Geschäftsverlauf der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Jahr 2024 blieb das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland verhalten. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,2 Prozent. Bereits 2023 war die reale Wirtschaftsleistung aufgrund struktureller und konjunktureller Belastungen um 0,3 Prozent etwas zurückgegangen. Erfreulich ist jedoch, dass die Inflation weiter nachließ. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 Prozent, nachdem sie sich 2022 und 2023 noch um hohe 6,9 und 5,9 Prozent verteuert hatten.
Gründe für die anhaltende Schwächephase waren neben der verhaltenen globalen Industriekonjunktur auch inländische Strukturprobleme, wie die im internationalen Vergleich hohen Strom- und Gaspreise, der anhaltende Fachkräftemangel, die hohe Bürokratiebelastung und die in weiten Teilen vernachlässigte Verkehrsinfrastruktur. Belastend wirkten auch die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten, die sich durch den Bruch der Ampel-Regierungskoalition in Deutschland und den Wahlsieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftwahlen zum Jahresende noch verstärkten. Diese Faktoren machten sich insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe bemerkbar, dessen preisbereinigte Wertschöpfung auf Jahressicht merklich sank.
Trotz des nachlassenden Preisauftriebs und vielfach kräftiger Lohn- und Rentenzuwächse gingen von den privaten Konsumausgaben nur schwache Wachstumsimpulse aus. Auch das Investitionsklima blieb verhalten. Angesichts gedämpfter Absatzperspektiven, niedriger Kapazitätsauslastungen in der Industrie und hoher wirtschaftlicher Unsicherheiten gaben die preisbereinigten Ausrüstungsinvestitionen spürbar nach. Im Wohnungsbau wurde ebenfalls erheblich weniger investiert, während sich der öffentliche Bau vergleichsweise robust zeigte. Der Außenbeitrag war negativ. Die Exporte gingen auch wegen der stärker gewordenen internationalen Konkurrenz auf wichtigen Absatzmärkten erneut zurück, während die Importe leicht zulegten.
Die anhaltende Wirtschaftsflaute hinterließ auf dem Arbeitsmarkt deutliche Spuren. Die Zahl der Arbeitslosen stieg erneut an. Sie kletterte im Jahresdurchschnitt 2024 um 178.000 auf knapp 2,8 Millionen Menschen und erreichte damit den höchsten Stand seit 2015. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 5,7 Prozent im Vorjahr auf 6,0 Prozent. Aber auch die Erwerbstätigkeit nahm trotz des konjunkturellen Gegenwinds und der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung weiter zu. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg um 71.000 auf einen neuen Rekordstand von knapp 46,1 Millionen Personen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) begann 2024, ihre Geldpolitik zu lockern. Auf ihrer Sitzung im Juni 2024 senkte sie die Leitzinsen erstmals um 25 Basispunkte. Weitere Zinssenkungen folgten auf den Sitzungen im September, Oktober und Dezember 2024. Insgesamt wurde der Einlagesatz im Berichtsjahr um 100 Basispunkte gesenkt. Im Rahmen einer im März 2024 beschlossenen Änderung des geldpolitischen Handlungsrahmens wurde die Zinsdifferenz zwischen dem Hauptrefinanzierungsgeschäft und der Einlagefazilität von 50 auf 15 Basispunkte reduziert. Diese Änderung trat im September 2024 in Kraft. Entsprechend lagen zum Jahresende 2024 der Einlagesatz bei 3,0 Prozent, der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsfazilität bei 3,15 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 3,4 Prozent. Auf seiner Sitzung im Dezember 2024 betonte der EZB-Rat, dass er zwar davon ausgehe, dass sich die Inflation nachhaltig auf das mittelfristige Inflationsziel von 2,0 Prozent einpendeln wird, dennoch verfolge man einen datenabhängigen und Sitzung-zu-Sitzung- Ansatz und wolle sich nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlegen.
Neben den Zinssenkungen wurde die bereits laufende Bilanzreduktion durch den schrittweisen Abbau der Anleihebestände aus dem Anleihekaufprogramm (Asset Purchase Programme, APP) und dem pandemiebedingten Kaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) fortgesetzt. Der Bestand des APP-Portfolios nahm kontinuierlich ab, da fällige Anleihen nicht mehr reinvestiert werden. Auch der Bestand des PEPP-Portfolios begann im Laufe des Jahres 2024 zu sinken. Wurden bis zur Jahresmitte noch die Beträge der fällig werdenden Anleihen reinvestiert, so wurde das PEPP-Programm ab Juli 2024 planmäßig monatlich um durchschnittlich 7,5 Milliarden Euro reduziert. Auf der geldpolitischen Sitzung im Dezember 2024 beschloss der EZB-Rat dann, wie zuvor angekündigt, die Reinvestitionen in das PEPP-Portfolio zu beenden. Auch die Rückzahlungen der Banken aus den gezielten langfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTROs) liefen zum Jahresende 2024 aus.
Geschäftsentwicklung
Die genossenschaftliche FinanzGruppe hat in einem von geopolitischen Krisen gekennzeichneten und dadurch herausfordernden Marktumfeld ein Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von 10.758 Millionen Euro nach 14.375 Millionen Euro im Vorjahr erzielen können.
Die Institute der genossenschaftlichen FinanzGruppe konnten ihre Forderungen an Kunden im Geschäftsjahr um 2,6 Prozent (31. Dezember 2023: 2,4 Prozent) steigern.
Auf der Einlagenseite der genossenschaftlichen FinanzGruppe konnte der Gesamtbestand im Jahresverlauf 2024 leicht gesteigert werden. Die Kundeneinlagen beliefen sich auf insgesamt 1.061.003 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 1.031.186 Millionen Euro). Diese trugen wesentlich zur Refinanzierung des Kreditgeschäfts der genossenschaftlichen FinanzGruppe bei.
Das Eigenkapital wies einen Betrag in Höhe von 150.305 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 143.238 Millionen Euro) auf.
Das Kapitalmarktrating der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s mit A+ (Vorjahr: A+) und Fitch Ratings mit AA– (Vorjahr: AA–) bewertet. Im Geschäftsjahr verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang bei den Mitgliedern. Die Genossenschaftsbanken hatten zum Ende des Geschäftsjahres insgesamt 17,6 Millionen Mitglieder nach 17,8 Millionen im Vorjahr (Personen und Unternehmen).
Bei der Darstellung der Ertragslage und der Vermögenslage im Wirtschaftsbericht sowie im Prognosebericht des Konsolidierten Jahresabschlusses 2023 wurde „deutlich“ im Sinne einer mäßigen oder spürbaren Veränderung sowie „stark“ im Sinne einer signifikanten Veränderung verwendet. In diesem Bericht entspricht in den vorstehend genannten Kapiteln „deutlich“ nun einer signifikanten oder bedeutenden sowie „stark“ einer substanziellen Veränderung.
Ertragslage
Der Zinsüberschuss erreichte im Geschäftsjahr 24.316 Millionen Euro (Vorjahr: 24.107 Millionen Euro). Er war, anders als im Vorjahr prognostiziert, nicht rückläufig, insbesondere durch höher als geplante Zinserträge. Die Forderungen an Kunden bei den Instituten der genossenschaftlichen FinanzGruppe wiesen ein Wachstum von 2,6 Prozent auf. Die Zinserträge erhöhten sich dabei auf 41.945 Millionen Euro (Vorjahr: 36.988 Millionen Euro) bei auf –19.691 Millionen Euro (Vorjahr: –14.291 Millionen Euro) gestiegenen Zinsaufwendungen. Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken stellt die größte Ertragsquelle der genossenschaftlichen FinanzGruppe dar.
Der Provisionsüberschuss stieg im Geschäftsjahr auf 9.481 Millionen Euro (Vorjahr: 8.829 Millionen Euro). Damit lag der Provisionsüberschuss über den Erwartungen im Vorjahr. Haupterlösquellen waren weiterhin der Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts und die Vermittlung im Wertpapiergeschäft. Vom Provisionsüberschuss entfällt der überwiegende Teil auf die Genossenschaftsbanken. Die Veränderung des Provisionsüberschusses gegenüber dem Vorjahr beruht im Wesentlichen auf den volumenabhängigen Erträgen von Union Investment.
Das Handelsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist gegenüber dem Vorjahr stark gesunken und erreichte im Geschäftsjahr –643 Millionen Euro (Vorjahr: 19 Millionen Euro). Das Handelsergebnis wurde in der Veränderung gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen vom DZ BANK Konzern beeinflusst. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem auf die (zinsinduzierten) Marktpreisschwankungen zurückzuführen, die sich gegenläufig im Ergebnis niederschlugen. Dabei konnte die negative Veränderung beim Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten nicht vollständig durch die gegenläufige positive Veränderung beim Ergebnis aus nicht derivativen Finanzinstrumenten kompensiert werden.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 1.058 Millionen Euro (Vorjahr: 1.338 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung war im Geschäftsjahr, wie im Prognosebericht des Vorjahres eingeschätzt, durch Zuschreibungen und Wertaufholungen bei den Finanzanlagen positiv beeinflusst, jedoch deutlich geringer als im Vorjahr.
Die im Geschäftsjahr ermittelte Risikovorsorge ist, wie im Vorjahr erwartet, kräftig gestiegen und zeigte eine Nettozuführung in Höhe von –4.873 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –1.809 Millionen Euro). Das weiter eingetrübte konjunkturelle Umfeld mit gedämpften Konjunkturaussichten, der Zunahme der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen sowie von Sanierungsfällen im Laufe des Geschäftsjahres spiegelte sich in erhöhten Zuführungen zur Risikovorsorge wider.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr stark und belief sich im Geschäftsjahr auf 150 Millionen Euro (Vorjahr: 227 Millionen Euro). In der Veränderung resultiert dieses Ergebnis insbesondere aus dem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Ergebnis für die Garantieversprechen von Union Investment. Dabei belief sich das Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten auf 109 Millionen Euro (Vorjahr: 433 Millionen Euro), das Ergebnis aus zur erfolgswirksamen Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert eingestuften Finanzinstrumenten auf –11 Millionen Euro (Vorjahr: –162 Millionen Euro) und das Ergebnis aus der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts auf 52 Millionen Euro (Vorjahr: –44 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft entfällt ausschließlich auf den R+V Konzern und beinhaltet das Versicherungstechnische Ergebnis, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen sowie das Versicherungstechnische Finanzergebnis.
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft ist im Geschäftsjahr erwartungsgemäß gestiegen und belief sich auf 1.579 Millionen Euro (Vorjahr: 1.293 Millionen Euro). Dieser Ergebnisanstieg resultiert insbesondere aus der Zunahme des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnisses der Versicherungsunternehmen infolge der Entwicklung an den Kapitalmärkten auf 5.094 Millionen Euro (Vorjahr: 2.982 Millionen Euro). Gegenläufig ergab sich eine Veränderung des Versicherungstechnischen Finanzergebnisses auf –5.351 Millionen Euro (Vorjahr: –3.297 Millionen Euro), im Wesentlichen aufgrund der wirtschaftlichen Teilhabe der Versicherungsnehmer an der Wertentwicklung der Kapitalanlagen. Das Versicherungstechnische Ergebnis betrug 1.835 Millionen Euro (Vorjahr: 1.607 Millionen Euro).
Wie im Vorjahr prognostiziert, lagen die Verwaltungsaufwendungen im Geschäftsjahr mit –20.815 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert in Höhe von –20.370 Millionen Euro. Der Großteil der Verwaltungsaufwendungen entfiel mit einem Betrag in Höhe von –11.316 Millionen Euro (Vorjahr: –11.063 Millionen Euro) auf Personalaufwendungen, deren Veränderung im Wesentlichen von Stellenbesetzungen, Gehaltsanpassungen sowie Tariferhöhungen beeinflusst war. Sonstige Verwaltungsaufwendungen, die sich aus Sachaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen zusammensetzen, erhöhten sich im Wesentlichen infolge der allgemeinen Inflation auf –9.498 Millionen Euro (Vorjahr: –9.307 Millionen Euro), gegenläufig ergab sich eine Entlastung durch den Wegfall der Beiträge zur Bankenabgabe.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis reduzierte sich auf 505 Millionen Euro (Vorjahr: 742 Millionen Euro), im Wesentlichen infolge höherer Aufwendungen für Restrukturierungen.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern reduzierte sich stark auf 10.758 Millionen Euro (Vorjahr: 14.375 Millionen Euro) und lag damit auf dem in der Prognose des Vorjahresberichts antizipierten Niveau.
Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres in Höhe von –3.222 Millionen Euro (Vorjahr: –3.571 Millionen Euro) entfallen mit –3.331 Millionen Euro (Vorjahr: –3.558 Millionen Euro) im Wesentlichen auf tatsächliche Ertragsteuern.
Der Konsolidierte Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von Ertragsteuern belief sich im Geschäftsjahr auf 7.535 Millionen Euro nach 10.805 Millionen Euro im Vorjahr. Nach dem hohen Ergebnis im Geschäftsjahr 2023, das im Wesentlichen durch höhere Zinserträge beeinflusst war, ging der Konsolidierte Jahresüberschuss 2024 auf das Niveau der Vorjahre zurück. Wesentlicher Treiber im Jahr 2024 war dabei die höhere Risikovorsorge.
Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist gegenüber dem Vorjahr leicht von 55,7 auf 57,1 Prozent gestiegen. Sie befindet sich nach unserer Einschätzung nach wie vor auf einem guten Niveau.
Ertragslage
2024 in Mio. Euro | 2023 in Mio. Euro | Veränderung in Prozent | |
---|---|---|---|
Zinsüberschuss | 24.316 | 24.107 | 0,9 |
Provisionsüberschuss | 9.481 | 8.829 | 7,4 |
Handelsergebnis | –643 | 19 | –100,0 |
Ergebnis aus Finanzanlagen | 1.058 | 1.338 | –20,9 |
Risikovorsorge | –4.873 | –1.809 | > –100,0 |
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten | 150 | 227 | –33,9 |
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft | 1.579 | 1.293 | 22,1 |
Verwaltungsaufwendungen | –20.815 | –20.370 | 2,2 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 505 | 742 | –31,9 |
Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern | 10.758 | 14.375 | –25,2 |
Ertragsteuern | –3.222 | –3.571 | –9,8 |
Konsolidierter Jahresüberschuss | 7.535 | 10.805 | –30,3 |
Gewinn- und Verlustrechnung – Entwicklung des Konsolidierten Ergebnisses vor Steuern nach Posten
in Millionen Euro
Vermögens- und Finanzlage
Die konsolidierte Bilanzsumme der genossenschaftlichen FinanzGruppe erhöhte sich im Geschäftsjahr auf 1.637.724 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 1.597.180 Millionen Euro). Das Volumen der Treuhandgeschäfte belief sich auf 2.787 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 3.239 Millionen Euro).
Auf der Aktivseite reduzierte sich die Barreserve auf 98.256 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 119.757 Millionen Euro). Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen auf 58.484 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 38.158 Millionen Euro) und die Forderungen an Kunden auf 1.050.269 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 1.023.602 Millionen Euro). Dieser Zuwachs geht im Geschäftsjahr im Wesentlichen auf das Kreditwachstum der Genossenschaftsbanken zurück.
Die positiven Marktwerte aus Sicherungsinstrumenten reduzierten sich auf 3.530 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 5.259 Millionen Euro). Die Handelsaktiva nahmen zum Ende des Geschäftsjahres auf 29.976 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 34.127 Millionen Euro) ab. Die Entwicklung der Handelsaktiva ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Forderungen auf 965 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 7.735 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen war ein Anstieg bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren auf 10.329 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 8.188 Millionen Euro) sowie der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere auf 2.112 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 1.346 Millionen Euro) zu verzeichnen.
Zum 31. Dezember 2024 erhöhten sich die Finanzanlagen auf 256.283 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 241.273 Millionen Euro). Ursächlich hierfür war vor allem ein auf 162.888 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 149.864 Millionen Euro) gestiegener Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie ein auf 87.597 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 85.751 Millionen Euro) zugenommener Bestand an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren.
Die Kapitalanlagen der Versicherungsunternehmen haben sich von 114.329 Millionen Euro zum 31. Dezember 2023 auf 121.404 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres erhöht. Die Veränderung geht im Wesentlichen auf Zunahmen bei den Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen auf 24.859 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 20.563 Millionen Euro), bei den festverzinslichen Wertpapieren auf 54.936 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 53.193 Millionen Euro), bei den Hypothekendarlehen auf 12.685 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 12.008 Millionen Euro), bei den nicht festverzinslichen Wertpapieren auf 12.257 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 11.871 Millionen Euro), bei den Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft und sonstigen Kapitalanlagen auf 223 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 40 Millionen Euro) sowie bei den Namensschuldverschreibungen auf 5.029 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 4.859 Millionen Euro) zurück. Dagegen gab es insbesondere einen Rückgang beim Posten Investment Property auf 3.655 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 3.866 Millionen Euro).
Auf der Passivseite reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 138.877 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 139.458 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beliefen sich auf 1.061.003 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 1.031.186 Millionen Euro).
Die verbrieften Verbindlichkeiten nahmen auf 100.778 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 97.433 Millionen Euro) zu. Dabei belief sich der Betrag der begebenen Schuldverschreibungen auf 78.988 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 81.504 Millionen Euro) sowie der Bestand der anderen verbrieften Verbindlichkeiten auf 21.789 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 15.929 Millionen Euro).
Die Handelspassiva erreichten zum 31. Dezember 2024 einen Wert in Höhe von 38.544 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 44.043 Millionen Euro). Der Rückgang ist insbesondere auf die Abnahme der Verbindlichkeiten auf 168 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 5.329 Millionen Euro) sowie der negativen Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten auf 14.997 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 17.136 Millionen Euro) zurückzuführen. Dagegen stiegen die Lieferverbindlichkeiten aus Wertpapierleerverkäufen auf 2.379 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 701 Millionen Euro) sowie die begebenen Schuldverschreibungen einschließlich Aktien- und Indexzertifikate und andere verbriefte Verbindlichkeiten auf 20.961 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 20.836 Millionen Euro).
Die Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen erhöhten sich auf 111.340 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 105.151 Millionen Euro), im Wesentlichen aufgrund des Anstiegs der Deckungsrückstellung auf 98.482 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 93.033 Millionen Euro).
Zum Ende des Geschäftsjahres hat sich das bilanzielle Eigenkapital auf 150.305 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 143.238 Millionen Euro) erhöht. Dabei stiegen die Gewinnrücklagen auf 129.265 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 123.107 Millionen Euro), das gezeichnete Kapital auf 18.058 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 17.410 Millionen Euro) sowie die Kapitalrücklage auf 1.282 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 811 Millionen Euro). Die Rücklage aus dem erfolgsneutralen Ergebnis belief sich auf –594 Millionen Euro (31. Dezember 2023: –360 Millionen Euro).
Das bilanzielle Eigenkapital verteilt sich auf die Genossenschaftsbanken mit 84,3 Prozent und die weiteren Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit 15,7 Prozent. Diese Eigenkapitalallokation zeigt die lokale unternehmerische Verantwortung und die große Bedeutung der dezentralen Governance für die Genossenschaftsbanken in der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
Eigenkapitalquoten
Die aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten entwickelten sich im Jahresverlauf 2024 positiv, jedoch leicht unterhalb der Prognose, und sind in der folgenden Tabelle dargestellt: Aufsichtsrechtliche Kennziffern.
Die Entwicklung der Kapitalquoten insgesamt ist geprägt durch die Erhöhung der Eigenmittel aus der Gewinnthesaurierung des Vorjahresabschlusses. Absolut haben sich die konsolidierten Eigenmittel der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 9.164 Millionen Euro auf 139.616 Millionen Euro erhöht. Die Erhöhung der Leverage Ratio ist ebenfalls auf den Kernkapitalaufbau von 8.958 Millionen Euro zurückzuführen.
Die gewichteten Risikoaktiva liegen zum 31. Dezember 2024 bei 824.413 Millionen Euro und damit um 21.362 Millionen Euro über dem Vorjahr (Details siehe Tabelle auf Seite 57). Der Anstieg beruht vor allem auf der Erhöhung der Positionen im Kundenkreditgeschäft. Auf Kreditrisikopositionen entfallen insgesamt 91,2 Prozent der gewichteten Risikoaktiva (31. Dezember 2023: 91,9 Prozent).
Die Angaben zu den Eigenmitteln beziehungsweise Eigenmittelanforderungen beruhen auf den Ergebnissen der Erweiterten Zusammenfassungsrechnung (EZR) nach Artikel 49 Absatz 3 Capital Requirements Regulation (CRR) in Verbindung mit Artikel 113 Absatz 7 CRR. Weitere Informationen hierzu sind auch im Risikobericht des Lageberichts enthalten.
Aufsichtsrechtliche Kennziffern
in Prozent | 31.12.2024 | 31.12.2023 | Veränderung in Prozent- punkten |
---|---|---|---|
Harte Kernkapitalquote | 16,2 | 15,6 | 0,6 |
Kernkapitalquote | 16,3 | 15,6 | 0,7 |
Gesamtkapitalquote | 16,9 | 16,2 | 0,7 |
Leverage Ratio | 8,4 | 8,0 | 0,4 |
Geschäftssegmente
Privatkunden und Mittelstand
Der Zinsüberschuss betrug im Geschäftsjahr 20.550 Millionen Euro (Vorjahr: 20.417 Millionen Euro). Die Forderungen an Kunden stiegen bei den Genossenschaftsbanken um 3,0 Prozent (31. Dezember 2023: 2,7 Prozent), was zur Verbesserung der Zinserträge beitrug. Die höheren Zinsaufwendungen resultieren insbesondere aus Umschichtungen der Kundengelder bei den Genossenschaftsbanken in höher verzinsliche Einlagen auf der Passivseite sowie aus um 3,9 Prozent gestiegenen Kundeneinlagen. Dadurch erhöhten sich insgesamt die Refinanzierungskosten. Die Verbesserung des Zinsüberschusses von Union Investment ging im Wesentlichen auf Ausschüttungen der Eigenanlagen zurück. Der Zinsüberschuss der DZ PRIVATBANK erhöhte sich insbesondere aufgrund der höheren durchschnittlichen Einstandsrendite des Wertpapier-Portfolios sowie der gestiegenen Zinseinnahmen verbunden mit dem Einlagengeschäft im Fondsdienstleistungsgeschäft und Private Banking. Bei der TeamBank war ein Anstieg des Zinsüberschusses unter anderem infolge einer Steigerung der durchschnittlichen Forderungen an Kunden zu verzeichnen.
Der Provisionsüberschuss belief sich auf 9.297 Millionen Euro (Vorjahr: 8.713 Millionen Euro). Er war auch im Geschäftsjahr im Wesentlichen von den erzielten Erträgen aus dem Zahlungsverkehr inklusive des Kartengeschäfts und der Vermittlung im Wertpapiergeschäft beeinflusst. Ein weiterer Treiber des Provisionsüberschusses im Geschäftssegment „Privatkunden und Mittelstand“ war der mit den durchschnittlichen Assets under Management erzielte volumenabhängige Ergebnisbeitrag in der Union Investment Gruppe. Die Ergebnisbeiträge aus dem Private Banking und aus dem Fondsdienstleistungsgeschäft der DZ PRIVATBANK sind gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Die verwalteten Anlagemittel von vermögenden Privatkunden umfassen das Wertpapier-, Derivate- und Einlagevolumen der Kunden im Private Banking und wiesen zum 31. Dezember 2024 26,1 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 23,4 Milliarden Euro) auf. Das betreute Fondsvolumen betrug 161,8 Milliarden Euro (31. Dezember 2023: 188,7 Milliarden Euro).
Das Handelsergebnis wies einen Betrag in Höhe von 201 Millionen Euro (Vorjahr: 203 Millionen Euro) auf. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus dem Handel mit Finanzinstrumenten, dem Ergebnis aus dem Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft sowie aus dem Ergebnis aus dem Warenhandel zusammen.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich im Geschäftsjahr auf 777 Millionen Euro (Vorjahr: 1.151 Millionen Euro). Die Ergebnisentwicklung war im Geschäftsjahr durch Zuschreibungen und Wertaufholungen bei den Finanzanlagen positiv, jedoch deutlich geringer als im Vorjahr.
Die Risikovorsorge zeigt eine Nettozuführung in Höhe von -3.350 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –1.337 Millionen Euro). Das weiter eingetrübte konjunkturelle Umfeld mit gedämpften Konjunkturaussichten, die Zunahme der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen sowie Sanierungsfälle im Laufe des Geschäftsjahres spiegelten sich im erhöhten Zuführungsbedarf bei der Risikovorsorge wider.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten reduzierte sich auf 14 Millionen Euro (Vorjahr: 156 Millionen Euro). Dieses Ergebnis resultierte im Wesentlichen aus dem, im Vergleich zum Vorjahr, niedrigeren Ergebnis für die Garantieversprechen von Union Investment sowie den Liquiditätsspread-induzierten negativen Bewertungseffekten der Eigenemissionen in der Fair Value Option bei der DZ PRIVATBANK.
Die Verwaltungsaufwendungen betrugen im Geschäftssegment „Privatkunden und Mittelstand“ im Geschäftsjahr –18.326 Millionen Euro (Vorjahr: –17.911 Millionen Euro). Die Personalaufwendungen beliefen sich auf –9.913 Millionen Euro (Vorjahr: –9.677 Millionen Euro) und waren in der Veränderung im Wesentlichen von Stellenbesetzungen, Gehaltsanpassungen sowie Tariferhöhungen beeinflusst. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen infolge der allgemeinen Inflation auf –8.413 Millionen Euro (Vorjahr: –8.234 Millionen Euro), gegenläufig ergab sich eine Entlastung durch den Wegfall der Beiträge zur Bankenabgabe.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis reduzierte sich auf 336 Millionen Euro (Vorjahr: 559 Millionen Euro), im Wesentlichen infolge höherer Aufwendungen für Restrukturierungen.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern betrug aufgrund der zuvor dargestellten Einflussfaktoren im Geschäftsjahr 9.499 Millionen Euro (Vorjahr: 11.951 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich auf 58,8 Prozent (Vorjahr: 57,4 Prozent).
Zentralbank und Großkunden
Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment „Zentralbank und Großkunden“ stieg im Geschäftsjahr auf 2.939 Millionen Euro (Vorjahr: 2.612 Millionen Euro). Die Erhöhung des Zinsüberschusses im Firmenkundengeschäft ist durch den Anstieg des Kreditvolumens im operativen Kreditgeschäft begründet. Der Zinsüberschuss bei strukturierten Finanzierungen lag über dem Wert des Vorjahres, insbesondere aufgrund einer Ausweitung des Kreditvolumens mit in- und ausländischen Firmenkunden. Der Zinsüberschuss aus dem Geld- und Kapitalmarktgeschäft hat sich leicht erhöht. Dabei entfällt der Anstieg zum einen auf das operative Einlagengeschäft im kurzfristigen Laufzeitbereich. Zum anderen führte der Zinsanstieg im Geldmarkt zu einer Erhöhung des Zinsüberschusses aus der Anlage der Liquidität aus dem Überhang der unverzinsten Passiva (zum Beispiel Eigenkapital) gegenüber den Aktiva.
Der Provisionsüberschuss lag mit einem Wert von 730 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 638 Millionen Euro). Wesentliche Ertragsquellen sind Dienstleistungsentgelte im Firmenkundengeschäft (insbesondere Kreditgeschäft inklusive Bürgschaften/Garantien und Auslandsgeschäft), im Kapitalmarktgeschäft (insbesondere Wertpapieremissions- und -kommissionsgeschäft, Vermittlungsprovisionen, Geschäfte an Terminbörsen, Finanzdienstleistungen und Informationsbereitstellung) sowie im Transaction Banking (insbesondere Zahlungsverkehr inklusive Kreditkartengeschäft und Wertpapierverwahrung). Im Geschäftsfeld Firmenkundengeschäft lag der Provisionsüberschuss spürbar über dem Wert des Vorjahres. Der Anstieg ist insbesondere auf Kreditbearbeitungsprovisionen zurückzuführen. Im Geschäftsfeld Kapitalmarktgeschäft hat sich der Ergebnisbeitrag zum Provisionsüberschuss deutlich erhöht. Der Anstieg ist insbesondere auf Transaktionsgebühren aus dem Verbriefungsgeschäft sowie aus dem Wertpapiergeschäft zurückzuführen. Des Weiteren lag der Provisionsüberschuss im Geschäftsfeld Transaction Banking über dem Wert des Vorjahres.
Das Handelsergebnis erreichte einen Wert in Höhe von –817 Millionen Euro und lag damit erheblich unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von –103 Millionen Euro. Im Handelsergebnis spiegelt sich im Wesentlichen die Geschäftstätigkeit der DZ BANK im Kapitalmarkt wider. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist unter anderem auf die starken Marktpreisschwankungen zurückzuführen, die sich vor dem Hintergrund der Risikosteuerung gegenläufig im Ergebnis aus nicht derivativen Finanzinstrumenten sowie im Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten niederschlugen. Dabei konnte die negative Veränderung beim Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten nicht durch die gegenläufige positive Veränderung beim Ergebnis aus nicht derivativen Finanzinstrumenten kompensiert werden.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen erhöhte sich von 48 Millionen Euro im Vorjahr auf 115 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Hierin sind im Wesentlichen Erträge infolge der Auflösungen von Sicherungsbeziehungen aus dem Portfolio Fair Value Hedge Accounting enthalten, denen Aufwendungen aus Wertpapierveräußerungen gegenüberstanden.
Die Risikovorsorge zeigte im Saldo eine Nettozuführung in Höhe von –508 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –99 Millionen Euro). Der Anstieg der Aufwendungen ist insbesondere auf Nettozuführungen im Kreditgeschäft sowie für Finanzanlagen in Stufe 3 zurückzuführen.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten belief sich im Geschäftsjahr auf 123 Millionen Euro (Vorjahr: –103 Millionen Euro). Dabei stiegen sowohl die bonitätsinduzierte Bewertungsveränderung der finanziellen Vermögenswerte der Fair Value Option als auch das Ergebnis aus der Ineffektivität im Hedge Accounting.
Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf –1.977 Millionen Euro (Vorjahr: –2.017 Millionen Euro). Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund von Gehaltssteigerungen, Tariferhöhungen, gestiegenen Löhnen und Gehältern sowie korrespondierenden sozialen Aufwendungen infolge einer höheren Mitarbeiterzahl auf –944 Millionen Euro (Vorjahr: –906 Millionen Euro). Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich im Wesentlichen aufgrund des Wegfalls der Beiträge zur Bankenabgabe auf –1.033 Millionen Euro (Vorjahr: –1.111 Millionen Euro).
Das Sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich auf 96 Millionen Euro (Vorjahr: 79 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr enthielt das Ergebnis im Wesentlichen niedrigere Aufwendungen für Rückstellungen im Rahmen von Restrukturierungen und gegenläufig geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden.
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern reduzierte sich auf 701 Millionen Euro (Vorjahr: 1.055 Millionen Euro), insbesondere durch das rückläufige Handelsergebnis sowie die höhere Risikovorsorge. Die Aufwand-Ertrags-Relation belief sich im Geschäftsjahr auf 62,1 Prozent (Vorjahr: 63,6 Prozent).
Immobilien
Der Zinsüberschuss belief sich auf einen Betrag in Höhe von 1.944 Millionen Euro (Vorjahr: 1.868 Millionen Euro). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die positive Entwicklung bei der DZ HYP infolge des gestiegenen Bestandsvolumens an Immobilienkrediten und verbesserter Margen zurückzuführen. Der Zinsüberschuss der Münchener Hypothekenbank eG stieg leicht an, während sich dieser bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall im vergleichbaren Umfang reduzierte.
Der im Geschäftssegment „Immobilien“ regelmäßig aufgrund der Vermittlungsprovisionen negative Provisionsüberschuss reduzierte sich geringfügig und betrug im Geschäftsjahr –73 Millionen Euro (Vorjahr: –71 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg auf 19 Millionen Euro (Vorjahr: 10 Millionen Euro). Sowohl im Geschäftsjahr als auch im Vorjahr waren keine wesentlichen Veräußerungen zu verzeichnen.
Die Risikovorsorge wies im Geschäftsjahr eine Nettozuführung in Höhe von –282 Millionen Euro (Vorjahr: Nettozuführung in Höhe von –255 Millionen Euro) auf. Das anhaltend schwache gesamtwirtschaftliche Umfeld führte im Jahr 2024 zu einem moderat höheren Zuführungsbedarf in der Risikovorsorge.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten lag im Geschäftsjahr mit einem Saldo von –19 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 82 Millionen Euro. Es war im Wesentlichen vom negativen Bewertungsergebnis der zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente bei der DZ HYP beeinflusst.
Die Verwaltungsaufwendungen verringerten sich auf –888 Millionen Euro (Vorjahr: –947 Millionen Euro). Die Personalaufwendungen reduzierten sich im Wesentlichen aufgrund eines Effekts aus der den Mitarbeitenden eingeräumten Kapitalisierungsoption auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall auf –442 Millionen Euro (Vorjahr: –463 Millionen Euro). Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen verminderten sich im Wesentlichen infolge des Wegfalls der Bankenabgabe auf –446 Millionen Euro (Vorjahr: –484 Millionen Euro).
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern belief sich im Geschäftsjahr auf 781 Millionen Euro (Vorjahr: 801 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation betrug 45,5 Prozent (Vorjahr: 47,3 Prozent).
Versicherung
Das Versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf 1.371 Millionen Euro (Vorjahr: 1.162 Millionen Euro). Dabei betrugen die versicherungstechnischen Erträge 12.165 Millionen Euro (Vorjahr: 11.578 Millionen Euro) bei versicherungstechnischen Aufwendungen in Höhe von –10.577 Millionen Euro (Vorjahr: –10.339 Millionen Euro). Das Nettoergebnis aus Rückversicherungsverträgen lag bei –217 Millionen Euro (Vorjahr: –78 Millionen Euro).
Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft erreichten die versicherungstechnischen Erträge 2.529 Millionen Euro (Vorjahr: 2.296 Millionen Euro). Die erhaltenen Prämien beliefen sich auf 9.134 Millionen Euro (Vorjahr: 8.530 Millionen Euro). Im Versicherungsumsatz aus ausgestellten Versicherungsverträgen werden neben den Prämien auch die Erträge aus der Auflösung der vertraglichen Servicemarge in Höhe von 308 Millionen Euro (Vorjahr: 273 Millionen Euro) ausgewiesen. Insbesondere aufgrund der Entwicklung des Neugeschäfts in der fondsgebundenen Lebensversicherung und der Krankenzusatzversicherung nach Art der Schäden sowie durch Fortschreibungen erhöhte sich der Bestand der vertraglichen Servicemarge im Geschäftsjahr auf 5.823 Millionen Euro (Vorjahr: 5.143 Millionen Euro). Aus der Auflösung der Risikoanpassung ergab sich ein Ertrag von 74 Millionen Euro (Vorjahr: 53 Millionen Euro). Der Amortisation der Abschlusskosten in Höhe von 411 Millionen Euro (Vorjahr: 377 Millionen Euro) stehen versicherungstechnische Aufwendungen in gleicher Höhe gegenüber. Die versicherungstechnischen Aufwendungen lagen bei –1.893 Millionen Euro (Vorjahr: –2.028 Millionen Euro). Davon entfielen –1.498 Millionen Euro (Vorjahr: –1.686 Millionen Euro) auf Versicherungsleistungen und Änderungen in den Erfüllungsbarwerten der Schadenrückstellungen sowie –411 Millionen Euro (Vorjahr: –377 Millionen Euro) auf die korrespondierend im Versicherungsumsatz aus ausgestellten Versicherungsverträgen ausgewiesene Amortisation der Abschlusskosten. Die Veränderung der verlustträchtigen Geschäfte betrug zum Bilanzstichtag –16 Millionen Euro (Vorjahr: –35 Millionen Euro). Die Verlustkomponente aus dem Bestand der konventionellen Lebensversicherung reduzierte sich im deutschen Versicherungsgeschäft von –21 Millionen Euro auf –16 Millionen Euro und im italienischen Versicherungsgeschäft von –53 Millionen Euro auf –44 Millionen Euro. Das Nettoergebnis aus Rückversicherungsverträgen betrifft diesen Geschäftsbereich mit –5 Millionen Euro (Vorjahr: 0 Millionen Euro).
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft erreichten die versicherungstech-nischen Erträge 7.598 Millionen Euro (Vorjahr: 7.246 Millionen Euro). Diese sind im Wesentlichen durch die verdienten Prämien der nach dem Prämienallokationsansatz bewerteten Bestände geprägt. Die versicherungstechnischen Aufwendungen betrugen im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft –7.056 Millionen Euro (Vorjahr: –6.887 Millionen Euro). Hiervon entfallen –5.254 Millionen Euro (Vorjahr: –5.104 Millionen Euro) auf die Aufwendungen für Versicherungsfälle, die sich aus den Zahlungen für Versicherungsfälle in Höhe von –5.215 Millionen Euro (Vorjahr: –4.980 Millionen Euro) und der Veränderung der Schadenrückstellungen in Höhe von –40 Millionen Euro (Vorjahr: –124 Millionen Euro) zusammensetzen. Darüber hinaus ist die Veränderung aus den Verlusten aus Versicherungsverträgen in Höhe von –40 Millionen Euro (Vorjahr: –119 Millionen Euro) berücksichtigt. Der sonstige versicherungstechnische Aufwand berücksichtigt die Abschluss- und Verwaltungskosten und belief sich auf –1.762 Millionen Euro (Vorjahr: –1.664 Millionen Euro). Das Nettoergebnis aus Rückversicherungsverträgen betraf diesen Bereich mit –158 Millionen Euro (Vorjahr: –63 Millionen Euro). Die Combined Ratio (brutto), ermittelt aus dem Verhältnis der versicherungstechnischen Aufwendungen zu den versicherungstechnischen Erträgen, betrug 92,86 Prozent (Vorjahr: 95,04 Prozent). Die Schaden-Kosten-Quote zeigte sich im Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Die Vorjahresentwicklung war insbesondere von der Inflation geprägt. Die eingetretenen Schäden aus Elementarereignissen beliefen sich im Geschäftsjahr auf insgesamt –217 Millionen Euro (Vorjahr: –234 Millionen Euro).
Die versicherungstechnischen Erträge in der Übernommenen Rückversicherung betrugen 2.038 Millionen Euro (Vorjahr: 2.036 Millionen Euro). Neben den Prämieneinnahmen ist die Auflösung der vertraglichen Servicemarge aus dem allgemeinen Bewertungsmodell mit 271 Millionen Euro (Vorjahr: 231 Millionen Euro) enthalten. Die versicherungstechnischen Aufwendungen wiesen einen Betrag in Höhe von –1.628 Millionen Euro (Vorjahr: –1.424 Millionen Euro) aus. Das Nettoergebnis aus Rückversicherungsverträgen belief sich auf –54 Millionen Euro (Vorjahr: –15 Millionen Euro). Nach dem sehr guten Vorjahr erhöhte sich im Geschäftsjahr die Schaden-Kosten-Quote. Die eingetretenen Großschäden aus Elementarereignissen blieben mit insgesamt –266 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau (Vorjahr: –279 Millionen Euro).
Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen erhöhte sich um 2.069 Millionen Euro auf 5.212 Millionen Euro (Vorjahr: 3.143 Millionen Euro).
Das langfristige Zinsniveau lag unter dem Niveau des Vorjahres. Der Zehn-Jahres-Bund/Swapsatz betrug zum 31. Dezember 2024 2,36 Prozent (31. Dezember 2023: 2,49 Prozent). Die Spread-Entwicklungen bei den verzinslichen Wertpapieren zeigten sich im Geschäftsjahr im Wesentlichen rückläufig und wirkten sich insgesamt ähnlich positiv auf das Ergebnis aus wie im Vorjahr, in dem ebenfalls sinkende Spreads zu beobachten waren. Ein gemäß Portfoliostruktur der R+V ermittelter gewichteter Spread wies zum 31. Dezember 2024 einen Wert von 65,2 Basispunkten (31. Dezember 2023: 77,0 Basispunkte) aus. Im Vergleichszeitraum reduzierte sich dieser von 89,8 Basispunkten zum 31. Dezember 2022 auf 77,0 Basispunkte zum 31. Dezember 2023.
Die für die R+V relevanten Aktienmärkte haben sich im Verlauf des Geschäftsjahres positiv entwickelt. So stieg der EURO STOXX 50, ein Aktienindex, der sich aus 50 großen börsennotierten Unternehmen der Europäischen Währungsunion zusammensetzt, seit Jahresbeginn um 374 Punkte auf 4.896 Punkte (31. Dezember 2023: 4.522 Punkte). Im Vergleichszeitraum verbesserte sich der Index um 728 Punkte.
Die Entwicklung des Euros gegenüber verschiedenen Währungen verlief im Geschäftsjahr insgesamt günstig. So entwickelte sich der Wechselkurs von US-Dollar in Euro von 0,9053 zum 31. Dezember 2023 auf 0,9657 zum 31. Dezember 2024. Im Vergleichszeitraum entwickelte sich der US-Dollar von 0,9370 zum 31. Dezember 2022 auf 0,9053 zum 31. Dezember 2023.
Aus diesen Entwicklungen resultierte ein durch die Effekte aus den positiven Marktwertveränderungen um 1.010 Millionen Euro auf 2.925 Millionen Euro (Vorjahr: 1.915 Millionen Euro) gestiegenes nicht realisiertes Ergebnis, ein um 934 Millionen Euro auf 658 Millionen Euro (Vorjahr: –276 Millionen Euro) aufgewertetes Währungsergebnis, ein um 507 Millionen Euro auf 2.930 Millionen Euro (Vorjahr: 2.423 Millionen Euro) erhöhtes laufendes Ergebnis sowie ein um 111 Millionen Euro auf –124 Millionen Euro (Vorjahr: –234 Millionen Euro) verbesserter Saldo aus Zu- und Abschreibungen. Dagegen reduzierte sich der Ergebnisbeitrag aus Abgängen von Finanzanlagen um 280 Millionen Euro auf –535 Millionen Euro (Vorjahr: –255 Millionen Euro). Des Weiteren verschlechterte sich das sonstige nichtversicherungstechnische Ergebnis um 214 Millionen Euro auf –643 Millionen Euro (Vorjahr: –429 Millionen Euro). Der Rückgang im sonstigen nichtversicherungstechnischen Ergebnis betrifft Effekte aus der Veränderung des Konsolidierungskreises in Form von Auflösungen von Spezialfonds in Höhe von –128 Millionen Euro, die jedoch durch gegenläufige Effekte in anderen Posten des Kapitalanlageergebnisses überkompensiert wurden sowie höhere Fremdwährungseffekte in Höhe von –107 Millionen Euro, die nicht den Finanzinstrumenten zuzuordnen sind und somit nicht im Währungsergebnis des Kapitalanlageergebnisses ausgewiesen werden.
Der positiven Entwicklung des Kapitalanlageergebnisses steht kompensatorisch die gegenläufige Entwicklung des Versicherungstechnischen Finanzergebnisses gegenüber.
Das Versicherungstechnische Finanzergebnis reduzierte sich um 2.054 Millionen Euro auf –5.351 Millionen Euro (Vorjahr: –3.297 Millionen Euro). Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft verringerte es sich auf –4.945 Millionen Euro (Vorjahr: –2.995 Millionen Euro), was im Wesentlichen auf den zuvor beschriebenen kompensatorischen Effekt zurückzuführen ist. Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft belief sich das Versicherungstechnische Finanzergebnis auf –256 Millionen Euro (Vorjahr: –187 Millionen Euro) und in der Übernommenen Rückversicherung auf –149 Millionen Euro (Vorjahr: –115 Millionen Euro). Innerhalb des Versicherungstechnischen Finanzergebnisses beläuft sich die Verzinsung mit dem Zinssatz bei Erstbewertung (Locked-in-Zins) im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft auf –191 Millionen Euro (Vorjahr: –125 Millionen Euro) und in der Übernommenen Rückversicherung auf –149 Millionen Euro (Vorjahr: –115 Millionen Euro).
Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern hat sich vor dem Hintergrund der oben genannten Einflussfaktoren auf 1.240 Millionen Euro (Vorjahr: 1.008 Millionen Euro) erhöht.