäftssegment „Privatkunden und Mittelstand“ wies einen Betrag in Höhe von 234 Millionen Euro (Vorjahr: 218 Millionen Euro) auf. Es setzt sich zusammen aus dem Handel mit Finanzinstrumenten, dem Ergebnis aus dem Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft sowie aus dem Ergebnis aus dem Warenhandel.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich im Geschäftsjahr auf –6.524 Millionen Euro (Vorjahr: –427 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen auf realisierte Ergebnisse aus unterjährigen Verkäufen von Wertpapieren sowie auf Bewertungseffekte bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen. Der starke Zinsanstieg im Jahresverlauf führte zu Bewertungskorrekturen in den Wertpapierportfolien. In der Regel werden die Wertpapiere bei den Genossenschaftsbanken jedoch bis zur Endfälligkeit gehalten.
Die Risikovorsorge zeigt eine Nettozuführung in Höhe von –1.119 Millionen Euro (Vorjahr: Nettoauflösung in Höhe von 137 Millionen Euro), insbesondere durch Zuführungen bei der parameterbasierten Risikovorsorge in den Stufen 1 und 2 in Anlehnung an IFRS. Das eingetrübte konjunkturelle Umfeld spiegelte sich im erhöhten Zuführungsbedarf wider, während das Vorjahr durch die konjunkturelle Erholung mit einem geringen Insolvenzgeschehen im Unternehmensbereich geprägt war.
Die Verwaltungsaufwendungen der genossenschaftlichen FinanzGruppe unterliegen nach Auffassung des BVR einem stetigen Kostenmanagement und betrugen im Geschäftssegment „Privatkunden und Mittelstand“ im Geschäftsjahr –16.811 Millionen Euro (Vorjahr: –16.369 Millionen Euro). Die Personalaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf –9.143 Millionen Euro (Vorjahr: –9.129 Millionen Euro). Die wesentlichen Einflussfaktoren waren vor allem die Besetzung neuer und offener Stellen, höhere Pensionsrückstellungen sowie durchschnittliche Gehaltsanpassungen und tarifliche Einmalzahlungen, denen Personalabgänge im Wesentlichen aufgrund von Altersfluktuation gegenüberstanden. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich vor allem infolge des Anstiegs der Energiekosten und der allgemeinen Teuerung sowie gestiegenen Beratungs- und IT-Aufwendungen auf –7.668 Millionen Euro (Vorjahr: –7.240 Millionen Euro).
Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg auf 757 Millionen Euro (Vorjahr: 148 Millionen Euro). Dies resultierte aus positiven Ergebnisbeiträgen bei den Genossenschaftsbanken unter anderem aufgrund der Veräußerung von Vermögensgegenständen sowie der Mieterträge aus Immobilien.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments „Privatkunden und Mittelstand“ betrug aufgrund der zuvor dargestellten Einflussfaktoren im Geschäftsjahr 2.887 Millionen Euro (Vorjahr: 8.833 Millionen Euro). Die AufwandErtrags-Relation belief sich auf 80,8 Prozent (Vorjahr: 65,3 Prozent).
Zentralbank und Großkunden
Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment „Zentralbank und Großkunden“ stieg im Geschäftsjahr auf 1.577 Millionen Euro (Vorjahr: 1.385 Millionen Euro).
Die Erhöhung des Zinsüberschusses im Firmenkundengeschäft ist begründet im Anstieg des Kreditvolumens im operativen Kreditgeschäft. Der Zinsüberschuss bei strukturierten Finanzierungen lag auf dem Wert des Vorjahres. Dabei wirkten sich erfolgreiche Geschäftsaktivitäten mit entsprechender Kreditvolumenausweitung in allen Produkteinheiten sowie die Dollaraufwertung positiv auf das Ergebnis des Geschäftsjahres aus.
Der Anstieg im Zinsüberschuss der Investitionsförderung gegenüber dem Vorjahr resultierte insbesondere aus dem zugesagten Neugeschäft und dem deutlichen Bestandszuwachs des Jahres 2021 sowie den hiervon teilweise erst im Jahresverlauf 2022 valutierten Förderkrediten aufgrund der starken Nachfrage nach wohnwirtschaftlichen Fördermitteln. Im Kapitalmarktgeschäft erhöhte sich der Zinsüberschuss. Dabei entfällt der Anstieg auf das Geschäft mit Verbundkunden und institutionellen Kunden im kurzfristigen Laufzeitenbereich sowie die Treasury-Bestände. Des Weiteren resultiert ein Teil des Anstiegs aus dem Tilgungsergebnis von zurückgekauften Eigen-emissionen.
Der Provisionsüberschuss im Segment „Zentralbank und Großkunden“ lag mit einem Wert von 575 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 530 Millionen Euro).
Wesentliche Ertragsquellen sind Dienstleistungsentgelte im Firmenkundengeschäft (insbesondere Kreditgeschäft inklusive Bürgschaften/Garantien und Auslandsgeschäft), im Kapitalmarktgeschäft (insbesondere Wertpapieremissions- und -kommissionsgeschäft, Vermittlungsprovisionen, Geschäfte an Terminbörsen, Finanzdienstleistungen und Informationsbereitstellung) sowie im Transaction Banking (insbesondere Zahlungsverkehr inklusive Kreditkartengeschäft, Wertpapierverwahrung sowie Kursgewinne/-verluste aus dem Devisen-Dienstleistungsgeschäft).
Im Geschäftsfeld Firmenkunden ist der Anstieg des Provisionsüberschusses insbesondere auf das Kreditkonsortialgeschäft, Kreditprovisionen aus dem Verbriefungsgeschäft, Kreditbearbeitungsprovisionen sowie auf Finanzgarantien/Kreditzusagen zurückzuführen. Im Geschäftsfeld Kapitalmarkt verminderte sich der Ergebnisbeitrag zum Provisionsüberschuss aufgrund gestiegener Bonifikationsaufwendungen für eigene Emissionen sowie gesunkener Erträge aus dem Wertpapierkommissionsgeschäft.
Das Handelsergebnis im Geschäftssegment „Zentralbank und Großkunden“ erreichte einen Wert in Höhe von 710 Millionen Euro und lag damit über dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 133 Millionen Euro.
Im Handelsergebnis spiegelt sich im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der DZ BANK im Kapitalmarkt wider.
Das Ergebnis aus dem operativen Handelsgeschäft betrug 528 Millionen Euro nach 616 Millionen Euro im Vorjahr. Das Handelsergebnis wurde insbesondere durch Anstiege der Bonitäts-Spreads belastet. Die Erträge aus dem Kundengeschäft mit institutionellen Kunden konnten im Vergleich zum Vorjahr in allen Kundengruppen gesteigert werden. Dabei wurden die Kunden insbesondere bei der Absicherung gegen steigende Zinsen mithilfe des Derivategeschäfts unterstützt. Aufgrund der Volatilitäten an den Währungsmärkten konnte das Devisengeschäft ebenfalls gesteigert werden. Ertragreicher und volumenstärker als im Vorjahr zeigte sich ferner das Geschäft mit Zinsstrukturen.
Das Sekundärmarktgeschäft mit Anleihen blieb angesichts des Marktumfelds hinter dem Niveau des Vorjahres zurück. Während das Vorjahr von deutlichen Belastungen aus Bewertungseffekten geprägt war, haben diese im Geschäftsjahr positiv zum Handelsergebnis beigetragen. Einer der wesentlichen Treiber dafür waren im Geschäftsjahr Veränderungen des Bewertungsergebnisses von Eigenemissionen der Unterkategorien „Zum beizulegenden Zeitwert im erfolgswirksamen Konzernergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Fair Value PL)“ sowie „Zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestufte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Fair Value Option)“. Während im Vorjahr, insbesondere aufgrund der Beruhigung an den Anleihemärkten nach der COVID-19-Krise, eine Einengung der Bewertungsaufschläge zu verzeichnen war (Vorjahr: –257 Millionen Euro), haben sich diese im Geschäftsjahr wieder ausgeweitet, sodass bei diesen Emissionen ein positives Bewertungsergebnis in Höhe von 241 Millionen Euro entstanden ist. Ferner entlastete die Ineffektivität des Hedge Accounting das Ergebnis. Diesem Ertrag stand ein Aufwand im Posten „Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten“ in gleicher Höhe gegenüber.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich von 225 Millionen Euro im Vorjahr auf 37 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Es resultierte im Wesentlichen aus Aufwendungen durch Wertpapierveräußerungen, denen Erträge infolge der Auflösungen von Sicherungsbeziehungen aus dem Portfolio Fair Value Hedge Accounting gegenüberstanden.
Im Geschäftsjahr ergab sich in Anbetracht des eingetrübten konjunkturellen Ausblicks eine Nettozuführung zur Risikovorsorge im Segment „Zentralbank und Großkunden“ in Höhe von –93 Millionen Euro (Vorjahr: Nettoauflösung in Höhe von 241 Millionen Euro). Die Erhöhung geht im Wesentlichen auf die Berücksichtigung der erwarteten makroökonomischen Entwicklung zurück, die bei der Ermittlung der erwarteten Verluste in den Stufen 1 und 2 berücksichtigt wird. Weiterhin wurde in den Stufen 2 und 3 eine Erhöhung der Risikovorsorge aufgrund von geopolitischen Risiken sowie Bonitätsänderungen einzelner Branchen und Geschäftspartner vorgenommen.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten belief sich im Geschäftsjahr auf 41 Millionen Euro (Vorjahr: 102 Millionen Euro). Dabei verminderten sich sowohl die Bewertungsveränderung der zum Fair Value PL bewerteten Finanzinstrumente, die bonitätsinduzierte Bewertungsveränderung der finanziellen Vermögenswerte der Fair Value Option als auch das Ergebnis aus der Ineffektivität im Hedge Accounting.
Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf –1.915 Millionen Euro (Vorjahr: –1.851 Millionen Euro). Die Personalaufwendungen verringerten sich unter anderem aufgrund zinsinduzierter Bewertungseffekte bei den Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen stiegen im Wesentlichen aufgrund höherer IT-Kosten, Aufwendungen für den Bürobetrieb sowie Beratungsaufwendungen.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg auf 116 Millionen Euro (Vorjahr: 48 Millionen Euro). Dieser Anstieg ergab sich infolge von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der im Vorjahr höheren Aufwendungen für Restrukturierungen.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments „Zentralbank und Großkunden“ erhöhte sich aufgrund der oben dargestellten Einflussfaktoren auf 1.048 Millionen Euro (Vorjahr: 717 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich im Geschäftsjahr auf 62,7 Prozent (Vorjahr: 79,5 Prozent).
Immobilien
Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment „Immobilien“ der genossenschaftlichen FinanzGruppe belief sich auf einen Betrag in Höhe von 2.070 Millionen Euro (Vorjahr: 1.717 Millionen Euro).
Die Veränderung ging in Höhe von 185 Millionen Euro auf einen Sondereffekt aus der Auflösung von bausparspezifischen Rückstellungen, in Höhe von 95 Millionen Euro, auf geringere Zuführungen zu bausparspezifischen Rückstellungen und in Höhe von 44 Millionen Euro auf die geringere Verzinsung der aktuellen Tarife bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall zurück. Das Zinsergebnis aus dem Finanzanlagevermögen war dagegen erneut rückläufig. Des Weiteren entwickelte sich der Zinsüberschuss infolge des Bestandsanstiegs an Immobilienkrediten bei der DZ HYP positiv.
Der im Geschäftssegment „Immobilien“ regelmäßig aufgrund der Vermittlungsprovisionen negative Provisionsüberschuss betrug im Geschäftsjahr –82 Millionen Euro (Vorjahr: –100 Millionen Euro) und verbesserte sich damit gegenüber dem Wert des Vorjahres.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich im Geschäftssegment „Immobilien“ auf –84 Millionen Euro (Vorjahr: 73 Millionen Euro). Das Ergebnis des Geschäftsjahres war im Wesentlichen durch Veräußerungen von Schuldverschreibungen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall und Veräußerungen von portugiesischen Staatsanleihen bei der DZ HYP beeinflusst.
Die Risikovorsorge des Geschäftssegments „Immobilien“ wies im Geschäftsjahr eine Nettozuführung in Höhe von –161 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –43 Millionen Euro) auf. Diese resultierte im Wesentlichen aus der Aktualisierung der Bewertungsparameter bei der DZ HYP aufgrund der maßgeblich veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten im Segment „Immobilien“ lag im Geschäftsjahr mit einem Saldo von 9 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 56 Millionen Euro. Sowohl im Geschäftsjahr als auch im Vorjahr waren Einengungen der Bonitäts-Spreads festzustellen, wobei diese im Vorjahr zu einem insgesamt positiveren Bewertungseffekt führten, insbesondere im Bewertungsergebnis von italienischen, spanischen sowie portugiesischen Staatsanleihen.
Die Verwaltungsaufwendungen sind im Geschäftsjahr auf –930 Millionen Euro (Vorjahr: –894 Millionen Euro) gestiegen. Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen infolge des Aufbaus von Mitarbeiterkapazitäten, der höheren Pensionsrückstellungen und der tarifvertraglich geregelten Gehaltssteigerungen sowie einer Inflationsausgleichsprämie.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern im Geschäftssegment „Immobilien“ belief sich im Geschäftsjahr auf 861 Millionen Euro (Vorjahr: 865 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich aufgrund der zuvor dargestellten Entwicklung des Geschäftssegments „Immobilien“ auf 47,6 Prozent (Vorjahr: 49,6 Prozent).
Versicherung
Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft beliefen sich auf der Grundlage der festen Verankerung des R+V-Teilkonzerns in der genossenschaftlichen FinanzGruppe auf 18.397 Millionen Euro (Vorjahr: 18.994 Millionen Euro).
Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft reduzierten sich die verdienten Beitragseinnahmen insgesamt um 693 Millionen Euro auf 8.707 Millionen Euro (Vorjahr: 9.400 Millionen Euro).
Im Lebensversicherungsgeschäft gingen die verdienten Beiträge um 792 Millionen Euro auf 7.842 Millionen Euro zurück. Hier entwickelten sich alle Produktgruppen bis auf das fondsgebundene Geschäft rückläufig. Insbesondere waren deutlich geringere Einmalbeiträge zu erkennen.
Im Krankenversicherungsgeschäft haben die verdienten Nettobeiträge für alle Produktgruppen um insgesamt 99 Millionen Euro auf 865 Millionen Euro zugenommen.
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft stiegen die verdienten Beitragseinnahmen insbesondere in den Bereichen des Firmenkundengeschäfts sowie Banken und Kaution um 174 Millionen Euro auf 6.738 Millionen Euro an.
Die Übernommene Rückversicherung verzeichnete eine Schmälerung der verdienten Beiträge um 77 Millionen Euro auf 2.952 Millionen Euro. In der Kfz-Haftpflichtsparte in Großbritannien kam es zu einem Bestandsabbau. Alle anderen Produktgruppen zeigten steigende Beiträge, insbesondere Kredit und Kaution. Während sich die USA und Asien positiv entwickelten, war in Europa und allen anderen Regionen eine rückläufige Entwicklung erkennbar. Dennoch bleibt Europa unverändert der größte Markt.
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen reduzierte sich um 8.640 Millionen Euro auf –3.360 Millionen Euro (Vorjahr: 5.280 Millionen Euro). Darin enthalten ist das zeitwertabhängige Kapitalanlageergebnis für die Versicherungsprodukte der fondsgebundenen Lebensversicherung für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen (FLV). Das auf FLV-Produkte entfallende Kapitalanlageergebnis hat generell keine Auswirkungen auf das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern, da diesem Posten ein betragsmäßig gleichlautender versicherungstechnischer Aufwand beziehungsweise Ertrag gegenübersteht.
Das langfristige Zinsniveau lag stark über dem des Vorjahres. Der 10-Jahres-Swapsatz betrug zum 31. Dezember 2022 3,20 Prozent (31. Dezember 2021: 0,30 Prozent). Die Spread-Entwicklung bei den verzinslichen Wertpapieren wirkte sich negativ auf das Ergebnis aus. Im Geschäftsjahr weiteten sich die Spreads weiter aus. Ein gemäß Portfoliostruktur der R+V ermittelter gewichteter Spread wies zum 31. Dezember 2022 einen Wert von 89,8 Punkten (31. Dezember 2021: 66,7 Punkte) auf. Im Vergleichszeitraum stieg er von 50,3 Punkten zum 31. Dezember 2020 auf 66,7 Punkte zum 31. Dezember 2021.
Die für die R+V relevanten Aktienmärkte haben sich im Verlauf des Geschäftsjahres negativer entwickelt als im Vorjahr. So sank der EURO STOXX 50, ein Aktienindex, der sich aus 50 großen börsennotierten Unternehmen der Europäischen Währungsunion zusammensetzt, seit Jahresbeginn um 504 Punkte auf 3.794 Punkte. Im Vergleichszeitraum stieg der Index um 745 Punkte.
Die Entwicklung des Euros gegenüber verschiedenen Währungen verlief im Geschäftsjahr insgesamt ungünstiger als im Vorjahr. So entwickelte sich der Wechselkurs von US-Dollar in Euro von 0,879 zum 31. Dezember 2021 auf 0,937 zum 31. Dezember 2022. Im Vorjahr entwickelte sich der US-Dollar von 0,817 zum 31. Dezember 2020 auf 0,879 zum 31. Dezember 2021.
Im Ganzen resultierte aus diesen Entwicklungen im Geschäftsjahr im Wesentlichen ein durch die Effekte aus den negativen Marktwertveränderungen um 7.918 Millionen Euro auf –5.302 Millionen Euro (Vorjahr: 2.616 Millionen Euro) gesunkenes nicht realisiertes Ergebnis, ein um 937 Millionen Euro auf –866 Millionen Euro (Vorjahr: 70 Millionen Euro) reduzierter Ergebnisbeitrag aus Abgängen von Finanzanlagen, ein um 354 Millionen Euro auf 407 Millionen Euro (Vorjahr: 761 Millionen Euro) geschmälertes Währungsergebnis sowie ein um 25 Millionen Euro auf –101 Millionen Euro (Vorjahr: –76 Millionen Euro) verschlechterter Saldo aus Zu- und Abschreibungen. Dagegen wurde ein um 133 Millionen Euro auf 2.229 Millionen Euro (Vorjahr: 2.096 Millionen Euro) verbessertes laufendes Ergebnis erwirtschaftet. Ferner erhöhte sich das sonstige versicherungstechnische und nichtversicherungstechnische Ergebnis um 460 Millionen Euro auf 272 Millionen Euro (Vorjahr: –187 Millionen Euro).
Die Veränderung des Kapitalanlageergebnisses hatte mit Blick auf die Berücksichtigung von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen insbesondere im Bereich Leben/Kranken sowie von Ansprüchen der Versicherungsnehmer im fondsgebundenen Lebensversicherungsgeschäft auch Einfluss auf den nachfolgend dargestellten Posten Versicherungsleistungen.
Die Versicherungsleistungen in Höhe von –12.127 Millionen Euro reduzierten sich um 8.229 Millionen Euro gegenüber dem Wert des Vorjahres in Höhe von –20.356 Millionen Euro. Ihre Veränderung spiegelt die Entwicklung der verdienten Nettobeiträge wider und ist zudem Ausdruck der Beteiligung der Versicherungsnehmer am Kapitalanlageergebnis.
Bei den Personenversicherungsunternehmen entwickelten sich die Versicherungsleistungen korrespondierend zu der Entwicklung der Beitragseinnahmen sowie des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnisses der Versicherungsunternehmen. So spiegelte sich ein wesentlicher Teil der Veränderung des Kapitalanlageergebnisses aus FLV mit einer Abnahme der Aufwendungen um 5.167 Millionen Euro (Vorjahr: Zunahme der Aufwendungen um 2.846 Millionen Euro) auch in den Versicherungsleistungen wider. Ferner ist die Verminderung der Versicherungsleistungen auf die Veränderung der Beitragsrückerstattung zurückzuführen. Diese resultiert aus den erfolgswirksamen Veränderungen der Rückstellung für Beitragsrückerstattung. Aus der Zinszusatzrückstellung wurde ein Betrag in Höhe von 176 Millionen Euro aufgelöst (Vorjahr: Zuführung –730 Millionen Euro).
Im Bereich Schaden/Unfall lag die Gesamtschadenquote über dem Niveau des Vorjahres und unter dem Niveau des Dreijahresdurchschnitts. Im Dezember 2022 kam es zu einem Großschaden in Höhe von rund 71 Millionen Euro in einem Hotelbetrieb. Die Unwetterereignisse Nadia, Ylenia, Zeynep und Antonia führten mit einer Belastung von insgesamt 124 Millionen Euro sowie Emmelinde und Finja mit 48 Millionen Euro zur entsprechenden Elementarschadenentwicklung im Geschäftsjahr.
In der Übernommenen Rückversicherung lag die Nettoschadenquote bei 73,3 Prozent (Vorjahr: 73,5 Prozent). Die Quoten der Basisschäden und der Mittelschäden lagen unter dem Wert des Vorjahres. Dagegen erhöhte sich die Großschadenquote. Durch die Wintersturmserie Europa entstand ein Schadenaufwand in Höhe von 42 Millionen Euro. Die Schäden durch die Fluten in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal werden auf 75 Millionen Euro, durch Hurrikan auf 89 Millionen Euro und durch Tornados und Hagel im April 2022 auf 28 Millionen Euro beziffert. Darüber hinaus wurden Belastungen durch Derecho-Unwetter in den USA mit 51 Millionen Euro berücksichtigt (Derecho ist ein weit verbreiteter, langlebiger, geradliniger Windsturm).
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb haben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 10 Millionen Euro auf –3.173 Millionen Euro (Vorjahr: –3.183 Millionen Euro) abgenommen. Die Entwicklung betrifft mit einer Erhöhung von 70 Millionen Euro den Bereich Schaden/Unfall. Dagegen verzeichneten die Bereiche Übernommene Rückversicherung und Leben/Kranken jeweils einen Rückgang um 40 Millionen Euro.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis reduzierte sich um 42 Millionen Euro auf –5 Millionen Euro (Vorjahr: 37 Millionen Euro). Das Ergebnis des Vorjahres war im Wesentlichen von Gewinnen aus der Veräußerung von Immobilien beeinflusst, diese Effekte blieben im Geschäftsjahr aus.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern hat sich vor dem Hintergrund der oben genannten Einflussfaktoren auf -268 Millionen Euro (Vorjahr: 772 Millionen Euro) reduziert.